06 Dezember 2010

Zweck und Entfremdung

Eine vom Großen Bloguator™ sehr geschätzte Kreativitätstechnik ist die Zweckentfremdung. D.h., sobald man erkennt, dass eine Einrichtung zwar irgendwie sinnvoll, aber auch langweilig ist, wird nach alternativen Anwendungsmöglichkeiten gefahndet. Das ist im Grunde Vandalismus und Zerstörung, aber höherer Ordnung.

Besonderen Spaß macht das bei Einrichtungen, die den propagierten Zweck nicht erfüllen. Das passiert zuweilen nur aus der Unfähigkeit der Entwickler heraus, sehr viel öfter auf Grund ihrer Großspurigkeit, am häufigsten aber aus purer Absicht.  Der Große Bloguator™ fühlt sich leicht angepisst, wenn ihm mit irgendeinem Nützlichkeitsversprechen gegen ein geringes Entgelt doch nur etwas sinnloses angedreht werden soll.

Das Entgelt ist ja nicht immer klingende Münze. Heutzutage wird in dem öffentlichen Raum, der da Internet heißt, mit den Währungen "Aufmerksamkeit" und "Persönliche Informationen" gehandelt. Der weltgrößte Händler ist ein Unternehmen namens Google, und es bietet so allerlei nützliche Dienste an. Nützlich für das Unternehmen Google.

... und für den Großen Bloguator™, wie auch einige andere, die bei Google einen Haufen schönes Spielzeug finden. Hier etwa den Online-Übersetzer (anhören!), der vorgibt, seine Übersetzungen auch sprechen zu können. Jeder hat schon mal so eine automatische Übersetzung gesehen: Nigeria-Spam kommt gern in dieser Verkleidung, und das ist gleichzeitig auch das einzige. Man merkt nach einer Weile: Ernsthaft will den automatischen Übersetzer dann eigentlich doch niemand verwenden.

Aber unernst taugt er als Human Beat Box. Ist leider noch nicht ausgereift, im Zweifelsfall kuckt man besser doch erst mal bei Youtube.

03 Dezember 2010

Blogdramen

Wer da glaubt, was Der Große Bloguator™ immer so schreibt sei doch alles stark übertrieben, wenn nicht sowieso ganz frei erfunden, der irrt. Die Inspiration liegt auf der Straße. Frau TheaBromina nannte das früher "alles in mühseliger Heimarbeit 100%ig selbst erlebt". Nun erlebt Der Große Bloguator™ nicht nur in Heimarbeit, sondern auch oft draußen, vor der Tür, aber gerade deswegen: Viele dieser Erzählungen basieren auf einem wahren Kern und werden zum Zwecke der Dramatisierung ein wenig ausgeschmückt. Beispielsweise um die Stimme des Ich-Erzählers.

Der Ich-Erzähler ist ja manchmal ein wenig boshaft, wohingegen Der Große Bloguator™ ein überaus netter Kerl ist und keiner Fliege etwas zuleide tun könnte. Außer vielleicht dem einen oder anderen Hund. Und dem einen oder anderen Nazi. Und der einen oder anderen politischen Führungspersönlichkeit, die unautorisiert das Maul aufreißt. Aber sonst hat fast nichts und niemand etwas zu befürchten.

Wie zur Bestätigung der schlimmsten Albträume sind in letzter Zeit wieder einigen Sachen passiert. Die Leser der letzten Staffel von "Musik & Tön" fanden die Geschichten vom Bau vielleicht stark überzogen.

1. Aber es begab sich zu der Zeit, da die ersten Folgen gerade gepostet waren, da wurde das Haus mit der Wohnung des Großen Bloguators™ eingerüstet und die Fenster mit einer Plane lieblich verhängt. Da war es Oktober, kurz vor dem Wintereinbruch. Der Putz der Fassade soll nämlich gründlich repariert werden. Ab +5C° darf man nicht mehr verputzen, weil der Putz dann nicht hält. Grade rechtzeitig ... wäre das vielleicht gewesen, wenn man denn auch sofort mit der Arbeit begonnen hätte.

Oktober also. Zu diesem Zeitpunkt, so früh, konnte man natürlich nur das Hinterhaus einrüsten. Die Straßenseite kam dann in der zweiten Novemberwoche dran. Und der Wintereinbruch wieder völlig überraschend. Dann dauerte es nur noch ein, zwei Wochen, bis es wirklich losgehen konnte. Derzeit, bei -3° bis - 14°, wird Putz abgeschlagen. Das kann noch so zwei Tage dauern. Ab dann kann mit voller Kraft verputzt werden. Dann haben wir Dezember, und bislang bringt der Schnee mit sich.

Hm? Och, nur so. Es war halt irgendwie dringend mit dem Verputzen, nehme ich an.

2. Um die Ecke, in der Monumentenstraße wird seit geraumer Zeit das Wohnhaus einer Baugruppe errichtet. Aber es wird nicht fertig. Angefangen haben sie im August 2009, mit dem Vermessen. Ende Oktober mit dem Bauen, in sehr kleinen Schritten, wirklich sehr kleinen. Beim großen Schnee im Dezember waren dann der Keller und das halbe Erdgeschoss fertig. Bis das Eis weg war und wieder gefahrlos gearbeitet werden konnte, war es April geworden, wir erinnern uns.

Was sie den ganzen Sommer lang gemacht haben, kann man nicht so recht sagen. Jetzt ist immerhin schon die Wärmedämmung der Fassade dran und es gibt auch Fenster. Der Putz fehlt teilweise immer noch, bei der gegenwärtigen Kälte wird das auch nix mehr.

Nun sollte man erwarten, dass von drinnen, aus dem inzwischen geschlossenen und beheizbaren Gebäude, ohrenbetäubender Baulärm dringt. Aber das Haus liegt still und friedlich da, direkt neben der Schießanlage des Schützenvereins, zu der die Balkone zeigen. Mal sehen wie lange das gut geht. In diesem Jahr wird das Haus auf keinen Fall mehr fertig - und im nächsten Jahr auch nicht sofort.¹

Es bleibt weiter spannend.

Grade lese ich in der Glaserei über das 102-geschossige Empire State Building in New York: "... wurde in 13 Monaten errichtet".

3. Und selbstverständlich kennt Der Große Bloguator™ auch einen Architekten, der seine freien Mitarbeiter zuweilen nicht bezahlt. Begründung: "Das hat alles viel zu lange gedauert!" Wobei er natürlich genau wusste, wie lange es gedauert hat - er saß ja die ganze Zeit daneben.





edith, nur kurze Zeit später:
¹ Wie Architekten so sind ... nein, es ist ihnen nicht zu peinlich, die beschämende Fehlkoordination mit Bau"fortschritt" zu bezeichnen und öffentlich auszustellen, beispielsweise im Internet. Wer noch näheres wissen will gugelt "Am Flaschenhals" und "Berlin". Unsereiner wundert sich manchmal, wie es zu dem überaus schlechten Ansehen des Architekten in der Öffentlichkeit kommt.

02 Dezember 2010

Schnee in Berlin

Berlin ist die Hauptstadt der Wetterhysteriker. Wenn von "Heftigen Schneefällen" die Rede ist, dann liegen am Ende drei Millimeter. Und die fünf Zentimeter, die letzte Nacht still und leise über der Stadt niedergesunken sind, nennt man hier ganz ernsthaft eine "Schneekatastrophe".

Die gegenwärtige Schneekatastrophe wurde seit zwei Tagen angekündigt und deshalb funktioniert wieder einmal nichts. Sobald hier eine Schneeflocke fällt regieren im Freien Chaos und Wahnsinn.

Der typische Berliner Autofahrer kann sonst schon nicht besonders gut fahren, und bei Regen gar nicht. Das alles muss man mit 10 multiplizieren, um sich die Lage bei "Schneechaos" vorzustellen. Winterreifen ändern daran überhaupt nichts.

Leider kann man den Autofahrern das Ausweichen auf die öffentlichen Verkehrsmittel nicht empfehlen: Die funktionieren dann nämlich auch nicht. Die S-Bahn hat bisher nur auf drei oder vier Linien vor dem überraschenden Wintereinbruch kapituliert. Die übrigen sind voraussichtlich in den nächsten Tagen dran. Von der S-Bahn erwartet hier aber auch niemand mehr etwas anderes seit sie letztes Jahr wegen Wartungsmängelnn den Betrieb wochenlang komplett einstellen musste.

Die DB, Eigentümerin der S-Bahn, lässt ihre Hochtechnologie-Züge schließlich auch langsamer fahren seit es kalt geworden ist. Hochtechnologie funktioniert halt nur bei Sonnenschein. "Nur wenige Minuten Verzögerung", "Sicherheit der Fahrgäste". In England haben sie in solchen Fällen nach Anschaffung von millionenteuren Schneeräumanlagen schon einmal gesagt, es sei leider "der falsche Schnee" gefallen. Oder es lag "Laub auf den Schienen". Darauf warte ich in Deutschland noch.

Da will die BVG natürlich nachziehen. Auf einem Abschnitt der Hauptstraße in Schöneberg fahren 4 Buslinien. Fahrplanmäßig verkehrt jede der Linien im 10 -15Minuten-Takt. An der betreffenden Haltestelle hält tagsüber in der Regel alle 3 Minuten irgendein Großer Gelber. Jedem ist schon klar, was bei dem seit Tagen absehbaren "Schneechaos" passieren wird: Eine halbe Stunde lang kommt kein einziger Bus. Wer dann den ersten genervten Busfahrer fragt, bekommt die empörte Auskunft, dass man ja nicht Auto fahren kann bei dem Wetter, "wir sind über eine Stunde zu spät dran!" Naja, der Mann kann wirklich nichts dafür. Seine Firma aber schon.

