31 Dezember 2011

Obst

Die herablassende Sekte vom angebissenen Obst ist ja hier immer wieder mal Thema. Das Patenkind kam gerade damit an:
"Woran erkennt man, dass jemand ein iPhone hat?"

"Keine Ahnung. Woran?"

"Er sagt es dir!"



30 Dezember 2011

Technische Schwäche

schwächliche Technik

Das smarte Fon hat noch eine andere massive Schwäche - die Akkulaufzeit. Bei halbwegs durchschnittlichem Surfbetrieb ist es nach zwei Stunden leer.

Um nicht ewig umständlich mit den Kabeln herumfummeln zu müssen habe ich mir online zwei Docks bestellt, eins für daheim und eins fürs Büro.

Weil es hieß, dass da aber keine Kabel dabei seien, habe ich noch zwei Kabel dazu bestellt, damit die Docks auch irgendeinen Sinn haben, Computerverbindung, Akkuaufladung und so. Macht zusammen mit dem schon vorhandenen Kabel drei.

Weil die Docks am Rechner nur laden, so lange der Rechner angeschaltet ist, hängt das dritte zu Hause ein Stück entfernt direkt an der Steckdose. Für unterwegs habe ich es immer abgezogen und in die Tasche gesteckt.

Nun war bei dem einen neuen Dock ganz überraschend doch ein Ladegerät dabei, und ein weiteres Kabel. Damit habe ich jetzt zu dem smarten Fon vier Kabel.

Die brauche ich auch.

29 Dezember 2011

Feiertag

Weihnachtsfeiertag, Ernst-Reuter-Platz, einer der bedeutenden Kreisverkehre der Stadt. Radfahrt im Uhrzeigersinn auf dem Radweg. Handelsübliche Kreisverkehre in Deutschland drehen gegen den Uhrzeigersinn.
Grüner Mann stellt sich auf den Radweg. Auf den ansonsten leeren Radweg:
"Na, junger Mann, was haben wir denn falsch gemacht?"
Junge Männer sind da schon mal gar nicht.
"Was sie falsch gemacht haben, weiß ich nicht. Ich nichts."

"Oh doch!"

"Na gut, ich habe keine rote Ampel überfahren und mein Fahrrad ist vorschriftsmäßig befunzelt, Leuchte vorne, Leuchte hinten, beides brennt. Also: Nichts."

"Oh doch!"

"Genau! Ich hab die Radwegepflicht missachtet. Da hinten steht ein Radwegschild und ich benutze trotzdem den Radweg."

"Sie sind ein Clown, oder?"

"Ich bin Architekt. Aber das sind Synonyme."

"Aha?"

"Ja."

"Akademiker, oder?"

"Naja, schon, irgendwie..."

"Na dann will ich mal fünfe grade sein lassen. Fahren sie mal lieber weiter."

"Jawohl Herr Waldmeister!"

"Frohe Weihnachten, sie Clown!"
Ich frage mich wirklich, wie die Leute immer wieder auf sowas kommen.


28 Dezember 2011

Teile Vorurteile

Der Chinese kommt in die Bäckerei und verlangt drei Brötchen.
"Sie wollen doch bestimmt Blödchen bestellen, oder?" entgegnet die blonde Bäckereifachverkäuferin.

26 Dezember 2011

Ararat (4)

Bei der Ararat-Webcam war in mir inzwischen der Verdacht gekeimt, dass sie bloß drei Fotos haben, die sie nur je nach Tageszeit austauschen: Eins für tagsüber, eins für Abends mit Autos und eins für nachts mit weniger Autos. Gewechselt wird von Hand.

Ich habe keine Ahnung, warum jemand sowas tun sollte, aber die Fotos sahen in den letzten Tagen immer gleich aus, so wie das im ersten Ararat-Post abends und so wie das im zweiten tagsüber. Ich vermute, dass es tagsüber ist. Das Wetter und die Aussicht sind auf den Bildern jedenfalls über Wochen hinweg immer gleich. DAS KANN NUR AN DEN FOTOS LIEGEN! Hoffe ich.

Aber jetzt habe ich gesehen: Nein - es sind doch nicht nur drei Bilder. Es gibt noch ein viertes: Der Berg Ararat (im Hintergrund) von Jerewan aus gesehen.




Ich freu mich schon so!

