31 Juli 2008

Lauf der Zeit


Benzin kostet zur Zeit einsfünfzig für den Liter und alle Autofahrer klagen. Noch vor wenigen Jahren hielt man einen derartig hohen Preis für schlichtweg utopisch und machte nur Witze darüber.

Wenn man heute aufmerksam einen Stau im Berufsverkehr zum Feierabend betrachtet, stellt man dann erstaunt fest: In jedem zweiten Auto sitzt nach wie vor nur eine Person.

Das kann nur eins bedeuten: Der Sprit ist immer noch nicht teuer genug.

30 Juli 2008

Hundehalter

 
Hundehalter kommen immer wieder auf merkwürdige Ideen. Im Normalfall ist unablässiges Kläffen und Winseln ohnehin Musik in ihren Ohren. Daher verstehen sie gar nicht, dass nicht alle Mitbürger bei dieser Geräuschlage dasselbe Wohlgefühl empfinden. So weit der Normalfall.

Die Ausnahme ist: Die Töle nervt selbst ihren Halter. Die nahe liegende Lösung wäre ja, das Vieh einfach auszumachen, mit einem Hammer oder einem Stein, sowas hat man doch im Haushalt. Oder es zum Hundemetzger zu bringen, dann wäre es sogar noch zu etwas nützlich.

Aber Hundehalter kommen in so einem Fall immer auf lustige Ideen: Sie sperren ihren Hundekotproduzenten in den Garten. Da müssen ihn nur die Nachbarn hören, aber der Hundehalter schließt einfach die Fenster und hat seine Ruhe.

In der Innenstadt haben die wenigsten einen Garten. Deshalb sperren sie die Töle in ein Zimmer zum Hof und machen die Tür zu. Ihr Wohnzimmer geht ja nach der anderen Seite raus. Jeder an diesem Hof wird jetzt des Genusses teilhaftig, der Hundehalter hat natürlich die ersehnte Ruhe. Das ist etwa ebenso einfühlsam wie das reflexhafte "Der tut gar nix" zur Mutter des Kindes, in dessen Gesicht sich die Kackmaschine grade festgebissen hat.

Mann mann mann ... !

Wer ebenfalls sein begründetes Vorurteil bestätigt sehen möchte: Hier oder hier.
Hinweis zum lesenden Verständnis: Hundefreunde rechnen die absolute Zahl von knapp 1.000 Vorfällen mit Hunden (Berlin pro Jahr) gerne in Anteil an der Gesamtpopulation um, dann kommen mikroskopisch kleine Werte im Nullkommairgendwas-Prozentbereich raus, und sowas liest sich einfach viel besser.



Hm? Nein, nein, wenn ich Tiere selbst schlachten müsste, wäre ich längst Vegetarier

...

... obwohl: Für bestimmte Hunde könnte ich da wohl eine Ausnahme machen ..... lecker Welpenspießchen ...

 

28 Juli 2008

Schnief ... hust ... röchel...


Womit habe ich denn wohl diese Erkältung mitten im Sommer verdient? Oder Schnupfen - oder was immer das ist.

Besonders interessant ist ja, dass meine Arbeitsallergie morgens noch obendrauf kommt: Dieser temporäre Heuschnupfen, der ab dem Frühstück jeden Morgen zwei Stunden lang anhält, sich durch lautstarkes Niesen bemerkbar macht, im Büro weiter geht und irgendwann sang- und klanglos wieder weg ist.

Hust ... schnief ... 34°C und ich hab Schnupfen ...

25 Juli 2008

Ohje...

... diese Meldung ist gruselig und Anlass für maßlosen Pessimismus.

Ich verstehe das so: Entweder man ist ein guter Mensch und unglücklich, oder die anderen sind einem egal, und man ist glücklich - aber auf jeden Fall ist diese Disposition biologisch im Körper vorgegeben und damit unabänderlich. Ohje ... gruselig.

Wer beweist mir, dass ich falsch liege?

24 Juli 2008

Paradoxe Parasiten


neulich im Tagesspiegel

Der Blogautor schätzt diese Tageszeitung, weil für die auch eine positive Nachricht eine Nachricht ist. So etwa neulich die Sache mit dem lebensverlängernden Kaffee.