Und dann sind da die Bürgersteige. Im letzten Winter waren sie wegen des laschen Schneeräumgesetzes für 3 Monate mit Eisplatten bedeckt, spiegelglatt und praktisch unbenutzbar, Streugut half nicht mehr. Die Hausbesitzer dachten sich, dass zusammengetrampelter Schnee doch auch ganz schön ist, und jedenfalls besser, als wenn sie sich selbst um die Schneeräumung kümmern oder diese womöglich sogar bezahlen müssten.

Im Sommer wurde das Problem vom Senat angegangen und das Gesetz geändert. Es ist aber erst seit drei Tagen in Kraft. Die Hausbesitzer zogen daraus bis vor vier Tagen den Schluss, dass sie in diesem Winter wohl auch wieder nicht Schnee zu räumen brauchen. Viele kündigten das auch an, "Planungsunsicherheit", wie man von den großen Gesellschaften hörte. Das liest sich so und will sagen, das sie sich auch in diesem Winter lieber nicht um die Sicherheit der Fußgänger kümmern wollen. Niemand konnte ja bisher ahnen, dass es im Winter schneien würde, und die Immobilienunternehmen bitten sinngemäß um eine großzügige Kulanzregelung bis Ende Juni.



edith, keine zwei Stunden später:
Die Kollegin rief grade an. Auf ihrer S-Bahnlinie - die offiziell nicht zu denen mit wetterbedingten Schwierigkeiten zählt - fällt jeder zweite Zug aus. Von den übrigen kann die S-Bahn nicht sagen, wann sie kommen. Grund: Computerausfall. Klar doch, draußen fällt Schnee und drinnen fallen zufällig ein paar Rechner aus. Das müssen dieselben Computer sein, die auch DieBahn bei der Koordinierung ihres Hochtechnologie-Chaos verwendet.




Wir lassen uns das Wort auf der Zunge zergehen: "Witterungsbedingt".

01 Dezember 2010

Henry

Zwar habe ich grade dem Herrn Glaser aus der Glaserei vorgeschlagen, dass er doch mal Henry Mancini drannehmen möchte, aber eigentlich: Warum sollte ich das nicht auch selbst tun? In der Rubrik "Was Der Große Bloguator™ so alles hört" oder so, völlig außerhalb aller Festtage, Jubiläen und pflichtmäßigen Gedenkenstermine, einfach nur so.

An sich ist ja auch über Henry Mancini alles schon längst gesagt: Dass er der Komponist vom Pink-Panther-Thema ist, von Moon River, dem Musikthema zu Peter Gunn, Mission Impossible und tausend anderen. Es gibt einen sehr wohlwollenden Artikel in der Wikipedia, der das Herz mindestens genauso sehr wärmt wie Mancinis Musik selbst. Es gibt eine großartige Webseite zu seiner Person, in der man unter Music Samples etliche Stücke hören kann. Mehr ist dem fast nicht hinzuzufügen.

Das einzige was noch gesagt werden musste ist, dass er einer der großen Helden des Großen Bloguators™ ist: HENRY MANCINI.

Aceto Kleister

¹

Wenn die Flasche mit dem sogenannten, diese Benennung aber nicht verdienenden, Aceto Balsamico nicht mehr auf geht weil der Verschluss verklebt ist, dann ist das der Beweis dafür, dass man sich ziemlich verzuckerte Plörre hat andrehen lassen.






¹ ja, genau, bei mir um die Ecke, im schönen Schöneberg, gibt es ein ganz bekanntes Lokal ähnlichen Namens, das aber mit dem Titel nur wenig gemeinsam hat.

Obwohl...

30 November 2010

Subjektives Empfinden eines empfindlichen Subjekts

Bin ich nur so empfindlich geworden oder ist die Dreckskälte da draußen echt?



"Verpimpelt" wäre auch ein schönes Wort dafür. Hätte sich dann aber in der Überschrift nicht ganz so gut gemacht

29 November 2010

Geiiiil!


Gus sollte hier ohnehin schon länger mal wieder vorkommen. Und wenn man sie youtub'd, dann stößt man auf Perlen wie die unten. Das ist ein filmtechnisches Erlebnis: Simpler kann man ein Video nicht machen, aber Regie und Kameraführung sind süperb!

Allein die Bildkomposition mit den Musikern in dem ungleichmäßigen Dreieck: Die linken drei sind der Größe nach gestaffelt und singen, der rechts singt eine Weile gar nicht und dann kaum. Dann verteilen sie zeitlich die Stimmen, singen also nacheinander, und völlig wahnwitzig ist der Einfall mit dem Solo.

Geiiiil!



Und wer das schon charmant findet, der sieht sich die in diesem Zusammenhang angebotene Fortsetzung an, die insbesondere durch ihre exquisite Instrumentierung glänzt. Ich bin hingerissen!


26 November 2010

Das hier

gefällt mir gut:

The Huber Experiments - Vol. 1 from The Upthink Lab.
via purepleasuredesign



Vielleicht ja noch wem. Ich meine: Vielleicht gefällts ja noch wem, außer mir.
Auf Vollbild stellen für die volle Dröhnung!





25 November 2010

An mein Volk


So, nun: Wie stellen wir uns das Universum vor?
Ganz recht, kleiner habe ich's nicht, also:
WIE STELLEN WIR UNS DAS UNIVERSUM VOR?
"Na, groß halt" kann die einfachste Antwort schon mal lauten. Aber darum geht es hier nicht. Schon vor Jahren, am Beginn der Fraktal-Welle, also der Entdeckung der bunten, mathematisch konstruierten, unverständlichen Bilder durch die Massen, tauchten erste Thesen auf.

Ausgangspunkt: Ein Sonnensystem ist eine Einrichtung mit einem Kern und darum herum taumelnden kleineren Krümeln im Fruchtfleisch. So etwa. Und ein Atom ist eine Einrichtung mit einem Kern und darum herum taumelnden Krümeln, nur in anderem Maßstab. Es wurde eine Ähnlichkeit festgestellt. Durch die Konfrontation der Fraktaltheorie mit den halb gebildeten Massen kam es zur Entdeckung der Selbstähnlichkeit, umgangssprachlich, also des Zusammenhangs zwischen diesen beiden Elementen. Nämlich dem, dass ein Sonnensystem irgendwie doch das größere Abbild so eines Atoms sein könnte, und unser bekanntes Universum das größere Abbild eines, sagen wir mal, Badezimmerschwamms eines noch größeren Badezimmerbewohners.


Dadurch lassen sich auch einige andere Fragen der Menschheit in wenigen Sekunden anschaulich erklären, etwa, dass sich das Universum ausdehnt. Oder die Sache mit dem Zustand des Universums im Moment des Urknalls - da hatte der Hausherr gerade seinen Rücken geschrubbt und dann den Schwamm zusammengedrückt.

Nun werden seit Jahren immer neue kleinste Teile der Materie entdeckt, und dann noch kleinstere und dann allerkleinsteste Teile. Wo wir doch bis da hin seit Jahrzehnten in dem Bewußtsein lebten, daß es etwas kleineres als Atome nicht geben könne. Dabei widersprechen diese der Vorstellung von dem Badezmmer gar nicht. Auch Atome bestehen aus lauter kleinen Universen, wo Planeten um schwere Sonnen kreisen. Der Hausherr mit seinem Schwamm wiederum befindet sich in einem größeren Badezimmer auf einem noch größeren Planeten in einem noch größeren Universum und ist damit Teil der nächstgrößeren Einheit "Schwamm".

Nach einigen unzulässigen Extrapolationen im fraktalen Bereich der Selbstähnlichkeit kommt man zu der Erkenntnis: Das letzte, größte Universum kann nur ein Teilbereich der kleinsten Teilchen sein, aus welchen die Universen zusammengesetzt sind, aus denen die uns bekannten Atome zusammengesetzt sind.

Folgen wir dieser Logik: Der Mann mit dem Schwamm im Badezimmer bin also möglicherweise ich - meine bedeutende Unwenigkeit.

Ich schaffe so zehn bis fünfzehn Urknalle während eines Bades, und die Galaxieen der Universen in diesem Schwamm werden ordentlich gebeutelt. Durch die Verschiebung der zeitlichen Dimensionen kriegen wir das allerdings nicht so mit, ein Vorgang in unserem Sekundenbereich dauert nämlich für die betroffenen Galaxieen endlos viele Generationen, während derer Saurier untergehen und die Castingshow sich evolutiv entwickelt.

Überhaupt ist es ja von 10 hoch zwanzig bis zu zehn hoch minus zwanzig nur ein kleiner Schritt, nämlich ein vergessenes Minuszeichen. Ich bin nun mal ein wenig zerstreut und wenn bei Ihnen gerade wieder die Welt untergeht brauchen Sie sich gar nicht bei mir zu beschweren!

24 November 2010

Aaaaaaaaaaah! Hilfe!

Grade wollte ich's verschenken, aber: "Hotze - Für eine Handvoll Party" von Bringmann & Kopetzki ist nicht mehr erhältlich! Aaaaaaaaaaaah!

... doch schon, antiquarisch bei AMAZON, das ist normalerweise eine sehr gute Lösung. Aber der Preis bewegt sich in der Höhe einer unbeschädigten Seite der Qumran-Rollen.

Also: Hat noch wer ein oder mehrere Exemplare von Hotze rumliegen und könnte zugunsten des Großen Bloguators™ und seiner Freunde gegen eine geringe Gegenleistung darauf verzichten?