24 Dezember 2011

Ararat (3)

So, wenn das jetzt wirklich klappt, dann laufe ich im nächsten Mai auf den Berg Ararat. Den in der Türkei. Den, der mit der Arche Noah wahrscheinlich doch denkbar wenig zu tun hat. Den Berg Ararat, der über 5.000m hoch ist, und damit höher als alles, was in den Alpen herum steht. (gibt noch einen anderen Ararat, der ist kleiner)

Auf den Berg Ararat will ich, seit ich ihn vor fast 40 Jahren zweimal aus der Ferne gesehen habe. Wir waren damals auf dem Weg nach Afghanistan, und wenn man den Landweg nimmt, dann kommt man dort zwangsläufig vorbei. In der Ferne sieht man dann einen irgendwie melancholischen Kegel und zumindest ich verspüre seither den dringenden Wunsch, einmal rauf zu laufen. Fast vierzig Jahre inzwischen.

Nein, das hat weder mit der vermeintlichen Rekordhöhe zu tun, höher als der Montblanc, und ist auch kein blödes Macho-Ding: Ich würde da auch hinauf wollen, wenn er nur 3.000m hoch wäre. Und es hat auch nichts mit dem runden Geburtstag im nächsten Jahr zu tun, Midlife-Krise und so.

In der Regel ist der Berg Ararat nämlich für Jahrzehnte unbegehbar, weil er im Grenzgebiet zwischen Türkei, Armenien und auch nahe beim Iran liegt. Die liegen ständig miteinander im unerklärten Krieg: Die Türkei mit Armenien, die Türkei mit dem Iran, vom Iran mit Armenien weiß ich nichts, würde mich aber nicht wundern, irgendwer ist immer eifersüchtig. Und deshalb ist der Berg meist für Zivilisten gesperrt.

Neulich bin ich über ein entsprechendes Reiseangebot gestolpert und jetzt sind wir angemeldet, ein paar Freunde und ich. Auf den Berg Ararat. Und runter mit Skiern! Boah!

Wenn ich es tatsächlich bis oben hin schaffe, werde ich hemmungslos schluchzen und losheulen. Da bin ich ganz sicher. Wie oft hat man das schon mal, dass sich ein Wunsch nach mehreren Jahrzehnten erfüllt?

Wenn ich es tatsächlich bis oben hin schaffe und auch sicher wieder runter, dann gibt es in meinem Leben allerdings auch ein Ziel weniger. Weiß gar nicht, ob das so gut ist?

Na sicher doch, klar: Ich hab ja noch andere Ziele, darunter auch ein paar Berge. Nach dem Ararat müsste ich als nächstes auf den Ruwenzori und dann auf einen Tepui. Den Ruwenzori wegen Afrika, wegen dem Regenwald und wegen der Riesenwuchs-Pflanzen. Und den Tepui wegen allem.

Und wenn das erledigt ist, dann kann ich mit sechzig vielleicht beruhigt auf den Fuji-San wandern, das will ich auch schon länger. Zen und so. Bis da hin ist auch noch genug Zeit, um Japanisch zu lernen (wenn ich diesen Satz kurz vor der Fuji-Reise wieder lese werde ich lachen, weil ich dann immer noch kein Japanisch kann).

Aber zuerst muss ich jetzt mal auf den Ararat.

Das wäre nun auch der Moment, die Dias von damals heraus zu kramen. Bis dahin nehme ich mal das hier, hab ich von Wikipedia, so soll er aussehen, wenn ich da bin:


Frage an Radio Eriwan: "Ich bin nach Georgien gefahren, mein Sohn ist unterwegs mit seinem Mädchen zurückgeblieben. Nun bin ich in großer Sorge. Was werden die beiden wohl machen?"

Antwort: "Vermutlich Nachkommen."

22 Dezember 2011

Männerflüsterin

Das hier ist ganz gruselig: Blond ledig testet. Ich bin natürlich wegen des reißerischen Titels drauf eingestiegen: "Was Männer wollen". Oder, meine Frage ist dann ja meistens "Was glauben Frauen, dass es Männer wollen?" Da scheint es große Missverständnisse zu geben.