Kürzlich ein Bericht über eine gewagte und noch nicht endgültig bewiesene These: Dass etwas unerfreuliches wie Infektionskrankheiten zu etwas erfreulichem wie Artenvielfalt führen könnte.

Aha?

Hier:
Parasiten in der Linguistik

Evolution der Sprache: Wo Menschen vor Krankheiten flohen, bildeten sich neue Dialekte aus.

23 Juli 2008

Zwiegespräch 2.


Menge:
Großer Bloguator!

Bloguator:
Ich hab keine Zeit...

Menge:
Großer Bloguator?

Bloguator:
Was ist denn jetzt schon wieder?

Menge:
Was ist Bloguatur?!?

Bloguator:
Na, was soll das schon sein?

Menge:
Ja, was?

DER GROSSE BLOGUATOR mit donnernder Stimme:
Das ist Bloginhalt! Das ist Wegweisung und Beistand! Das ist zielloses Herumeiern in der Blogosphäre!

Menge:
Mehr nicht?

Bloguator:
Nö, wieso?

Menge vorwurfsvoll:
Wir dachten, du bringst uns das Heil?

DER GROSSE BLOGUATOR mit donnernder Stimme:
ICH gebe euch das Rohmaterial. Das Heil muss sich daraus jeder selber kneten.

Menge:
Schade.

Bloguator:
Ja, schade.


so, dritter Versuch mit der Formatierung: War mit dem Aussehen irgendwie sehr unzufrieden. Jetzt aber!

Pfänder Spiele


Ein Schuft, wer da jetzt schlechtes denkt

Flaschenpfand ist eigentlich eine sinnvolle Einrichtung, auf Grundlage einer umweltschonenden Idee: Der Kunde soll mit dem Pfand ermuntert werden, die Flasche nicht wegzuwerfen. Diese materielle Ermunterung braucht es wohl, um Stumpfsinn und Bequemlichkeit zu überwinden - der Weg zum Mülleimer ist nun mal meist kürzer als der in den nächsten Getränkeladen.

Wer in einer halbwegs brauchbaren Stadt wohnt, hat mindestens fünf Läden in fußläufiger Entfernung. Alle haben ein unterschiedliches Sortiment, man kann sich einfach schon schlecht merken, was man wo gekauft hat. Und man will sie nicht alle abklappern, schließlich liegen die aus gutem Grund nicht direkt neben einander ¹.

Allerdings wurde das Flaschenpfand von den Händlern lange Zeit für eine besonders unsympathische Art der Kundenbindung missbraucht. Wenn man sich schon mal aufgerafft hatte, die 30 leeren Flaschen einzupacken und in einen Laden mit Getränkesortiment zu tragen, bekam man von der Kauffrau oder dem Kaufmann immer wieder triumphierend den Vorwurf zu hören: "Die haben sie aber nicht bei uns gekauft!" Und dann musste man die Flaschen wieder mitnehmen.

Es handelte sich damals zwar meistens um die Einheitsflasche - nur es klebte das falsche Etikett drauf. Am Etikett erkannte die Kauffrau, dass man ihr untreu geworden sein musste und strafte einen voll Eifersucht ab, einen gutwilligen Kunden, der nur ein paar Flaschen zurückgeben wollte und ansonsten die Ware brav bezahlte.

Demütigung als Erziehungsmaßnahme.

Immerhin nur beim Flaschenpfand. Aus einem kleinen Dorf mit genau zwei Läden wurde auch folgende mögliche Einstellung berichtet: "Wenn sie bei DER kaufen, bekommen sie HIER nichts!" Kreissägenstimme denkt sich der Leser dazu.

Und auch sonst denkt er sich seinen Teil: Nämlich, dass viele Kaufleute ihre Kundenbindung gerne mit Erpressung herstellten.

Man hätte das ja vielleicht auch mit einem attraktiven Angebot versuchen können. War aber wohl nicht so die nahe liegende Lösung.