Hm. Ist das jetzt ein logischer Trugschluss, wenn man seinen Freunde darum bittet, zugunsten seiner Freunde auf etwas zu verzichten? Na, vielleicht lesen hier ja nicht nur Freunde mit, sondern sogar Leute die den Großen Bloguator™ ausgesprochen nicht leiden können? Gut, die sollen sich melden und ... ja, äh. Ja. Hm.

20 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

14. Ganz dicht dran


ne woche später hatten se nen neuen termin. der war noch kürzer wie der erste. und die leute vom bauamt noch anjefressener. diesmal warn se richtich anjepisst: ick hörte wat von "fruchtloser abnahmeversuch!" und "jeden weiteren termin stellt die behörde ihren bauherren gesondert in rechnung!" dit tut dit amt ooch so, aber sie wolltens wohl einfach nochmal ausdrücklich jesacht haben.

nochmal ne woche später wieder n termin, nach meine zählung der dritte inzwischen. ick weeß jar nich, wat die neubewohner inzwischen jemacht ham, die mussten ja scheints dringend aus ihre alten wohnungen raus, schon wochen vorher. in die neuen durften se aber nich rin. die zeit kann für den arschitekten nich janz leicht jewesen sein.

beim dritten termin klappte dit denn anscheinend. aber die neuen hausbewohner waren inzwischen misstrauisch jeworden: den nächsten möbellaster habe ick erst tage später jesehen. den zettel mit der einladung zum fest uffm hof hatte wohl der wind verweht, oder irjendwer klammheimlich wieder abjemacht. vülleicht hatten se da keene lust mehr zu. der garten is ja ooch immer noch nich anjefangen. und der zaun fehlt.

zur zeit sehe ick regelmäßich nen wagen vom heizungsnotdienst. da muss wohl bei die fußbodenheizung wat schief jeloofen sein. kann ick mir denken: wenn da ständich zwee dutzend handwerker mit ihrem material und jerät über die dünnen rohre marschieren bleibt nich allet so heil wie man sichs wünscht. anschließend kommt trotzdem estrich druff und denn merkt mans ne weile nich. erst dann wenn der handwerker schon ne weile weg is.

janz weg sind die in die ersten jahre sowieso nich. da sind immer kleinichkeiten, bei die et ne weile brauch bis se richtich funktionieren. ick sehe da manchmal noch een handwerker an die rolläden rummurksen. kann ick nich jenau sehen, wieso. bei so rolläden spinnt jerne mal die elektrik, wenn man sich da nich rechtzeitich drüber jedanken jemacht hat oder irgendwat klemmt, "oder beides".

immer wieder kommt ooch eener und fummelt am putz rum, außen. die hatten den putz bei janz ungünstije bedingungen druff jepappt, dit hat andauernd jeregnet und zu kalt war et ooch. wenn man denn trotzdem verputzt denn hält der putz jerne mal nich. aber musste ja mit aller jewalt fertich werden, not kennt keen jebot!

nu löst sich immer wieder irjendwo der putz ab. und weil dit noch nich reicht looft wasser dahinter und denn schimmelts bald. der erste putzer hatte sich scheints unterschreiben lassen, diss er nich schuld is, wenn sowat passiert. dit kann man machen, der fachmann sacht denn "man meldet bedenken an". und der putzer war clever jenuch und hat schon jeahnt, wat kommen wird. der arschitekt nich.

der putzreparateur is nu von ne andere firma, weil die erste ja so böse war. aber ejal von welche firma: den müssen se extra bezahlen. und er brauch nen steiger, dit is so ne hubgondel an nem ausleger, weil de da oben ohne nich rankommst und keene leiter lang jenuch is. sowat is allet "nicht umsonst, aber vergebens", sachte mein polier früher immer. also müssen se den steiger stundenweise zusätzlich ooch noch mieten. trotzdem warn im vergleich zu vorher die handwerker bloß noch kurzfristich da.

darüber müssen die leute von der baugruppe andererseits janz froh jewesen sein, diss die handwerker endlich weg warn. nu hatten se ihr paradies: ne imposante hütte mit plastikfenstern und sündich teurer fußbodenheizung die nüscht wie ärger macht. die traumwohnung is vülle später fertich jeworden als jeplant, war dafür vülle teurer und die glücklichen besitzer sind schon vor dem einzuch mit der janzen umgebung verkracht.

bin mal jespannt ob die ihre kinder überhaupt hier zur schule schicken. wahrscheinlich wolln die mit uns jar nüscht zu tun haben. ick gloobe ick vermisse die ooch nich sehr.


FIN


18 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

13. Fast kurz davor


irjendwann sah dit haus tatsächlich fast fertich aus, bis uff den garten. und den zaun. wenn et so weit is, denn kommt normalerweise die aufsicht vom bauamt und kiekt sich die sache an. und denn können die bewohner einziehen.

jedenfalls bei anderen häusern is dit so. bei unsere nachbarn nich. da standen zwar schon möbelwagen vor die tür, aber die bauaufsicht is wieder abjezogen. ick höre noch so wie die empört rufen: "wir kommen gerne wieder wenn ihr bauwerk fertiggestellt ist!"

war also anscheinend nich so richtich fertich. mir kam zu ohren diss innen drin noch so einije jeländer fehlten, een oder zwee fenster, die bescheinijung vom schornsteinfeger und überhaupt alle bescheinijungen die man zur fertichstellung so parat haben soll.

sowat betrifft die sicherheit von die bewohner, also diss da keener runterfällt, oder seine kinder. oder diss man sich bei die provisorische heizung nich still und leise verjiftet. oder diss die tragenden bauteile eener jebaut hat, der sich damit auskennt, dit muss man mit ne bescheinijung von dem baubetrieb heilich schwörn. hatte der bauleiter wohl nich. wäre sowieso jelogen jewesen. aber völlich ohne allet, da warn die vom amt natürlich beleidicht.

nu standen da aber schon möbelwagen. heißt: die neuen bewohner mussten wohl aus ihre alten wohnungen nu würklich raus und hattens eilich mit dem umzuch. die vom bauamt zischten unten vorm haus laut und vernehmlich: "die nutzung des gebäudes ist bis zur förmlichen abnahme untersagt ... sonst!"

der bauleiter hat sich wohl nich mehr jetraut, diss seine bauherren trotzdem einziehen. der hatte ja nu jenuch übung mit dit amt. dabei, so kleinlich sind die sonst nich. oft kricht man schon n bisschen rabatt wenn noch wat fehlt aber wenn man glaubhaft machen kann, dass die nächsten tage allet sicher funktionieren wird. konnte der arschitekt wohl nich. jedenfalls nich glaubhaft.

und unten am bauzaun flatterte munter een kleenet blättchen wo die stolzen leute von der baugruppe für den nächsten tach die 'lieben neuen nachbarn' zum 'gartenfest und zur hausbesichtigung' einjeladen hatten. da draus wurde nu überhaupt nüscht.

konnte ja ooch nich: der jarten war noch nichmal anjefangen und ins haus durfte keener rin. dabei wäre ick zu jerne zu die ihrem jartenfest jegangen.


15 November 2010

Witz komm raus und Vorurteil ergib dich!

"Woran erkennt man, dass die Lehrerin am Computer war?"

"An der roten Tinte auf dem Bildschirm!"

(gestern im Zug passiert)

10 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

12. Zeitläufe


uff ne jute baustelle isset so: die sache jeht ihren jeregelten gang und die letzten drei tage vorm fertichstellungsultimo herrscht panik. dit muss so sein. denn treten sich die handwerker jegenseitich uff die hände. dit is nu mal so. wenn et nich so kommt is ooch wat verkehrt.

bei unsere nachbarn lief dit aber anders: da war immer wochenlang völlije funkstille, keen aas zu sehen, totentanz. hin und wieder kam der bauleitende arschitekt besuchshalber vorbei und lief durch den bau und machte een jenauet protokoll davon dass nüscht passiert war.

und denn brach vorüberjehend wieder panik aus, da standen autos von fünf verschiedene firmen gleichzeitich und drinnen wuselten und fluchten die leute. die mussten ja alle ihren kram über dieselbe treppe hoch schaffen, rohre, estrich, gips, heizkörper, badewannen, kabel. dabei sollten die heizrohre, badewannen und kloschüsseln möglichst heil bleiben bis der handwerker fertich war. sowat is unwahrscheinlich, klappt aber uff normalen baustellen oft. bei uns nebenan eher nich. jab böset blut.


denn war wieder n paar wochen funkstille, mittendrin. ick dachte mir, dass dit an die jenaue koordination von dem arschitekten liecht. vülleicht sollte sich erstmal allet gründlich setzen. war aber nich an dem.

war janz einfach: der baugruppe war dit jeld ausjegangen. mich wunderte dit nich - die baugruppe anscheinend schon. die müssen dem arschitekten anscheinend janz arglos ne vollmacht für ihr jeld ausjestellt ham. wovon sollte der denn ooch die firmen bezahlen? sowat wird er jedenfalls als argument vorjebracht ham.

alle warn froh, weil se keene arbeit damit hatten und eener sich um die rechnungen kümmerte. schnöder mammon - lästich - bäh! irjendwann war aber dit konto janz leer und dit haus erst halb fertich.

da war anscheinend dem bauleitenden arschitekten der überblick übers ausjejebene kapital sehr abhanden jekommen. dit is aber sein job, sowat zu wissen. und schließlich hatte er mit seine cleveren manöver und hochspezialisierten fachleute nich unwesentlich dazu beijetragen, zu zeitverzuch und murks.

als sich rumsprach, dass se ihre baufirmen nich bezahlen können, nich so direkt, irjendwie, ham die handwerker fluchtartich die baustelle verlassen. bis die baugruppe irjendwoher wieder kohle beschafft hatte lach die baustelle ne janze zeitlang still. jing denn erst allmählich wieder los.

ab da habe ick den arschitekten ne weile nich mehr jesehen. die bauleitung machte jetzt een anderer. der kam immerhin jeden tach zur baustelle. so wat is een jutet zeichen an sich, wenns am bau nich rund läuft und denn kommt eener, der jeden tach da is und bauleitet. aber der hätte jar nich bis uff die baustelle kommen müssen, den konnte man schon von weitem hören - waren ja immer noch nich alle fenster drin und der hat rumjebrüllt wie een bekloppter.

manche glooben ja, dass rumbrüllen schon jute bauleitung macht. is nich jesacht, da jibs keen direkten zusammenhang. nach janz wenijen wochen war der neue wieder weg. der brüllaffe hatte die firmen so schikaniert dass se keene lust mehr hatten. wollte sich wohl irjendwie profilieren, konnte keene rechnung vollständich anerkennen und zahlen, und wenn die leute noch so ordentlich jearbeitet hatten. dit hörte ick so, unten im café, wo ick immer die zeitung hole. irjendwann kamen die firmen nich mehr und denn musste der profilierte bauleiter leider wieder jehn.

dafür kam der arschitekt wieder. der führte allerdings bloß großspurich die leute von der baugruppe durch ihr neuet heim. die firmen kann er in der zeit nich kontrolliert ham. hätte er mal tun sollen.