Also, gruselig ist weniger die hübsche und trotzdem doch sehr nette junge Frau, die durch die Sendung führt, sondern die Episode mit der "Männerflüsterin" (fängt etwa bei 20:45 an). Bereits früher mal war ich über den Begriff "Frauenflüsterer" gestolpert und schon dabei lief mir ein eisiger Schauer den Rücken runter. Wir erinnern uns, die zusammengesetzten Wörter mit dem Flüstern stammen ursprünglich aus dem Film "Der Pferdeflüsterer".

Die Männer- und Frauen-Flüstererinnen tragen also vor, dass man mit den jeweiligen Traumpartnern doch im Grunde nur auf die geeignete Weise reden muss - und genau wie ein Pferd tun sie dann auch, was man von ihnen will.

Das setzt schon mal eins voraus: Einen freien Willen oder eigene Wünsche dürfen die beflüsterten Individuen nicht haben. Die Bezeichnung "Individuum" ist damit auch schon ganz falsch. Männer (und Frauen) sind aus dieser Sicht halt doch nur triebgesteuerte Wesen, ein paar Instinkte, etwas erlerntes Verhalten, deshalb kann man mit ihnen auch reden wie mit einem Pferd.

Was man dann bekommt, wird in diesem Film ganz plastisch vorgeführt: Einen fußballgeilen Idioten, dem Sauftouren mit seinen Kumpanen allemal wichtiger sind als ein Tag mit seiner Freundin. Wer genau hinhört bemerkt, dass ihr Held tatsächlich auch nicht heller ist als ein Pferd.

Aber für kurzfristiges Poppen hätte der hypothetische "er" wahrscheinlich Zeit und könnte sich auch ganz flexibel entscheiden. Das scheint keine der anwesenden Damen zu überraschen. Das beste dabei: Die blonde junge Frau sucht die Schuld bei sich selbst.

Womit sie natürlich Recht hat, aber anders: Ihr Fehler liegt darin, dass sie sich überhaupt für so debile Trottel interessiert, nicht darin, dass sie womöglich ein wenig zu fordernd ist.

Aber die Männerflüsterin erklärt jeder Frau geduldig, wie sie einen desinteressierten Knallkopf nicht nur bekommt, sondern auch behält. Na Gott sei Dank!




¹ ja, schon gut, das ist doch alles nur ein Spaß! Ich hab das wieder alles viel zu ernst genommen und kann Fernsehen nicht von der Wirklichkeit unterscheiden...

21 Dezember 2011

Radio auf der Bühne

Letzten Freitag waren wir bei der Live-Radio-Show von Radio1. Dieser Sender läuft bei mir ohnehin die ganze Zeit, auch bei der Arbeit, so lange die Kollegin nicht da ist und sich über Geräusche beschwert.

Zum Radio generell habe ich ein eindeutiges Verhältnis: Ich liebe Radio. Ich lass mir gerne Geschichten erzählen, aber Bilder brauche ich dazu eher nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leute zum Frühstück den Fernseher anschalten. Ich muss doch mein Brötchen ansehen! Genau genommen starre ich nur die Tasse Kaffee an -  wenn ich so früh morgens schon so weit kucken kann.

Die Tasse Kaffee starrt meistens zurück, aber sie verhält sich still. In der Wohnung höre ich daher nur den Staub rieseln, die zwei Spinnen ihre Spinnweben weben und das leise Knacken der Heizung. Das ist mir zu wenig. An dieser Stelle kommt das Radio ins Spiel. Täglich.

Verdammt, ich muss wirklich lernen, kürzere Einleitungen zu schreiben!

Weiter im nächsten Post - hier nur ein furchtbares Handy-Foto¹:


Im roten Kleidchen die wunderbar durchgedrehte und sehr charmante Britta Steffenhagen.




¹ eine der Disziplinen, die das smarte Fon auch nicht so überzeugend beherrscht, Auflösung, Schärfe, Belichtung, naja. Stunden nach der Vorstellung konnte ich feststellen, dass ich die große Kamera die ganze Zeit im Rucksack dabei hatte - deshalb war er nämlich so schwer

20 Dezember 2011

Ararat (2)

Nein! Ich bin aber auch zu blöd ... dumm ... ungeschickt! Wie soll denn die geneigte Leserin jemals Interesse am mythischen Berg Ararat finden, wenn hier immer nur Nachtaufnahmen aus der Ferne gezeigt werden?

Hier jetzt also der Blick bei Tag auf den Ararat (im Bildhintergrund):




Hm? Ach, macht doch, wat ihr wollt! Oder kuckt hier selber in die Webcam in Eriwan.