Diese unschöne Erscheinung ist zum Glück seltener geworden, und es hängt anscheinend mit dem Einsatz des Pfandautomaten zusammen. Der verzichtet auf den triumphierenden Unterton und gibt nur den neutralen Bescheid: "Flasche gehört nicht zum Sortiment." Damit kann man leben. ²

In den letzten Jahren haben aber doch viele Kaufleute dazugelernt: Wer eine leere Flasche abgibt, nimmt gleich wieder eine volle mit. Egal ob Pfandautomat oder Erkenntnis: Eine Pfandflasche wird man heute viel leichter los als vor zehn Jahren, auch wenn das falsche Etikett drauf klebt.

Dabei gibt es im Land der Regeln und Normen heute wieder unzählige Formate von Flaschen, kurze breite, hohe schmale, mit Kronkorken, mit Bügelverschluss und noch ganz andere. Wenn sich der Kaufmann Mühe gibt, akzeptiert man das aber viel leichter: "Sehen sie mal, die Flasche ist so hoch, die passt wirklich in keine meiner Kisten. Wenn ich die so zurückgebe, wirft sie eben der Großhändler weg."

Na gut, da hat er wohl recht. Andererseits sagt das viel über die Getränke- und Flaschenhersteller.



¹ im Gegensatz zu Aldi und Lidl: Die haben irgendeinen Grund, in Berlin immer in Sichtweite zu einander neue Läden zu eröffnen. Das Aldi/Lidl-Doppelpack existiert allein in Schöneberg mindestens drei mal.
² macht dabei inhaltlich gar keinen Unterschied

Zwiegespräch (3. Anlauf)

 
Menge:
Großer Bloguator!

Bloguator:
Ja?

Menge:
Bring uns das Heil!

Bloguator:
Was? Jetzt?

Menge:
Ja!

Bloguator:
... jetzt gleich?

Menge:
Ja! Naja ...wär schon gut ...

DER GROSSE BLOGUATOR mit donnernder Stimme:
So! Ich gebe euch ... ich gebe euch ...

Menge:
Ja?

Bloguator:
... nun lasst mich doch erst mal ausreden...!

Menge:
... (schweigt gespannt)

DER GROSSE BLOGUATOR mit donnernder Stimme:
Na gut! Ich gebe euch ... ... BLOGUATUR!

Menge:
Aha. Ja, äh ... danke.
 

22 Juli 2008

Änderung


...als wäre das Leben nicht so schon schwer genug...

Sorry, ich muss mich hier mal ausheulen.

Jetzt hat Google - oder wer auch immer dahinter steckt - irgendwas am HTML verstellt. Das hier oft verwendete Fisch-Signet <°((( ~~< funktioniert leider nur mit Sonderzeichen einigermaßen zuverlässig. Also: So, dass man es einigermaßen zuverlässig erkennen kann. Sonderzeichen werden aber buchstäblich von jeder Webseite anders dargestellt. Das macht viel Aufwand, man kann nämlich nicht einfach blind Text eintippen und hoffen, dass er auch so angezeigt wird, wie man ihn eingetippt hat. Nie! Er wird genau NIEMALS so angezeigt, wie man ihn eingetippt hat. Computerfritzen unterstellen dem gemeinen Benutzer pauschal, dass ihm egal ist, wie irgendetwas aussieht. Textformatierung halten sie offensichtlich für Beschäftigungstherapie und für 100% entbehrlich. Vermutlich schließen sie von sich selbst auf alle anderen.

Der Blogautor hat daher schon alle möglichen Tricks auf Lager, um wenigstens eine Vorschau zu erhalten (auch das ist nicht überall vorgesehen). Mit am schlimmsten sind die Missionare von der Mozilla-Foundation, deren Programme ungefragt HTML-Text ändern oder auch schon mal ungenehme Zeichenfolgen gänzlich löschen. Sie sind leider nicht allein.

Und jetzt hat also Google - oder wer auch immer dahinter steckt - irgendwas am HTML verstellt, das Fischsignet sieht derzeit so aus: & lt;°((( ~~& lt; Zu Google gehören inzwischen auch tausend andere Dienste, unter anderem blogger.com, wenn man sich beim einen einloggt, ist man automatisch auch bei vielen anderen drin. Alle diese zeigen die wohlsortierte Fischgräte im Moment als undurchsichtige Sonderzeichensammlung. Danke, Leute, danke!

Ich werde die Sache beobachten. Arschlöcher!