07 November 2010

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft


Heute: Kommunikation


Für das folgende gibt es leider auf der ganzen Welt nicht genug Drogen, dass meine bedeutende Unwenigkeit, Der Große Bloguator™, auf solche Einfälle kommmen würde. Hingegen ergibt sich dieses ganz leicht, wenn ein Fachmann für Erektions­hilfsmittel­werbung die universal-gutgemeinte Übersetzungshilfe gegen seine Ergüsse antreten lässt.

Hä? (...ich muss wirklich lernen, kürzere Einleitungen zu schreiben...)

Ach so, ja, dieses nämlich:



Im Konferenzraum des Raumschiffs, welches den fernen Exo-Planeten "Frankensteins Zoo" erkunden soll, spielt sich zwischen dem Käpt'n und dem Bordarzt folgender anfänglich erregte Dialog ab:
"Nein, Käpt'n! Es ist nicht was sie denken!! Nein!!!"

"So? Was denke ich denn?"

"Sie denken sicher..."

"Wenn ich das sehe denke ich gar nicht mehr..."

"Aber es ist wirklich nicht so!"

"... sondern werde zum Sklaven meiner Instinkte ..."

"Nein, so warten sie doch!"

"... und die sagen mir, wenn ich die Elefantenbüchse nicht gleich finde, kann ich sicher auch die Harpune nehmen um sie in die Hölle zu schicken, Doc!"

"Nicht doch, Käpt'n!"

"Ich dachte, bei unserem letzten Gespräch über Sicherheit hätte ich ihnen deutlich gemacht, dass, wenn hier noch einmal Spam ankommt ..."

"Nein!"

"… und sie damit irgendetwas zu tun haben..."

"Nicht! Ziehen sie keine falschen Schlüsse!"

"... würden sie sich noch wünschen, dass ich sie nur frittiere und anschließend in Bananensaft langsam ertränke!"

"Nein, das ist nicht heute angekommen! Bitte! Das ist alt!"

"Alt? Wieso alt?"

"Das ... hatte ich noch in meinem Archiv ... das habe ich selbst … von der Erde mitgebracht."

"Sie … sie haben nicht etwa wieder gegen alle Vernunft sämtliche Sicherheitsmechanismen abgeschaltet..."

"Nein!"

"… sondern die digitale Pest, den gefürchtetsten Abfall, gleich selbst mitgebracht?"

"Nun ja, äh: Ja."

"Hatten sie Angst, dass wir hier womöglich nicht genug Abfall finden?"

"Nein, ich, nein."

"Wieso denn dann?"

"Aus ... alter ... Sentimentalität ...?"

"Sie haben aus Sentimentalität Spam in ihrem Archiv und schleppen das bis hierher? 100 Lichtjahre weit?"

"Schon, ja."

"Wie haben sie das überhaupt durch die Kontrolle gekriegt?"

"Dafür hat man so seine Tricks. Wir sind ja keine Kinder mehr."

"Eben. Wie sind sie mit so einer Störung überhaupt durch die Kontrolle gekommen?"

"Tricks."

"So? Kann mir nicht vorstellen, dass das überhaupt erlaubt ist."

"Dafür ja die Tricks."

"Aha. Welche?"

"Naja, die konnten doch sowieso nicht alles kontrollieren, was wir mitnehmen, sie wissen doch, die letzten Sparmaßnahmen, zu wenig qualifiziertes Personal."

"Ja, die letzte Fachkraft hat 10 Tonnen Reinigungsmittel bestellt, für nichtschmutzende Teflonbeschichtung die keine Reinigung braucht, ich erinnere mich."

"Genau, sowas habe ich geahnt, diese Sorte Fachkraft. Ich habe gesagt, dass diese ganzen Dateien für meine psychologischen Tests unterwegs sind."

"'DIESE GANZEN DATEIEN?' Sie haben noch mehrere?"

"Ähm, ja. Nur aus Sentimentalität."

"Und das haben die geglaubt?"

"Ähm, ja."

"Ich frage mich, wenn ich mehr fürchten muss: Sie, unseren Bordarzt und einzigen Mediziner im Umkreis von hundert Lichtjahren, oder die Leute auf der Erde, die uns als Team zusammengestellt und getestet haben."

"Aber nun seien sie doch nicht so kleinlich Käpt'n. Lesen sie doch erstmal in Ruhe zu Ende. Das entspannt, genau wie das Lesen von Gedichten, sie werden schon sehen!"

"Da habe ich meine Zweifel. Na gut:
Heya!
Das kenne ich. War ein großer Hit als mein Großvater noch lebte. Meine Eltern hatten so eine uralte Digitalscheibe von dieser Gruppe."

"Hatten sie etwa auch noch so ein Abspielgerät zu Hause? Sind sie mit sowas aufgewachsen? So eins, wo sich die Scheibe noch drin dreht und das so absurd laut surrt und das so eine sinnlose Schublade hat die immer kaputt ging, aber nie dann auf, wenn man den Silberling wechseln musste?"

"Hatten wir. Woher wissen sie..."

"Das erklärt einiges."

"So? Was?"

"Nein, wie romantisch! Aber jetzt lesen sie doch endlich dieses Gedicht!"
"Haben Ihr mit überhaupt heraus getröpfelt und Sie Wunsch es Schuß gehabt?
Hm, erinnert mich an meine Dusche zu Hause, in meiner letzten Wohnung."

"Wieso Dusche?"

"Na, der Wasserdruck im ganzen Haus war furchtbar, und die Dusche..."

"Ich glaube, da geht es nicht um eine Dusche – sehen sie: Es wirkt!"
"Haben Sie wollte überhaupt Ihr Mädchen mit einem sehr großen cumshot beeindrucken?
„'Haben Sie wollte überhaupt' - war das ihr Versuch beim Scrabble die letzten 34 Buchstaben unterzubringen?"

"Nein, da geht es um das Beeindrucken."

"Sicher doch!"

"Egal. Lesen sie weiter!"
"SPUR-M ist der einzige Aufstellungsort,
Spur-M, da klingelt was. Mein Vater hatte so ein Spielzeug, er war da ganz stolz drauf, er nannte es Eisenbahn. Aus der Zeit, als es auf der Erde noch diese spurgebundenen Transporter gab. Ich durfte damit natürlich nie spielen, das stand immer nur in der Vitrine. Aber ich sollte es bewundern. Spur-M. Das war wirklich unfair, einem Kind gegenüber. Als ich es dann wirklich endlich einmal heimlich anfassen konnte, ist es mir prompt runtergefallen und kaputtgegangen."

"Hat er sie geschlagen?"

"Nö, er hat es nicht mal bemerkt. Er konnte nicht mehr gut sehen. Und mein Mutter hat es ihm nie erzählt, die konnte diese Staubfänger sowieso nicht ausstehen.
zum einer aller natürlichen männlichen Verbesserung Formel anzubieten,
"Formel. Formel? Das war auch so ein antikes Fortbewegungsmittel. Oder?"

"Nein, damit haben sie früher die Wäsche gewaschen, und immer war von irgendeiner Formel die Rede und dann haben sie dem Publikum irgendwelches pseudowissenschaftliches Zeug aufgetischt. Damals waren die Leute wirklich unmündig."

"Und heute ist das anders, glauben sie? Ja, schon gut, ich lese lieber weiter:
die nachgewiesen wird,
Ihr Samenzellenvolumen um bis 500% zu erhöhen.
Das Volumen der Samenzellen erhöhen? Wozu soll das gut sein? Was soll man denn mit fünf mal so großen Samenzellen anfangen? Sollen die Kinder dann fünfmal so groß werden? Oder geht es da um Pflanzen?"
Unser in hohem Grade starkes, das Volumen, das Formel erhöht,
gibt unsere Resultate an den Tagen
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Geraffte Zeit

Seit Koyaanisqatsi bin ich nicht mehr so der Freund von Zeitrafferaufnahmen oder überhaupt von Zeitspielchen im Film. Liegt nicht daran dass Koyaanisqatsi so furchtbar schlecht gewesen wäre, aber der Film hat das Thema eigentlich erschöpfend behandelt. Kollege Glaser ist nach wie vor begeistert von der Technik und zeigt eine Menge entsprechender Beiträge. Auf seinem Blog habe ich grade diesen Film gesehen, für den ich mal eine Ausnahme machen will:



Jaaa, und: zugegeben, die Sache mit den Super-Schweden in Zeitlupe war auch nicht schlecht...