Frage an Radio Eriwan:
"Warum haben einige Menschen Glatzen, andere nicht?"

Antwort: "Alle Menschen haben Glatzen, nur auf einigen wachsen Haare, auf anderen nicht."

18 Dezember 2011

Ararat (1)

Um dieses Thema wird es sich hier in nächster Zeit öfter drehen: Gerade habe ich die Reisebestätigung für die Tour auf den Berg Ararat bekommen. Auf *DEN* *BERG* *ARARAT*!

Das ist der Berg ganz im Osten der Türkei, auf dem die Arche Noah nicht gestrandet ist. Was sollte sie auch da oben?

Also: Wir wollen da rauf laufen, ein paar Freunde und ich, im nächsten Frühjahr. Runter gehts auf Skiern. So weit der Plan.

Bei der Reisebestätigung war zuerst mal ein Link dabei, damit man sich ein Bild machen kann, Vorfreude und so. Klicke ich also den Link an, an einem schmutzigen Samstagnachmittag im Dezember in Berlin und betrachte versonnen den Blick von Eriwan* auf den Berg Ararat (im Bildhintergrund):


Ich freu mich schon so!




* DAS Eriwan, das mit dem Radio. Aber wir laufen von der Türkei aus rauf.

Frage an Radio Eriwan: "Ist es wahr, dass die DDR ein so kleines Land ist, dass man es mit einer einzigen Atom-Bombe vernichten könnte?"

Antwort: "Im Prinzip ja, aber warum so einen Aufwand, wenn 3 cm Neuschnee genügen?"

17 Dezember 2011

Screen Siebenundzwanzig

Ha! Siebenundzwanzig Zoll!
In Worten: 27!
Diagonale! Nagelneu! Ha!

Damit kann ich jetzt den Tatort und den Polizeiruf gleichzeitig nebeneinander auf dem Bildschirm an meinem Arbeitsplatz ... ... ... nein ...  wer? Ich? Äh ... nein...

Nein!

Also: Damit kann ich jetzt das filigrane CAD-Programm und die Flächenberechnung gleichzeitig nebeneinander in lesbarer Größe anzeigen. Ja-ja-jaaaa! Und außerdem den Tatort.¹

Und war noch nicht mal teuer...



¹ wenn die Grafikkarte das mitmacht, tut sie nicht immer, die ist nämlich die alte

16 Dezember 2011

Wetter

Grade eben eine halbe Stunde draußen gewesen und komplett durchgeweicht. Wir haben Mitte Dezember. Dankt dem Schöpfer auf den Knien, dass das ganze Zeug nicht als Schnee runter kommt!




mit irgendwas muss ich das Blog ja voll kriegen, was gehaltvolleres fällt mir zur Zeit nicht ein

14 Dezember 2011

Pogo!

Niemand kann ermessen, wie sehr mich das in den Fingern juckt:



Geil, Pogo! Geil Pogo!

(...verdammt, ich finde den Pogo-Comic von Fil nicht...)

13 Dezember 2011

Mode

 

Stimme im Kopf flüstert eindringlich: "Modernde Gebäudetechnik!" Und damit hat sie in der Regel recht.
 
 

12 Dezember 2011

Oder...

... oder sagen wir es mal so: Google hat zum Verbraucherschutz ein ganz ähnliches Verhältnis wie Störtebecker zum Handelsrecht.

Daten-Krake

Gestern ist wieder etwas interessantes passiert: Google versucht grade, die schlimmsten Befürchtungen hinsichtlich des Datenschutzes noch zu übertreffen und seinen ohnehin fragwürdigen Ruf zu zementieren. Die Kollegin bekam beim Einwählen in ihren Google-Account die aussagekräftige Meldung
"Die Altersvoraussetzungen für ein Google-Konto sind nicht erfüllt. Dieses Konto wird in 29 Tagen gelöscht ..."
Super, über das Konto läuft seit vier Jahren die ganze Geschäftsmail.
"... es sei denn, du hast das falsche Geburtsdatum angegeben..."
Die Kollegin hat mit Sicherheit nicht das falsche Geburtsdatum angegeben - bei Googlemail KANN man nämlich kein Geburtsdatum angeben. Ich habs versucht.
"...und legst einen Nachweis vor, dass du 13 Jahre alt oder älter bist."
Ist sie. Aber Google möchte wieder gerne ein paar Informationen mehr. Anscheinend lohnt sich das bisherige Geschäftsmodell nicht mehr ausreichend. Finde ich übrigens nett, dass auch Personen über 13 Jahren geduzt werden, das hat gleich sowas familiäres.