Inspiral Carpets

Vielleicht sollte hier doch auch mal was über die fantastische Band Inspiral Carpets stehen. Der gegebene Anlass ist, dass sie schon im vorletzten Beitrag kurz angesprochen wurde.

Wie gesagt, Andrew aus Manchester konnte mit diesem Namen gar nichts anfangen. Kann ich wiederum nicht verstehen: Inspiral Carpets, da liest sich doch ganz leicht alles mögliche hinein, einen besseren Bandnamen kann ich mir kaum vorstellen: Zum einen können das einfach Teppiche in Spiralen sein. Nahe liegend, Teppiche werden schon lang nicht mehr gefaltet. Vielleicht ist mit dem Aufrollen auch das Fliegen abhanden gek... ??? Nein? Gut. Nicht.

Mit wenig Phantasie¹ kommt man aber zur inspirierten Auslegware. Schönes Bild.

Und mit noch etwas mehr Phantasie landet man bei der Wirbelsäule, spine, dem Rückgrat in den Teppichen, das, wo all die Reflexe und Instinkte sitzen, und all das Zeug, das die Fauna vor der Erfindung des Bewusstseins am Laufen hielt.

Die Carpets hatten Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre einige interessante Singlehits mit psychedelischem Pop.

Anscheinend treten sie sogar immer noch auf, oder inzwischen wieder, mit der Inspiration ist es aber leider vorbei, irgendwie klingt das derzeit nur nach knödeligem Rock'n'roll. Anders als damals:


You don't walk you crawl. Ich hab keinen Schimmer, was die da singen, die Lyrics helfen auch nicht weiter. Die alten Videos wirken von heute aus reichlich schräg, aber damals war das State of the Art. Lustig.

...

Hm, ich fürchte, dieser Blogeintrag fällt in die Kategorie "Der erklärte Witz"...

...

... und: Habe ich da oben wirklich vom Rückgrat in den Teppichen geschrieben?




¹ ich bin immer wieder überrascht, dass man Phantasie immer noch mit PH schreiben darf

21 Juli 2008

...und noch eine Ergänzung...


... zum vorangegangenen Artikel.

Dort hat sich trotz Helferlein ein Fehler eingeschlichen. Oder vielleicht handelt es sich um gar keinen Fehler, wenn er vom Helferlein nicht markiert wird. Der hiesige Schriftsteller und Großverwalter des Blogs fehlbuchstabierte sich als BLOGUATOR.

Das klingt ein wenig wie die Berufsbezeichnung aus einem Superheldencomic. Nicht jedoch wie die Benamung des Blogbetreibers. Aber vielleicht genau deshalb wird es vom Helferlein Rechtschreib akzeptiert.

Ich hingegen höre schon das Skandieren der unmündigen Massen: "Großer Bloguator! Komm und bringe das Heil über uns!"

Mache ich dann mal.

Helferlein Rechtschreib

H.R. muss immer dann ran, wenn dem Autor wirklich nichts mehr einfällt. Zum Beispiel: Jetzt.

H.R. bezieht seine Inspiration ³ oft aus dem vorangegangenen Blogeintrag und wiederum daraus, dass der Bloguator anscheinend dazu neigt, ungewöhnliche Wörter zu ver- oder Sprache insgesamt unsachgemäß anzuwenden. Andererseits.

Geschrieben ward:
Einheitsflasche

Daran ist nun wirklich gar nichts unsachgemäß: Eine Einheitsflasche ist eine Einheitsflasche ist eine Einheitsflasche. Nämlich eine Flasche der Einheit. Punkt. Jedenfalls keine
- Einheitsflaschen

- Einheitsfläche

- Sicherheitsflasche

- Einheitsflugzeug
und schon gar kein
- Einheitsfahrschein!

Nun ja.

Dann war da die Sache mit der Kreissägenstimme.

Hallo? Kreissägenstimme!!! Da kann sich doch wirklich jeder was drunter vorstellen, oder? Hingegen gibt es wirklich ü-ber-haupt keinen Zusammenhang mit
- Kreissägen stimme ¹

- Kreissägemaschine

- Kreissägeblatt

- Kreissägewerkzeug

- Kreissägewelle

Genau.