06 November 2010

Erkenntnisgewinn

Schizophragma hydrangeoides!
Nein, es handelt sich nicht um ein umweltfreundliches Verhütungsmittel aus recycelten Regenreifen, welches gern bei Leuten  mit Persönlichkeitsstörungen Anwendung findet.

Sondern!

Der Große Bloguator™ hat wieder was dazugelernt: Das ist ein Fachbegriff aus der Fassadenbegrünung. Er bezeichnet die gemeine Spalthortensie.

05 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

11. Getrübte Sicht


aber denn wurden immer wieder fenster jeliefert - und immer wieder
welche mitjenomm. aus neubauten wird normalerweise nüscht mitjenommen.
kommt schon mal vor, dass se im lager eens zu viel aufjeladen ham, oder
dass sich eener vermessen hat. aber die fensterfritzen mussten fast die
hälfte wieder mitnehm, so wat is nich normal.

wunderte mich. ick
habe denn im café nebenan een lustijet jespräch unter bauhandwerkern
mitjehört: der arschitekt stand unter zeitdruck, weil die schon vülle zu
spät anjefangen hatten und denn mit ihre streitereien noch mehr in
verzuch kamen. aber die finanzierung lief ja, die bauherren mussten
regelmäßich die raten fürs neue haus zahlen und gleichzeitich noch ihre
alte miete, weil se ja nich ausziehn konnten. die sache wurde allmählich
teuer.

normalerweise soll so een handwerker die fensteröffnung
vorher ausmessen, bevor er wat dafür baut. ab da dauerts denn nur noch n
paar wochen bis produziert und jeliefert wird. dit war zu lange, die
wärn mit ihrem rohbau glatt in den nächsten winter jekommen. also hatte
der arschitekt die fenster schon bestellt, als die wände noch jar nich
jebaut warn. anjegeben hat er wohl die maße vom blatt. von SEINEM blatt.

da
kam eens zum andern: weil er nich vülle ahnung hatte, stümmten schon
die maße im plan nich. und denn ham seine mauer-strategen ooch nich so
würklich präzise nach seine maße jebaut. überraschung!

von
draußen sah dit da drin aus wie im stummfilm: die fensterfritzen ham die
schweren teile kreuz und quer durch den bau jeschleppt und ausprobiert,
ob ihre fenster überhaupt irjendwo passen, wenn schon nich an die
stelle wo se ursprünglich nach planung mal hin sollten. also: planung is
an sich anders. manchmal hörte ick da een lautet wort fallen.

wenns
partout nich jeht, denn kann man ooch mal die fensteröffnung jrößer
machen, ausnahmsweise. aber nu war dit haus ja schon fertich verputzt.
und die bekloppten maurer wollte wohl würklich keener nochmal uff die
baustelle ham.

wat an fenster übrich blieb ham die fensterbauer
wieder mitjenommen. hatte ja sonst keener verwendung für die
maßjefertichten dinger. trotzdem, irjendwer muss ooch den haufen
übrichjebliebene teile bezahlt ham.

04 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

10. Fenster und Durchblick


nu war der rohbau also schon mal fast fertich. aber dit elend noch längst nich am ende.

wer mal länger uffm bau war hat vülleicht bemerkt, dass bei sauber durchjeplante neubauten immer wieder fenster übrich bleim, regelmäßich. ick weeß nich wie dit kommt, die fensterfritzen müssen einfach zu vülle jeld haben oder zu blöde zum nachmessen sein oder die bauen jerne nach jehör.

jedenfalls, wenn son haus an sich fertich is fehlt meistens noch een einzelnet fenster weil wat falschet jeliefert worden is. dit kommt denn monate später. irjend wat jeht da immer schief. aber normalerweise is dit bloß eens von zwanzich oder vierzich fenstern. ohne fehler jehts nich bei fensterbauern. aber dit hält sich ooch in überschaubare grenzen.

türlich nich bei unsere nachbarn: da wurden am laufenden band fenster jeliefert und wieder abjeholt. überhaupt: plastikfenster! vom billijen zeuch dit billichste. da wird immer von all die klugscheißer über polen jeschimpft - dabei jibs aus deutschland jenauso schlimme billije plastikfenster.

ick habe mich nur jewundert: uff die kinderzeichnung am bauzaun waren janz deutlich holzfenster zu sehen. dit haus sollte ja ooch schön und umweltfreundlich sein. nehme ick an, so baugruppen sind ja so. und holzfenster passten da jenau ins bild.

als die kosten denn allmählich todsicher ausm ruder liefen muss der umweltbewechte arschitekt seine umweltbewechte baugruppe zu schöne billije plastikfenster aus prima chlorschemie überredet ham. nur sone vermutung.

dem muss ja dit wasser bis zum hals jestanden haben wejen den kosten. wenn se sich zu schwer verrechnet ham beschleicht sojar janz abjehobene arschitekten die ahnung, dass se für den schaden womöglich selber zahlen müssen.

dit kann ick mir jut vorstellen, seine ansprache an sein volk: 'kunststoff-fenster sind heute gar nicht mehr so schlecht! und der dämmwert ist auch viel besser!'

dit is natürlich so nichmal halb richtich: billije plastikfenster dämmen jedenfalls nich besser wie vernünftije aus holz. dass er die nur haben wollte weil er janz dringend sparen musste, dit wird der arschitekt bei seine ansprache nich so ausdrücklich betont ham.

03 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

9. Schaden und Klugheit


früher hatte man als maurer so'n besonderen hammer: nen maurerhammer nämlich. der is prima wenn een stein mal nich passt - denn schlächt man mit dem hammer so vülle von dem stein weg, bis er die richtije größe hat. früher mal war dit so.

heute sind so steine ja anders: riesenjroß, luftich und federleicht. da kannste mitm fuchsschwanz oder ne kleene handsäge die dinger janz leicht passend machen und musst keen maurerhammer mehr schwingn. die trottel ham dit doch tatsächlich mit ne kettensäge versucht. jing so lange jut bis sich eener mal die kettensäge in den fuß jehauen hat. krankenwagen. kettensäge weg. ruhe. fast.

für so steine von heute brauchste n bisschen mehr feinjefühl als früher - von so poröse steine is ruckzuck ne ecke ab wenn de nich uffpasst. und wenn da ne ecke fehlt denn musste die hinterher erst mit mörtel wieder mühselich auffüllen damit die wand fertich is. jeht natürlich ooch mit bauschaum.

durch bauschaum kann man nämlich ooch nich durchkieken, dachten sich die maurer da wohl. aber dass man durch den bauschaum prima hört wat uff die straße passiert, dit werden die nachbarn noch früh jenuch mitkriejen. wie se denn in der fertich verputzten wand den fehler suchen wollen, da warte ick schon mit spannung druff. und dass bauschaum brennt oder wenichstens wegschmilzt, wenns mal brennt, davon hatten die maurer hundertprozentich noch nie wat jehört.

die burschen warn aber würklich besonders clever. ick erinnere mich, dass ick inne fünfte klasse jelernt habe, dass zwee dreivürtel-steine oder eener und n halber etwa gleich vülle sind. so weit könn die jungs da nebenan nich jekommen sein. die wussten dit jedenfalls nich. die wussten ooch nich dass man ne schnur spannen kann, damits jerade wird, oder wie ne wasserwaage jeht.

entsprechend sahen die ihre sojenannten wände aus: wie n taschentuch im wind. und jede fuge an ne andere stelle, bloß möglichst nich gleichmäßich übernander. dafür regelmäßig eene fuge die zu breit war, um se mit mörtel zu füllen und so schmal, dass se nich mal mitn janz feinen fuchsschwanz so'n schmalen stein sägen konnten. wat hamse jemacht? jenau: bauschaum.

ick weeß nich, wer dit am ende ausjeglichen hat. irjendwer musset jetan haben. am ende, nach dem verputzen, sehen die wände fast jerade aus und nich so, als hätte n stinkbesoffener artist mit steinen im slalom jongliert. dit wird der putzer aber vermutlich nich janz kostenlos jemacht haben.

02 November 2010

Aua - aua - auaaa!

In Ergänzung zu dem Action-Video vom Frühjahr und weil auch die anderen so schöne Sachen machen wie wir:



Wahrscheinlich sollte ich es doch erwähnen: Es handelt sich dabei um Sport und man muss damit rechnen, das man irgendwie nass wird.