Fangen wir doch mal von vorne an:

Bis vor zehn Jahren galt Microsoft als der größte und unverschämteste Datensammler überhaupt. M$ war die Wiege des Bösen, davon war jeder denkende Mensch überzeugt. Aber damals gab es auch noch ein Briefgeheimnis.

Dann lernten wir Google kennen. Es fing ganz klein an, mit einer sehr hilfreichen Suchmaschine und ein wenig eingeblendeter Werbung in Abhängigkeit vom eingegebenen Suchbegriff. Inzwischen ist Google ein Konglomerat von mehreren hundert verschiedenen Diensten, die vermeintlich kostenlose Hilfsdienste anbieten, aber tatsächlich nur einen Zweck verfolgen: Informationen der Nutzer abzugreifen, damit man sie gewinnbringend an jeden beliebigen nervigen Werber verscherbeln kann. Die Dienste sind alle untereinander vernetzt und tauschen Informationen aus, natürlich, ohne genau das dem Nutzer allzu aufdringlich mitzuteilen.

Die Krönung der Google-Praktiken ist aus meiner Sicht nach wie vor, dass Google die Mail der Nutzer scannt, um Werbung entsprechend der Stichwörter in der Mail einzublenden. Da haben Googles Juristen und ich ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Begriff "Postgeheimnis". Aber so ein Jurist kann ja nicht alles wissen.

Na gut, als ich mich anfangs über Googles Mail aufregte kannte ich Facebook noch nicht. Und Facebook kennt das Wort "Diskretion" nicht. "Privatsphäre" auch nicht. "Berechtigtes Anliegen" auch nicht. Eine Firma also, der es gelunges ist, die Perversion noch zu potenzieren.

Immerhin, Facebook kennt das Wort "Geld". Dieses Geld zahlt es an Juristen, die uns und unseren Politikern dann ihre lustigen Vorstellungen von Datenschutz erläutern. Was von dem Geld für die Clowns übrig bleibt, behält Facebook für sich selbst.

Aber endlich hat nun Google gleichgezogen: Ohne Vorwarnung wurde das Konto der Kollegin gesperrt. Ich meine: Wie dämlich kann man sein? Mit ein paar Tagen Vorankündigung wäre es wenigstens möglich gewesen, alle Daten irgendwo zu sichern. Wegen gewisser dunkler Vorahnungen sind sie schon gesichert, aber eben nicht so gründlich, wie es im Umgang mit solchen Geschäftspartnern wie Google sinnvoll wäre. Heißt: Bis zum letzten Komma, und je zwei mal.

Nun werden dem arglosen Nutzer verschiedene Reparaturoptionen angeboten: Indem man einen Alternachweis (sprich: Personalausweis) mit FAX (!!!) an die Googlezentrale in den USA (!!!) sendet, indem man den Personalausweis einscannt und in ein gänzlich unbekanntes Nirwana hochlädt, oder indem man auf gut Glück Kreditkartendaten auf eine Reise ins Abenteuer schickt. Man muss ja glauben, dass Google es gut meint.

Bei den ersten beiden Möglichkeiten ist ersichtlich, dass sie nur von einem menschlichen Bearbeiter geprüft werden können. Abermillionen Google-Konten - man kann sich leicht ausmalen, wie lange das dauert. Ich lese in einschlägigen Foren von Wochen und Monaten. Bis dahin ist der Mail-Account gesperrt. Sehr clever, da sind wohl Profis am Werk.

Bei der Lösung mit der Kreditkarte kann die Prüfung durch einen Computer erfolgen und es geht vielleicht schneller. Aber zumindest den meisten Erwachsenen wird klar, dass es jetzt um Geld geht, um Bares, $$$!!! Dafür sind Kreditkarten ja da. Man muss nur 0,3$ überweisen. Die Höhe des Betrages ist dabei völlig irrelevant, aber die Kreditkarte nimmt man dann in die Hand, wenn es um Geld geht.