Und am besten ist, dass das Helferlein für den Singular und den Plural von Pfandautomat unterschiedliche Vorschläge macht. Die vorgeschlagene Einzahl lautet
- Wandautomat

- Bondautomat

- Zündautomatik

- Blendautomatik
und die Mehrzahl
- Wandautomaten

- Bondautomaten ²

- Geldautomatenraum

- Prüfautomaten

Daraus kann man den Schluss ziehen, dass Automaten irgendwie sehr unregelmäßig pluralisiert werden, und Geldautomatenraum die Mehrzahl von Zündautomatik sein muss, sowie Prüfautomaten der Plural von Blendautomatik.

Sehr erhellend. Aber wollten wir da wirklich hin? Irgendwie schon - sonst würden wir wohl nicht Blogs lesen und schreiben.

³ Am Propos: Kann sich jemand an die schöne englische Band Inspiral Carpets erinnern? Die kamen aus Manchester. Als ich mal einen Bekannten aus Manchester darauf ansprach, fragte er erst nochmal nach dem Namen. Und dann sagte er: WAS SOLL DAS DENN HEISSEN?

Seltsam, ICH finde den Namen ganz sprechend, ansprechend und insgesamt gar nicht mal so schlecht.



¹ in Italien gibt es ein sehr leckeres Gericht namens Strangolapreti, auf Deutsch würde man sagen "Würge den Pfaffen". Für den Blogautor ergibt sich daraus der nahe liegende Schluss, dass er versuchen muss, eine neue Spezialität zu kochen: "Stimme die Kreissäge!".

² wer hilft mir denn mit den Bondautomaten weiter?

17 Juli 2008

Und dann sind da noch...

...diese Reiseberichte aus China im Tagesspiegel, zur Einstimmung auf die Olympiade. Titel der Reihe: China-Kracher. Gestern ein besonders erhellender über Essensgewohnheiten, von Müh-Ling:

... fieberhaft suchte ich nach Ausflüchten: Könnte ich behaupten, meine Religion verbiete den Verzehr von Genitalien? Aber was für eine Religion sollte das sein? Freudianisch-Orthodox? Genital-Pietistisch? Ödipal-Klerikal? ...

Verblüffung


Was es nicht alles gibt! ¹

Und als wäre das alles noch nicht exotisch genug: Noch viel anregender wird es hier.



¹ btw.: Müssten die Apostrophenwächter und ihre Gesellen hier nicht sofort auf den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend" hinweisen?

Fragezeichen?


Welcher Scherzkeks hat mich denn auf die Mailingliste vom Zeit-Schüler-Newsletter gesetzt? Fragezeichen?




Ich werde das doch nicht in einem Anfall von Computer-Schlafwandelei selbst getan haben?

16 Juli 2008

Ergänzung...


...zum vorangegangenen Beitrag

Dagegen ist sie hier ziemlich lustig:


Aus undurchsichtigen Gründen wird dieses auf Youtube als "related Video" angezeigt. Der Zusammenhang will sich mir zwar nicht erschließen - das macht aber nichts. Im Abspann kann man noch mehr von ihr sehen: Herzerwärmend! Viel mehr als die musikalische Gehirnwäsche da unten.
 

Unglaublich!

Auf dieses unfassbare Werk bin ich gerade auf der Webseite der Berliner Programmzeitung Zitty gestoßen:


Lemminge!

Genau wie dem Kommentator der Zitty verschlägt es auch mir im Angesicht von soviel Frohsinn die Sprache.

Ohne besonderen Anlass

Zuweilen, wenn es keine weiteren Ereignisse gibt, fühlt sich der Blogautor verpflichtet, dennoch einige Zeilen zu schreiben. Er nutzt dann die Gelegenheit, um beispielsweise an einen der größten Dichter deutscher Sprache zu erinnern: Robert Gernhardt.

Text von ihm selbst lautet
Ich selbst

Ich mach mir nichts aus Marschmusik
ich mach mir nichts aus Schach
die Marschmusik macht mir zu viel
das Schach zu wenig
Krach.
Joh. So weit eigentlich. Leider ist er gestorben, am 30.6.2006. Seht traurig. Seine Schriften bekommt man aber noch in allen guten Buchhandlungen.