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

8. Ausführung von Fehlern


trotzdem ham se weiterjebaut. zurück jing ja ooch nich mehr, der halbe keller stand ja schon. ick will dit mal so nennen: 'jebaut'.

jemurkst ham se!


damals, wie ick noch uff baustellen jearbeitet habe, bestand ne jemauerte wand aus steine und mörtel. dit is heute scheints anders, heute besteht ne wand aus steine und bauschaum. vülleicht ooch bauschaum und mörtel, so jenau konnte ick dit nich sehen wo dit nu hinjehen sollte. jedenfalls is heute vülle mehr bauschaum in so ne wand. dit zischt und blubbert ja ooch so schön aus sone dose und denn sieht dit ooch erstma aus wie wenns hält.

so bauhandwerker denken oft, dit muss jenau so lange halten, bis se die baustelle verlassen ham. damit sind etliche schon völlich zufrieden. und die ihr chef findet dit ooch, so lange sich keener beschwert. und wenn sich eener beschwert, denn is dit erstmal seine eigene schuld, der hat die risse in die wände da wohl selber extra rin jemacht, damit der chef mehr arbeit hat. doch, so chefs jibt et, hab ick schon erlebt. wenn man denn nüscht hat, womit man den chef und seine handwerker ernstlich bedrohen kann, denn passiert da nüscht, außer nochn paar mehr dämliche ausreden.

vom jesetz her muss dit heute een paar jahre halten, wenn handwerker wat baun. also, nichmehr so lange wie früher, wo man dachte, son haus hält ewich, womöglich zwanzich jahre und länger. dit is eigentlich komisch, früher hatten wer wenijer technik, aber die sachen ham tatsächlich zwanzich jahre jehalten, oder länger.

heute müssen se vom jesetz her so vier oder fünf jahre halten. und viele schaffen dit sojar. man muss den handwerker bloß klarmachen, dass die vier jahre noch nich um sind, bloß weil er jerade die baustelle verlassen hat. dit wollen manche einfach nich jerne einsehn. aba wat rede ick, wir warn ja bei die mauersteine.

die steine sollen eigentlich versetzt übernander liejen. dit weeß jedet kind, wenn et mit legosteinen spielt: die kinder bauen die steine immer schön versetzt übernander, damit dit besser hält. die maurer von unsere nachbarn wussten dit nich. oder sie wussten dit, ham et aber trotzdem nich so jemacht. dit jing da kreuz und quer. die ham da steine jestapelt wie die ersten menschen. vülleicht hatten die als kinder keen lego. sondern vülleicht fischertechnik, da brauch man dit nich. da jibs nämlich keene steine.

wenn man so steine zu mauern hat, denn lecht man die möglichst so übernander, dass die fuge zwischen zwee steine immer jenau in der mitte über dem stein da drunter is. 'stoßfuge' is der fachausdruck, wenn so zwee steine an'nander stoßen. die maurer da bei unsern nachbarn kannten dit nich, da waren die stoßfugen überall, nur möglichst nich in der mitte über dem stein da drunter.



01 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade
7. Bauüberwachung


mit der zeit brauchten die büttel vom ordnungsamt bloß noch fünf minuten nachdem der betongmischer anjekommen war, denn warn se da. die ham denn janz angagiert den bauleiter verwarnt und in stellvertretung seiner bauherrn bei ihm kassiert. ick kann mir jar nich vorstellen, wie die dit jemacht ham, dass se so schnell da warn. ick habe die jedenfalls höchstens drei mal anjerufen.

in die andern fälle müssen die hinterm baum oder um die ecke jelauert ham, weil grade nüscht noch wichtijeret zu tun war wie hinterm baum lauern. oder die andern nachbarn ham anjerufen wenn se den betongmischer orgeln hörten, dit könnte natürlich ooch sein. wir ham da außerdem den zeitungsladen, der is sehr praktisch weil er ooch kaffee verkooft, und man kann mit blick uff die baustelle schön warm sitzen und hörnchen essen.

die bußjelder dürften mit die zeit etwa jenausoviel jekostet ham wie der betong. jing nur leider nich anders.

dass die kalkulation vom arschitekten am ende noch jepasst hat, kann ick mir nich vorstellen. aber wahrscheinlich hat die schon am anfang nich jestimmt. da warn die bauherren vülleicht sehr überrascht, als se hörten dass ihre kohle schon fast alle is, aber noch nich mal der rohbau janz fertich.

"dit is nämlich die kunst dabei: vorher zu wissen, wieviels kostet - nich erst hinterher, wenn alle pleite sind!" sachte unser arschitekt früher, damals, wie ick noch uff baustellen jearbeitet habe. der hat dit allerdings schöner formuliert.

31 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade
6. Transportfortschritt


nu isset ja so dass uff sone baustelle andauernd material anjeliefert wird. da muss man den laster aber irjendwo parken. dafür war nach die räumaktion bloß noch wenich platz. also stellten die jetzt ihre laster uff die straße ab, an dieselbe stelle wie vorher, bloß dass nu keen zaun mehr rum war. die kinder liefen wieder außenrum und durch den verkehr.

ick wieder dit ordnungsamt anjerufen. dit ordnungsamt wieder vorm haus jeparkt. allmählich muss die sache teuer jeworden sein. wenn man regelmäßich ohne jenehmigung parkt, kostet dit irjendwann immer mehr verwarnung.

ne ausnahmejenehmijung krichten se nu nich mehr, dafür warn se uffm amt scheints schon zu unbeliebt. so'n amt hat ja doch spielraum, ermessen und so. und die ham ermessen, dass die straße nich weiter zum lasterabstellen jenutzt werden dürf. vor allem ooch nich vorüberjehend.

denn habe ick jesehen, diss die sachen uff kleeneren lastern anjeliefert wurden. kleenere laster sind leichter, die konnte man ooch uff dem grundstück parken, ohne diss se einsinken. wahrscheinlich war die sache mit die verwarnungsjelder zu teuer jeworden und sie ham die lieferanten überredet, diss se mit kleenere laster komm. oder sie ham dit material in kleenere portionen bestellt. dit wird die lieferanten bestümmt jut jefallen haben, wenn se wejen jede kleene packung steine extra komm sollten. dafür ham die ne flexible preisjestaltung.

nur mit die betongmischer jing dit nich. kleene betongmischer jibs keene. also: jeben tuts die schon - bloß kommt man denn nich vorwärts. mit die großen betongmischer konnten se aber nich uffs grundstück, die wären einjesunken. mussten se also uff die straße abstellen. und wenn dit amt kam, mussten se zahlen. dit amt kam jedes mal.

30 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

5. Baufortschritt


nu war ja winter. und frost. die baustelle mit dem halbfertijen keller lach inzwischen fünf monate rum ohne dass irjendwat wesentlichet passierte. außer dass dit trottoir blockiert war und die parkplätze weiter fehlten. an dem zaun hing noch so'n schild "Fußgänger andere Straßenseite benutzen". dit 'bitte' hattense ooch schonmal verjessen.

die baustelle liecht direkt neben eene schule. wenn die kinder morjens spät ankommen, denn rennen die doch nich extra uff die andere straßenseite und denn wieder zurück bloß weil da son schild hängt, ohne 'bitte'. also liefen da morjens die kinder immer durch den verkehr. weil mir die ihre art sowieso jestunken hat, habe ick dit ordnungsamt mal telefonisch drauf hinjewiesen. tat sich erst ne woche lang nüscht.


denn habe ick den bezirksbürjermeister bei eene veranstaltung uffm markt laut anjesprochen, 'schulkinder - straßenverkehr'. am nächsten tach war dit ordnungsamt da, drei mann hoch, und hat n fass uffjemacht. den janzen tach lang. danach war der bürjersteich frei. uff dem baugrundstück brach hektik aus. aus faulheit hatten die allet mögliche baumaterial vorne anne straße abjelagert. wo se nu den bürjersteich nich mehr benutzen durften musste der kran uffm grundstück stehen. dafür musste aber erstmal dit baumaterial uff die rückseite vom haus. dit sah aus wien ameisenhaufen - bloß mit wenijer ordnung drin.


für die nächsten drei tage habe ick den wagen vom ordnungsamt jeden tach da parken sehen. da war am ersten tach anscheinend nich jenuch passiert, die bauleute hattens erst nich so furchtbar eilich mit die umbaumaßnahme. blöde ausreden erfinden konnten se jut. die kennt man aber nach ne weile. dit hat dit ordnungsamt noch wenigjer jefallen, so dass se nu jeden tach zur kontrolle vorbeischauten.

für ihre kontrollen hattense plötzlich richtich zeit. ick weeß nich, die müssen mit irjendwat besonders schmerzhaftet jedroht ham. normalerweise is denn nich der bauleiter sondern der bauherr fällich. die baugruppe also - aber die wusste ja wahrscheinlich jar nüscht von ihrem glück. der arschitekt und bauleiter hatte wohl stress. irjendwann kam denn nämlich doch bewegung da rin. nachdem allet umjeräumt und die baustelle ordentlich umjekrempelt war kehrte wiedern bisschen ruhe ein. vorläufich.

28 Oktober 2010

Zettelchen

note to self:
Wenn dir wieder mal langweilig ist, schau doch mal hier rein: http://twitter.com/hierwirdslustig

# "Ich fahre wie der Blitz." "Du fährst schnell?" "Nein. Ich treffe Bäume."

# Ich hab mein iPhone in “The Titanic“ umbenannt. Immer wenn ich es jetzt mit iTunes verbinde wird es heißen: “The Titanic is Syncing“.
# Solange man mit dem iPad keine Fliegen erschlagen kann, ersetzt es noch nicht die Zeitung.

# "Ich fühle mich alt, dick, nutzlos und dumm." - "Ich bitte dich, du bist doch nicht alt!"

# Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist wohl das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen Gott.
# "Ich kann's nicht besser erklären, aber lauter."

# Sicheres Anzeichen, dass der Doktor einen an der Waffel hat, ist, wenn er anfängt, eine Tomate mit der Zahnbürste zu bearbeiten.

# Nein ich tanze nicht, ich versuche andere zu treten!


oder da: Taubenvergrämer

  • Zahnarzt: "Zwei Stunden nichts essen."
    Helferin: "Hören Sie nicht auf ihn, Sie können sofort wieder essen."
    Behandlung endet in Handgemenge.

  • Einfach testen: Jemanden bitten, kurz nach oben zu gucken und dann an seinem Auge riechen

  • Körpersprache ist etwas Faszinierendes. Gerade gelernt: Wenn jemand nach oben guckt, riechen seine Pupillen nach Ohr.

oder da: http://twitter.com/maltewelding

  • Trainer: "Maltö, you have verkürzte Muskeln." Friseur: "Du siehst aus wie ein Plattencover aus den 80ern." Hab ne Dienstleistungskrise.
  • Ich: "Sie sollten bei Shell auch Gesundes haben, Obst, Gemüse! Vitamine! Frisches!"
    Tankwärtin (zeigt auf Dosenravioli): "Da."