Dabei ist allerdings der Personalausweis die härteste der Hartinformationen mit unfehlbarem amtlich abgesichertem Inhalt: Name, Geburtsname, Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnadresse - davon träumt jeder andere arglose Adressenhändler, dass er seine Kunden Opfer zwingen kann, all diese Daten auf einmal herauszurücken, und zwar mit einem Angebot, das der Betroffene nicht ablehnen kann, und wofür er noch nicht einmal eine weitere Gegenleistung bekommt.

Das Lustige ist ja: Bei der Anmeldung zum eigentlichen Google-Account kann man nirgends ein Alter angeben, oder es jedenfalls nicht nachträglich korrigieren. Es gibt nirgends eine Möglichkeit, die Altersangabe überhaupt zu überprüfen und irgendeine Vorsorge zu treffen, beispielsweise vor der möglichen Sperrung einen Altersbeleg zu senden. Sehr clever. Ich frage mich, ob Google seine Spitzen-Manager bei der Deutschen Bahn abgeworben hat, so urdämlich wie das gelöst ist. Oder so boshaft.

Die Ursache für die plötzliche Sperrung nach vier oder fünf Jahren reibungsloser Funktion liegt wohl in der Vernetzung der verschiedenen Dienste. Man meldet sich ja nicht jedes mal wieder vom Konto ab. Man wird oft sogar ausdrücklich gefragt, ob man angemeldet bleiben möchte (Cookie - ein weiteres Hilfsmittel zur Datensammlung).

Wenn sich nun in der Mittagspause ein Kind an den Computer der Mama setzt, vom angemeldeten Mail-Account direkt zu Youtube - einem der Google-Dienste - surft und dort wahrheitsgemäß sein Alter angibt, dann schließt Google daraus, dass der Nutzer des angemeldeten Mail-Accounts, der seit vier Jahren höchst aktiv ist und mit Werbung für Baustoffe, Rechtsberatung, Online-Dating und Potenzmittel bombardiert wird, dass also dieser Nutzer sich nun schlagartig auf ein Alter von unter dreizehn Jahren verjüngt haben muss. Logisch, kann ja nicht anders sein! Weil es gar keine andere Erklärung dafür gibt!

Und deshalb musste der Mail-Account nun aus Altersgründen gesperrt werden.

11 Dezember 2011

Arbeit und Effizienz

Ich bin ein Profi in ineffizienter Browsernutzung. Seit ich mitbekommen habe, dass man Fenster und Tabs offen lassen kann, lasse ich sie offen.

Weil ich irgendwann einmal etwas über Musik für Lüftungsschächte schreiben wollte ist seit etwa 14 Monaten ein Fenster über Elevator-Music offen. Es gibt außerdem eines über 200 Wörter für Schnee. Seit 16 Monaten. Eines über Aberglauben bei Tauben. Vier über einen dänischen Zeichner und seine Freunde. Und noch 23 andere offene Fenster - ich schwör!

Der Browser mit den verschiedenen offenen Fenstern braucht etwa 92% der Rechnerleistung. Mit dem Rest arbeite ich. Es ist etwa wie ein unaufgeräumtes Kinderzimmer. Nur ohne Kinder. Und ohne Zimmer. Naja.

Also, ich arbeite mit etwa 6% der Leistung - 2% braucht noch der Musicplayer.

07 Dezember 2011

Blaue Schuhe und schwarze Löcher

Hin und wieder werde ich angesprochen. Nein, nicht nur von Menschen an roten Fußgängerampeln, die mich darauf hinweisen, dass die Ampel rot ist. Und auch nicht nur von penetranten Schnorrern in der U-Bahn, die mit einer herzerweichenden Geschichte und durchdringender Stimme mich persönlich auf ihr trauriges Schicksal aufmerksam machen wollen. Sondern von jungen Frauen.

Ja, ich gebe zu: Ich bin die Sorte Mann, die sich für junge Frauen interessiert. Für alle Frauen eigentlich. Überrascht bin ich dann trotzdem.

Beispielsweise, wenn eine junge Türkin in Kopftuch, Ramadan und Hormonstau heftig mit mir flirtet. Sowas kommt meist unerwartet und trifft mich daher auf dem gänzlich falschen Fuß.

Oder gestern in der U-Bahn. Gegenüber sitzt eine interessante junge Frau in blauen Wildlederschuhen. Solche hatte ich auch mal. Spricht man deswegen jemand an? "Du, ich hatte auch mal blaue Wildlederschuhe." Nein, oder? "Und außerdem bin ich älter als deine Eltern." Na, das hat sie wohl selbst bemerkt.