14 Juli 2008

Wege zum Ruhm

Die Zeit hat im Onlineportal ZÜNDER einen Text vom Goldfisch zur Veröffentlichung angenommen, Rubrik "Sonntagstexte", wo die Erzeugnisse der Leser veröffentlicht werden. Assessment Center, kennen einige der regelmäßigen Blogbesucher vielleicht schon.

Die Zünder haben übrigens eine sehr schöne Kochseite: Rezeptor

10 Juli 2008

Abwesenheitsnotiz

So, dem geneigten Publikum zur Kenntnis: Die Segelsaison läuft ja derzeit irgendwie. Vom Segeln aus kann man schlecht bloggen, da ist man den ganzen Tag beschäftigt, daher gibt's hier immer wieder mal Pausen.

Ich bin vom 11. bis 13. Juli in Warnemünde zum Segeln, auf dem Ostsee, Warnemünder Woche. So lange wird also kein neuer Beitrag hier erscheinen. Das sind immerhin drei Tage!

Wem schnell langweilig wird, der kann sich inzwischen die aufregende Fotoreportage vom letzten Event ansehen, hier: Fotos von Soeren Hese. Es gibt einen Slideshow-Modus - sehr komfortabel!



¹ diesmal hatten wir immerhin kein Gewitter. Naja, man wird ja bescheiden
² die Portraits in Nahaufnahme sind furchtbar: Ich hoffe, ich seh nicht wirklich so aus - wer will bezeugen?

 

09 Juli 2008

Guerilla-Gardening

Kirschkernweitspucken.

Oder auch alle möglichen anderen Kerne in Einfriedungen und öffentliches Grün werfen.

Das Projekt basiert auf Hoffnung. Sowie auf der Vorstellung, wie sich der Scherge des Grünflächenamtes über unbotmäßiges Wachstum wundern wird, wenn zwischen dem ätzenden Abstandsgrün irgendwann ein Kirschbaum steht ... ein Apfelbaum ... eine Pflaume ... wenn zwischen den billigen Bodendeckern Weinstöcke wuchern. Nur so ein Gedanke. Guerilla-Gardening.

Kann man natürlich auch gleich wieder eine Ideologie draus machen. Geht aber auch so.

08 Juli 2008

Eine Flagge um die Schultern


Die Fußball -EM ist vorbei, jetzt ist es vorläufig wieder ruhig, bis in ein paar Wochen, da ist Olympia, und bei der Tour de France besteht ja auch manchmal eine unerwartete Chance zum Fahnenwedeln


Was für eine seltsame Geste: Sich eine deutsche Flagge um die Schultern zu legen. Neulich sah ich das bei einem Jugendlichen mit einem seltsam melancholischen Gesichtsausdruck. Abends, leerer U-Bahnhof, surrende Getränkeautomaten, außer mir nur der junge Mann. Bei ihm reichte die Flagge fast bis zum Boden und umschloss ihn beinah vollständig. Vorne hielt er sie mit den Händen zu.

Er trug einen verlorenen Gesichtsausdruck, seine ganze Erscheinung sprach "allein in der Kälte und von allen verlassen". Mitte Juni. Und das schwarzrotgoldene Feudel spendete ihm Wärme, so dünn es auch war.

Sich mit einer deutschen Flagge kleiden... wenn man einem bestimmten Kulturkreis entstammt (Adoleszenz im Deutschland der siebziger Jahre, Oberschule, Studium), hält man das für eine abwegige Idee.

In Deutschland klappt die Unterscheidung zwischen Nationalismus und Patriotismus nur selten: Patriotismus als "Stolz auf das eigene" vs. Nationalismus als "Hass auf die anderen". Dieser bedeutende Unterschied wurde nach dem Krieg von interessierten Kreisen immer wieder gern und absichtlich verwischt. Als denkender Mensch hielt man sich deshalb vorsichtshalber auch vom Patriotismus fern. Und von seinen Symbolen: Flaggen etwa, und Liedern.

Es gab natürlich die ganze Zeit genug dumpfe Hirsel, die sowas nicht interessierte, und die aus jedem fremden Scheiß eine Nationalfrage machten: Fußball, Autorennen - wir haben gewonnen!