Aber sonst bin ich nach wie vor überzeugt, dass es nichts überflüssigeres gibt als drahtgebundene 140-Zeichen-Dienste.

27 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade
4. Ein erster Anfang


dit will ick mal versuchshalber so nennen: losjelecht. wer im november bei uns anfängt, een haus aus steine und mörtel zu bauen, der muss nen sprung inner schüssel ham. bei uns wirds ja denn irgendwann winter. denn friert der mörtel ein bevor er fest is. mit beton isset so ähnlich. und manchmal fällt schnee. bei schnee willste nich auf ner baustelle rumturnen. da kieken überall die moniereisen raus und du siehst se nich, weil schnee druff liecht und eis außenrum is. bei schnee wird im freien nich jebaut, dit is bei uns so.

die leute von nebenan ham den halben keller fertich jekricht und die halbe decke oben druff. denn wurds erst kalt und denn fiel schnee. und denn war für drei monate ruhe mit die baustelle. aber der bürgersteich weiter blockiert und die parkplätze ooch.

und damit fing der ärjer erst an. schon zu anfang ham se unsern hauswirt jeärgert. dit is son jungscher mensch aus westdeutschland, aber trotzdem janz in ordnung. der hat von seim papa n haufen jeld jeerbt und davon unser haus jekooft. manchmal treffe ick den hier im flur und wir unterhalten uns n bisschen. der hat mir erzählt, dass se an unsere außenwand n stück wärmedämmung wegnehm wollten. er hat zu die so jesacht "Kein Problem - sie müssen nur unterschreiben, dass sie am Ende alle verursachten Schäden beseitigen." dafür sollten se seine jenehmijung kriegen, für den unterschriebenen wisch. mehr wollte er nich, nichmal jeld. ham se nich jemacht.

paar wochen später kam der arschitekt nochmal, unser vermieter verlangte wieder ne unterschrift - nüscht kam. finde ick an sich selbstverständlich, dass ick die sachen wieder in ordnung bringe, die ick kaputt jemacht habe. aber die baugruppen­arschitekten von nebenan wohl nich.

irjendwann ham se denn einfach ohne zu fragen die wärmedämmung abjerissen. zufällich war inzwischen winter jeworden. die hatten ja im november anjefangen. nu konnten se nüscht sinnvollet machen, der chef wollte se aber trotzdem nich nach hause schicken. hamse eben wat sinnloset anjefangen, zum beispiel wärmedämmung beim nachbarn abreißen.

die ham wohl ernstlich jegloobt, dit merkt keener. hat aber keene drei tage jebraucht. denn wurds in dem zimmer hinter die wand kalt. die heizung bullerte aber. dauerte nich lange, bis unser hauswirt rausjefunden hatte worans lag. denn hat er die nachbarn anjezeicht, vorsätzliche sachbeschädijunk. der bauleiter hat ooch noch unschuldich jetan, nee, er wüsste von nüscht, könnte er sich jar nich erklären.

dabei kam man nur von seinem jerüst aus da ran. wenn er sowat nich mitkricht is er als bauleiter sowieso nich zu jebrauchen. war er ooch sonst nich. die wärmedämmung blieb erstmal ab. nu war aber die polizei aufm plan und die stimmung mit dem nachbarn vergiftet.

die wärmedämmung is übrigens bis heute nich repariert. später habe ick irgendwo jehört diss die baugruppe rumtrompetet: WIR sind die kleinkarierten bösewichter.

26 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

3. Anfängliche Verzögerung


hat sich wohl wat verzögert, weil irjendwo eener jepennt hat. die ämter ham heute ne jeregelte bearbeitungsfrist, die müssen in ner bestimmten zeit antworten. wenn man von dit amt nich irgendwat völlich unanständijet verlangt denn weeß man vorher, wann man mit seine jenehmijung rechnen kann und denn losbauen dürf. die hier nebenan wussten dit scheints nich. und die wussten dit ziemlich lange nich, fand ick.

denn tat sich wat: drei so menschen ham bestümmt zwee wochen lang an dem grundstück rumjemessen.

wenn wir früher häuser jebaut ham, also: in meene jugend uff die baustelle, denn kam een tach der vermesser und hat da vier pfähle schön jenau in den boden jekloppt. den rest ham wer selber jemacht. dauerte nochmal nen halben tach vor baubeginn und denn so ne stunde pro jede neue etage. wenn wir da zu dritt volle vierzehn tage jemessen hätten hätte uns bestimmt der polier persönlich verdroschen. aber der hat ja mitjemessen weil er wusste, wie dit jeht.

damals, zu meene zeit, wusste aber noch jeder am bau so etwa, wat er da tut. die jungs auf unserm nachbargrundstück anscheinend nich so direkt. nach zwee wochen konnten se denn endlich sagen, wo dit fundament und der kellerfußboden unjefähr hin muss. da hatten wer oktober.

bis se schließlich ooch noch herausjefunden hatten, wat man zum häuserbauen so allet brauch, wars mitte november. und denn hamse losjelecht.

Istanbul

... not Constantinople!

Ich weiß ja nicht, wo sie's hernehmen: Leute mit haarsträubender Phantasie haben hier einen Klassiker bebildert. Ich weiß auch nicht, ob man sich selbst ebenfalls solche Phantasie wünschen soll ... sehr zweifelhaft ... aber beeindruckend (mich) ist es allemal:


They Might Be Giants - Istanbul (Not Constantinople) from They Might Be Giants.

Ist wahrscheinlich schon wieder Jahrzehnte alt und ich erfahre es nur als letzter. Na gut, hier sieht die geneigte Leserschaft: Jetzt kenne ich's auch.

25 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

2. Erweiterte Einleitung


an dem bauzaun hing so ne kinderzeichnung mit ner ansicht von dem haus. "Hier errichtet Baugruppe 4 ein Wohnhaus mit 9 familienfreundlichen Wohnungen". ne richtije kinderzeichnung war dit nich, ick kann schon ne kinderzeichnung von nem bauplan unterscheiden. aba n bauplan war dit jedenfalls ooch nich, fürn bauplan war dit deutlich zu armseelich. selbst für ne 'bauschildgrafik', ooch wenn man da heute 'visualisierung' zu sacht.

ne dünne zeichnung also. wahrscheinlich war der arschitekt selber eener aus die baugruppe, der nu endlich mal n lukrativen auftrach bei seine zukünftijen mitbewohner abgreifen konnte. so n tüp im schwarzen rollkragenpulli, die sterben wohl nie aus. sowat is sicher jut für den zukünftijen hausfrieden, wenn eener die nachbarn und miteigentümer schon vorm einzuch gründlich übern tisch jezogen hat.

sollte erstmal nich meine sorge sein. an sich finde ick die idee mit so baugruppen janz schön, demokratie, gleichberechtijung, qualität, umweltbewusstsein und so. aber wat soll ick von ne baugruppe halten die sich nen dödel als arschitekt aufschwatzen lässt?

wenn so ne baustelle einjerichtet wird looft meistens ooch schon die finanzierung. die leute ham sich ja jeld von ihre bank jeliehen. und damit die bank sich überlegen kann, ob se dit jeld vielleicht in acht wochen auszahlen muss, dafür nimmt se jetz gleich schon mal bereitstellungszinsen.

wenn sich aber nu nüscht tut, denn zahlen die leute jeld für nüscht. acht wochen lang, immer so die höhe von eene normale wohnungsmiete, schätze ick. ihre alte wohnung hamse denn natürlich ooch noch, die wollen ja so lange irjendwo wohnen bis dit haus endlich mal fertich is. aber erstmal dauerte dit schon ewich bis die überhaupt anjefangen ham.

24 Oktober 2010

Wenn man sein Auto wirklich hasst...

... und auch das der Nachbarn nicht leiden kann, dann parkt man so:



Keine Gnade!


edith, wieder etwas später:
In den Kommentaren zum Video steht, dass es sich beim Chauffeur keineswegs um eine Frau, sondern um einen betrunkenen Mann handelt, der nach der ersten Kollision versuchte abzuhauen.

23 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

1. Vorrede und Einleitung


neben unserm haus war bis vor kurzem ne baustelle. inzwischen sind se fast fertich, fehlt bloß noch der zaun.

die leute die da wohn sind mir jetz schon unsympathisch, und die wohn da noch jar nich richtich.

ick habe ja mal maurer jelernt. deswegen dachte ick, dass ick halbwegs weeß wie so ne baustelle funktioniert. aber bei uns nebenan funktionierte jar nüscht. dit war wie een kinderjarten, nur mit maschinen für erwachsene.

zuerst hamse ewich unsere parkplätze uff die straße blockiert. und den jehweech. eene sone baustelle und in der straße fehlen acht parkplätze. wenn da aber acht parkplätze von langjährije mieter fehlen, denn suchen die abends stundenlang und gondeln immer um den block rum und stehen ewich mit loofendem motor da weil se druff warten, dass sich endlich eener von seine liebste verabschiedet hat und ne winzije parklücke frei macht. dit nervt schon ohne baustelle nebenan. und wenn dit nu achte statt nur eenem machen, denn jeht mir dit so richtich uffn zünder.

ick war ja lange jenuch uffm bau. dit hat immer seine nachteile und auswirkungen wenn wo jebaut wird, lärm, schmutz, jestank. aber n bisschen rücksicht vom baumeister is doch nich verkehrt, dass man zügich fertich wird und nich jedankenlos allen auf die nerven fällt versteht sich doch von selbst. und billijer is et ooch.

wenn die baustelle nebenan nur endlich fertich jeworden wäre - aber die ham erst mal jar nich anjefangen. bauzaun uffjestellt, schilder uffjestellt, jehweech blockiert - und dit wars denn erstmal. acht wochen lang ließ sich keen aas mehr blicken.