Also nicht. Greife folgerichtig meine Zeitung und schlage den Wissenschaftsteil auf. Da geht es um Universum, schwarze Löcher, dunkle Energie, genau mein Thema, neben einigen anderen. Ich denke mir: Das könnte sie doch interessieren? Das wäre doch schön, wenn sich mal eine dafür interessiert?

Normale Männer wünschen sich wohl, dass Frauen sich für Autos interessieren, oder Fußball. Vielleicht auch nicht. Meiner Erfahrung nach interessieren sich Frauen für alles mögliche, sogar für Fußball, oder Autos: Wie furchtbar! Aber normalerweise nicht für Universum und blaue Wildlederschuhe.

Plötzlich zeigt sie auf meine Zeitung mit dem Wissenschaftsteil und dem Foto vom Krebsnebel und meint: "Was heißt das da?" Sie sitzt ja gegenüber und muss auf dem Kopf lesen, wenn sie mitlesen will. Will sie offensichtlich.

Ich bin überrascht, lese das Wort vor und drehe die Zeitung zu ihr, weil ich sie zuerst für eine Fremdsprachlerin halte, die Deutsch lernt. Die sind ja oft unbefangener als wir Einheimischen. Ist sie aber gar nicht, Fremdsprachlerin, sie interessiert sich nur zufällig für Universum.

Ich bin erfreut und schenke ihr den Wissenschaftsteil. Ein kurzes Schweigen setzt ein. Dann mein Einsatz: "Ich hatte auch schon Schuhe in so schönem Blau." Und sie: "Die sind vegan!" Womit sie mich schon beim nächsten Thema voll erwischt hat. "Meine waren ja leider aus Wildleder. Vom Tier."

Und dann kommt die Technologin durch: "Die hier sind sogar atmungsaktiv. Microfaser. Ich würde ja lieber was anderes haben. Aber da ist dann Erdöl dran. Ist aber auch atmungsaktiv." Mein Gott! Eine junge Frau, die sich mit Werkstoffen auskennt! Undogmatisch und schimpft nicht gleich, wenn einer kein Vegetar ist.

Sie setzt noch einen drauf: "Gibt aber noch anderes Material. Ich entwickle das grade noch" und lacht dabei. "Das lasse ich dann entsprechend anfertigen. Weiß schon, wo."

Eine weitere kurze Pause, weil es mir endgültig die Sprache verschlagen hat. Sie steht auf, verabschiedet sich lachend und steigt aus mit meinem Wissenschaftsteil und ich fahre weiter. Kaum ist die Tür zu fällt mir auf: Ich hab ihre Telefonnummer nicht.

Ich will noch sagen "Meine Schuhe waren so blau, dass ich manchmal auf der Straße darauf angesprochen worden bin. Aber es geht ja anscheinend auch so..."

Ich will noch sagen "Wo studierst du denn oder was machst du so, dass du dich mit so was auskennst?"

Ich will noch fragen "Bist du wirklich aktive Vegetarin oder gehts nur um das Exotische an den Schuhen?"

So Sachen, die man sagt um das Gespräch in Gang zu halten oder weil man sich für jemand interessantes wirklich interessiert, will ich noch sagen, und noch viele andere Dinge. Aber ich habe ihre Telefonnummer nicht.




die Schuhe bekommt man anscheinend bei Veganz, einem Veggie-Supermarkt und Kaufhaus an der Schivelbeiner Straße 34 in Prenzlberg - wie ich in mehrstündiger Recherche herausfinden konnte

Lebenshelfer




Da kann man nur hoffen, dass sich die Schwäche des Autors¹ allein auf die Rechtschreibung bezieht. Aufmerksamkeit ist seine Stärke schon mal nicht.



¹ jaaa-aaa, ich hab es trotzdem verlinkt: Reißerische Überschriften sind doch hier immer voll das Thema...

05 Dezember 2011

Hundertsechzig

160-Zeichen-Schwerness
modernes Haiku
Naturbeobachtung
oder
Liebesschwur
oder
Flirtdesaster
oder
Microepistel
SMS-kompatibel
160 Zeichen.