"Du - und wer noch?"

Die Distanz zu Patriotismus und Nationalismus ist inzwischen kleiner geworden. nur der oben erwähnte Kulturkreis betrachtet die Sache immer noch mit Argwohn. Die jüngeren finden es aber völlig okay, sich nationale Abzeichen auf die Backe zu malen. Tja. Ist das ein Zeichen für irgendwas?
 

07 Juli 2008

Die Wissenschaft hat festgestellt...

... dass Frauen eigentlich nur aus einem Grund ihr unwillkürliches Flirtprogramm abrupt abstellen: Nämlich, wenn der Mann zu viel redet.

Aha.

Ja, äh ... schade.

Dazu muss man natürlich wissen, dass Frauen instinktiv und unbewusst mit fast jedem Mann flirten.

Ach so! Mist - das war mir bisher allerdings entgangen!



Argh! Edit, kurze Zeit später: Man hat das in Bars in Amerika und Kanada festgestellt... dann sind diese Erkenntnisse auf richtige Menschen wahrscheinlich kaum übertragbar.

 

Zeitläufte

In Deutschland wird man inzwischen wieder verhaftet, wenn man Hitler den Kopf abreißt.

Immerhin: Inzwischen wegen "Sachbeschädigung".

Das ist fast ein Fortschritt, oder?

Ein Minus ist kein Bindestrich...


... ein Minus ist kein Bindestrich.

EIN MINUS IST KEIN BINDESTRICH!!!

04 Juli 2008

Auuuuuus! Auuuus! Aus!

Bezüglich der Abneigung des Blogautors gegen Fußball: Ich finde ja, der Unterschied zwischen Männern und jungen Hunden sollte immer deutlich erkennbar sein. Gerade auch am Verhalten.

03 Juli 2008

Quack

Hihi, grade in einem Computerforum gelesen:
"jungfreulich"
Zu Schulzeiten wurde sowas noch gern als "freudsche Fehlleistung" bezeichnet.

Also lassen wir die Ideen des gemeinen Vulgärfreudianismus munter weiter galoppieren und vermuten dahinter eine sprachliche Chimäre aus "Jungfrau" und "erfreulich". Mehr ist dazu ja nicht zu sagen, oder?
 

01 Juli 2008

Religiöse Eiferer (3)


In dieser kleinen Reihe werden moderne Formen des weltanschaulichen Eifers vorgestellt, der Mail-Missionar, der DAU-Verhöhner und der Apostrophenwächter als Beispiel für Fanatiker der Gegenwart: Hohn- und Erniedrigungsprediger im Internet.


C. Der Apostrophenwächter

Noch häufiger als den DAU-Verhöhner und den E-Mail-Missionar trifft man den Apostrophenwächter. Er ist Betreiber einer Webseite, in welcher falsch gesetzte Apostrophen schadenfroh ausgestellt und herablassend kommentiert werden.


Für die meisten Menschen ist Sprache ein Mittel zur Verständigung. Nicht so für die Apostrophenwächter: Für sie ist Sprache ein Mittel, um andere Leute klein zu machen. Es ist nicht so, dass sie selbst dadurch größer erscheinen würden - nicht einmal im direkten Vergleich. Aber sie versuchen es, und es sind nicht einmal wenige. Und wen treffen wir in dieser illustren Runde wieder? Genau: Bastian Sick.

Fast jeder, der schon ein paar Jahre auf der Welt ist, hat bemerkt, dass Sprache sich ständig wandelt. Wörter, die vor zehn Jahren das ultimative Schockpotential hatten, sind inzwischen in den selbstverständlichen Sprachgebrauch übernommen. Oder auch vollständig verschwunden. Geil!

Heute kann man sich leicht einen Vorstandsvorsitzenden im Maßanzug vorstellen, der bei der Präsentation vor den Kollegen etwas "Geil!" findet. Aber "affentittengeil"? Kann sich da noch jemand dran erinnern? "Geil" steht übrigens im Duden. Immer schon. Allerdings hat sich seine Bedeutung mehrfach sehr geändert.

Soviel zur natürlichen Entwicklung von Sprache.