Man macht sich ja gar keine Vorstellung davon, wer so alles das Mitteilungsbedürfnis seiner Besucher auf 160 Zeichen beschränkt: Die SMS-Provider selbstverständlich. Twitter, Meex, da gibts noch mehr. Und man versteht gar nicht, wieso eigentlich, angesichts der enormen technischen Möglichkeiten, angesichts der Bandbreite, für die der Transport riesiger Videodateien kein Problem darstellt. Das Leben ist seltsam.

Zum Lesen für den hastigen Besucher und die eilige Passantin: TinyTales, Romane im 160-Zeichen-Format.



dieser Eintrag dient nur dazu, den Untertitel des Blogs zu rechtfertigen.
Alle anderen eigentlich auch.

02 Dezember 2011

23

Aaaaaaaaaaaaaah, elektronische Datenverarbeitung ist großartig. Und Internet erst!
  • gallensteinlithotripsie
  • gasentladungsglimmlampe
  • gaumenzäpfchenresektion
  • gebrauchskugelschreiber
  • gebrauchtwagenabteilung
  • gefahrenklassifizierung
  • gegenaktionaufzeichnung
  • gegenseitigkeitsklausel
  • gegenseitigkeitsprinzip
  • gegenseitigkeitsvertrag
  • gegenverkehrsverbindung
  • geisteswissenschaftlich
  • geldbewilligungsklausel
  • gemeinschaftskommission
  • gemeinschaftsproduktion
  • generationsübergreifend
  • genossenschaftssiedlung
  • genossenschaftsvertrieb
  • gerechtigkeitsfanatiker
  • gesamtproduktionskosten
  • gesamtverarbeitungszeit
  • geschäftsbereichsleiter
  • geschichtsphilosophisch
  • geschicklichkeitsfahren
  • geschwindigkeitsabnahme
  • geschwindigkeitsbereich
  • geschwindigkeitsmessung
  • geschwindigkeitsverlust
  • gesellschaftsreingewinn
  • gesellschaftsverhältnis
  • gewährleistungsanspruch
  • gewährleistungsgarantie
  • gewaltverzichtsabkommen
  • gewebsunverträglichkeit
  • gewerkschaftlicherseits
  • gewerkschaftsdelegation
  • gewerkschaftsfreundlich
  • gewerkschaftsfunktionär
  • gewerkschaftsgeschichte
  • gewerkschaftsvertretung
  • gewinnabführungsvertrag
  • gewinnschwellendiagramm
  • glaskörperverflüssigung
  • gleichgewichtskonstante
  • gleichsetzungsakkusativ
  • gleichsetzungsnominativ
  • gleichtaktunterdrückung
  • graphikdatenverabeitung
  • grenzplankostenrechnung
  • grenzsicherheitsvertrag
  • großfeldstereomikroskop
  • grundschleppnetzfischer
  • grundstücksabschreibung
  • grundstückserschließung
  • grundstücksfinanzierung

Wie hier bereits hin und wieder anklang, schätzt der Große Bloguator die Wörter mit 23 Buchstaben. Aber auch mit 24 oder mit 22. Lange Wörter eben, mit möglichst vielen Silben. Vor der elektronischen Datenverarbeitung hätte sich niemand die Mühe gemacht, Wörter nach der Buchstabenanzahl zu sortieren.

Und wenn es jemand getan haben sollte und diese sogar veröffentlicht hätte, dann hätte man sie nicht gefunden: Wer wäre auf die Idee gekommen, ein Buch zu suchen wie "Deutsche Wörter sortiert nach ihrer Buchstabenanzahl"?

Aber heute ist es nicht nur mit vertretbarem Aufwand möglich, Wörter zu sortieren - der elektronischen Datenverarbeitung sei dank - nein, wer einen diesbezüglichen Erkenntnisgewinn hat, lässt auch andere daran teilhaben: Er veröffentlicht sein Ergebnis im Internet. Dort kann man es finden, beispielsweise unter Wortsuche.com.

Das wäre vor ganz wenigen Jahren noch nicht möglich gewesen - wofür auch immer man das braucht.

  • aufmerksamkeitsdefizitsyndrom!
Siehe dazu vor allem auch hier.

01 Dezember 2011

Tee

Teegesellschaft heute nachmittag. Die Gäste ziehen die Schuhe aus. Vor der Tür stehen fünfundzwanzig Paare in schwarz und dunkelbraun, alles nur gedeckte Farben. Und ein Paar rote Schuhe - meine.
 
 

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