Seit einigen Jahren nun wandert der englische Apostroph nach Deutschland ein. Das wäre an sich nichts besonders bemerkenswertes, in einer Epoche, wo man rund um die Uhr mit englischsprachiger Populärmusik beschallt wird, und wo Werber ihre allgegenwärtigen Beiträge zum Leben in schlimmem englischem Kauderwelsch absondern.

Im Deutschen gab es auch schon lange davor Apostrophen - sie saßen nur an anderer Stelle. Und naturgemäß gibt es einige Leute, die beides verwechseln. Das passiert häufig dort, wo nicht so fließend Englisch gesprochen wird. Nein, ich meine nicht nur die Werbeagenturen! Sondern, sagen wir mal, die deutschen Grund- und Mittelschulen, und die Landstriche mit Russisch als erster Fremdsprache. Jedenfalls: Manchmal findet so eine Verwechslung ihren Weg bis auf ein Schild, oder in ein Zeitungsinserat, öffentlich sichtbar. Das ist die Stunde das Apostrophenwächters - er tritt nun entschlossen auf den Plan und prangert an!

Besonders gern tut er das im Internet, aber auch anderswo, wo er nicht mit allzu großer Gegenwehr rechnen muss, sondern ausschließlich mit dem Lob Gleichgesinnter. Apostrophenwächter verstehen sich untereinander.

Wobei der Apostrophenfrevler auch gar nicht zu fundiertem Widerspruch geneigt oder in der Lage wäre, er hat ein eher pragmatisches Verhältnis zur Sprache: Er wendet sie an, wenn er sie braucht. Ob jetzt englischer Genitiv, Pluralapostroph oder gänzliche grammatische Neuschöpfung - Hauptsache, er wird verstanden.

Zudem ist er gutwillig: Um nur alles richtig zu machen, setzt er lieber einen Apostroph mehr als einen zu wenig.

Damit ist er das ideale Ziel für den Apostrophenwächter. Dem geht es um die Einhaltung von Regeln, nicht um Kommunikation. Und weil er sich für den legitimen Richter hält, kann er "guten Willen" schon gar nicht gelten lassen - wo es doch Regeln gibt. Zum besseren Verständnis wird der falsch gesetzte Apostroph in der Regel als Deppenapostroph bezeichnet, damit man auch weiß, wo der Feind steht.

Die Möglichkeit der Denunziation bei den Behörden bleibt dem Apostrophenwächter derzeit leider versagt: Die heilige Inquisition musste ihre Tätigkeit ebenso aufgeben wie die Stasi. Ein Fehler eröffnet dem Apostrophenwächter daher nur noch die Möglichkeit, die Betreffenden lächerlich zu machen: Er versteht trotz mangelhafter Schreibung durchaus, was da gemeint ist - dass die Niederschrift nicht so genau den Regeln folgt, findet er unerträglich. ER, der Apostrophenwächter, könnte das nämlich besser! Deshalb formuliert er lautstarke Anklagen, in denen der Dogmatiker um Mitgefühl bettelt und die Solidarität der Gebildeten fordert für seine moralisch überlegene Position.

Wie die anderen religiösen Eiferer ist auch der Apostrophenwächter ein Mensch mit schlichter Auffassungsgabe und kleinem Ego. Seinen begründeten Minderwertigkeitskomplex kompensiert er durch verständnisheischende Überheblichkeit. Über die tatsächliche Anzahl dieser bedauernswerten Würstchen kann man nur spekulieren.


Beispiele gefällig? Hier:
- "Kapostropheum" Stellvertreter für viele
- und seine Kumpels
- idealtypischer Apostrophenwachtturm, hält sich für →"Kategorie: Sprachwissenschaft", kann aber beispielhafte Beschreibung nicht von Definition unterscheiden.


Dass wir in diesem Kreis schon wieder auf Bastian Sick getroffen sind, ist sicher nur Zufall.

Blogpflege


Die Besucherzahlen lassen nach. Nicht dass sie vorher berauschend gewesen wären. Aber!

Da muss ich wohl wieder mal über Pferdeporno und Kindergartennamen schreiben, sowie über Kartoffelkanonen. Überraschenderweise sind aber auch Türschließer und schlimme Gedichte sehr gefragt.

Sollte ja nicht so schwer sein, was?

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