Alt

Dieses Filmchen hier ist schon wieder ein halbes Jahr alt, aber trotzdem schön - wie es all die Klischees der Hardboiled-Ermittler wunderbar auf die Spitze treibt:

20 Oktober 2010

Zeitung

Ja, ich gebe zu, meine Tageszeitung ist ein langweiliges Blatt für Bildungsbürger, gut möglich. Aber weshalb ich andere, beispielsweise die Berliner Zeitung, eher nicht lese, sind aufregende Kolumnenüberschriften wie
Das klingt mir dann doch arg nach dem Niveau der Privatsender.

Brauch ich nicht - dafür gibt es doch die Privatsender.

Office Tragedy

Diesmal aus dem täglichen Leben: Der Große Bloguator™, erklärter Freund von Graffiti, verbringt grade seine Zeit damit, mit Hilfe von Bildbearbeitungssoftware aus dem Foto eines Bahndammes die Graffiti zu entfernen. Tragisch.

Tragisch sind die unverbesserlichen Spießer, die keine größeren Sorgen haben¹, als ein paar unautorisierte Farbkleckse auf Hauswänden. Die aber gleichzeitig die Zupflasterung der Welt mit penetranter und alle Sinne beleidigender Werbung erst gar nicht wahrnehmen.

Und wer in Berlin lange genug an einer Bushaltestelle steht, kann unter Umständen sogar Leute erleben, die sich darüber erregen dass die Werbung mit Graffiti vollgemalt ist. Sie sagen dann "vollgeschmiert". Tja. Man lernt nicht aus.





¹ so wahnsinnig viel Vortrieb haben die organisierten Spießer zur Zeit anscheinend nicht - das AKTUELLE stammt von 2006. Aber die Gästebucheinträge ("Blog"?) sind lustig.

19 Oktober 2010

Erinnerung und Verständnis

Als Kind habe ich im Fernsehen oft Western¹ gekuckt. Damals habe ich mich jedes mal darüber gewundert, dass sich die Räder der Kutschen beim Vorwärtsfahren immer rückwärts drehen.

Heute wundere ich mich darüber nicht mehr.

Heute kucke ich aber auch keine Western mehr.





¹ ich erinnere mich an die Titel "Westlich von Santa Fé" und "Rauchende Colts". An den Inhalt nicht. Ist wahrscheinlich auch besser so.

Erkenntnis (Zwischenstand)

Was mich irgendwie schon sehr verblüfft, schon die ganze Zeit irgendwie, ist, dass man unter der Internetadresse www.bvg.de nicht etwa beim deutschen Bundesverfassungsgericht der Bundesrepublik Deutschland landet, sondern.

Sondern beim großen Berliner Nahverkehrsunternehmen.

Na gut, das hat vielleicht auch seinen Wert.




edith, eine ansprechende Zeitspanne später:
Vielleicht sollte ich den Titel dieses bedeutsamen Eintrages doch nochmal anders wählen. Von Erkenntnis kann ja wohl keine Rede sein...

13 Oktober 2010

Sage mal ...


"... Carsten, kann es sein, dass Du einen satten Sockenschuss hast?"

"Ach, ich dachte, das war verlangt?"

"Nein!"

"Nicht? Schade. Na dann..."


12 Oktober 2010

Begabung


Und falls sich wieder jemand beschwert:
Nicht-Zuhören-Können ist eine meiner größten Stärken!

Genau: Das ist fast schon eine Gabe.

11 Oktober 2010

Seefahrt

Ich lese
Sail Away With The Money
dabei steht da geschrieben
Sail Away With Me Honey
Ich glaube, ich bin verkommen durch & durch.
Parental Advisory:
Segeln verdirbt Ihren Charakter!





jaja, ich weiß, der Englischmann geht auch mit Motorbooten Sailing. Aber die Falschen Freunde sind dann wieder ein anderes Thema.


07 Oktober 2010

Wochenende mit Panne (2)

III.
Nach dem Segelaufenthalt in Holland - in DEM Holland! - Heimfahrt via Hameln.

Die Dampfmaschinengeräusche aus dem Motorraum werden lauter, immer beim Gasgeben, unter Last. Anruf beim Schrauber in Berlin, dem, der immer so billig schweißt: "Übermorgen bringen wir das Auto vorbei, der Auspuff müsste dann mal getauscht werden. Bestell schon mal das Teil." "Wieso, den hab ich doch geschweißt?"

Genau im Moment des Anrufs reißt der Auspuffkrümmer vollständig ab - jetzt klingt das Auto wie ein mittlerer Hubschrauber und im Innenraum riecht es nach Abgas. Wir halten das Telefon kurz Richtung Motor: "Übermorgen bringen wir das Auto ... wenn wir noch so weit kommen! Bestell schon mal das Teil." "Das kann man doch bestimmt auch schweißen..."

Wir suchen uns eine Werkstatt in Hameln. "Haben Sie so einen Auspuff da?" "Nee, sowas hat man nicht auf Lager, das ist historisch." "Kriegen sie eine provisorische Reparatur historisch hin?" "Ich kann schweißen, aber für die Ewigkeit ist das nicht..." "Okay. Falls es Schwierigkeiten gibt, rufen Sie uns bitte kurz an."

Auf dem engen Hof fällt uns der Boots-Anhänger unweigerlich ins Auge. Mit Hänger sind wir doppelt so lang wie alles andere. "Haben Sie eigentlich Radlager?" Da sollen gewöhnliche Radlager vom Auto drin sein. Sowas haben sie. "Versuchen sie auch gleich mal unsere Anhängerräder." Er verspricht, dass er es versucht.

Stunde später ein Anruf: "Da sind keine Kegellager vom Auto drin, sondern gewöhnliche Kugellager." "Und? Haben sie die auch?" "Habe ich vielleicht. Eigentlich. Aber um die Größe zu messen muss ich sie ausbauen. Dabei gehen sie vielleicht kaputt. Wenn ich dann keins in der passenden Größe finde, steht der Anhänger." Schade. Aber man kann noch damit fahren, meint er. "Gut, bauen sie einfach wieder zusammen." Am Ende hat die Reparatur auch nicht mehr gekostet als in Berlin¹ und der Motor läuft besser als zuvor.

IV.
Auf dem Heimweg ändern sich die Geräusche vom Anhänger ins Exotische: Rhytmisches Quietschen. "Hoffentlich kommen wir damit noch heim!" Der wievielte Defekt auf diesem Ausflug ist das eigentlich? "Vielleicht ist das nur die Anhängerkupplung. Sollen wir die mal schmieren?" Wir schmieren. Nach kurzer Fahrzeit werden die exotischen Geräusche immer leiser und sind am Ende ganz weg. Das laute Grollen der Radlager ebenfalls. Aha?

V.
Am Weg irgendwo im Nirgendwo finden wir noch ein schönes Restaurant: Das Essen ist in Ordnung, nicht teuer und das Personal gibt sich echt Mühe. Der Name soll hier noch kurz erwähnt werden: Ristorante La Cascina in Wennigsen. Ente gut, alles gut. Der Fisch angeblich auch. Ja. Wir kommen ohne weiteren Aufenthalt heil nach Hause.

Am Freitag gehts wieder los. Schwerin.




¹ gemeint ist: "... nicht mehr als eine erfolgreiche Reparatur in Berlin ..." Nur falls irgendwer widersprechen möchte.

05 Oktober 2010

Wochenende mit Panne (1)

Segelwochenende

Diesmal Holland.

I.
Ja, genau: Holland. Nicht einfach nur Niederlande, sondern schon genau das Holland in den sogenannten Niederlanden. Besondere Spezialität: Der Kollege, dem das Auto gehört, verliert dort gerne den Auspuff.

Wobei der Auspuff bei dem Fahrzeug tatsächlich eine empfindliche Angelegenheit ist. Im letzten Jahr fiel genau bei der Ankunft genau dort der Auspufftopf ab. Plumps - dengel ...! Wiedereinsammeln war zwar deswegen einfach - Wiederanbau leider nicht.

Im Frühjahr wurde der Krümmer am Motor gerichtet. Eigentlich sollte er ausgetauscht werden. Aber der Mechaniker ist für Reparieren: "Das ist viel billiger! Viel!" Er schweißt. Anschließend war etwa zwei Wochen Ruhe. Seither klang das Fahrzeug immer ein wenig nach Dampfmaschine, wurde aber auch nicht erheblich lauter.

Bei der Abfahrt in Berlin röhrt neuerdings der Boots-Anhänger in einer unbekannten Frequenz. "Du, wir müssten mal die Radlager nachstellen, die haben Spiel." Ein Rad wackelt leicht, sowas ist eine Zeit lang ungefährlich, aber nicht bis in die beliebige Unendlichkeit. Über die Anhängerkupplung wird das Röhren auf die Karrosserie vom Auto übertragen und dort verstärkt. Röhren stört.

II.
Auf der Fahrt nach Holland werden wir von der Polizei aus dem Verkehr gefischt: "Ihr Rücklicht geht nicht!" "Öcht?" Immerhin sind wir in Ostfriesland. "Ja." "Wir haben doch diese Kontrollleuchte - die ging aber die ganze Zeit. Eeeehrlich!"

Die Kontrolleuchte betrifft allerdings nur die Blinker. Ausgefallen war hingegen das Rücklicht. "So kann ich ihnen die Weiterfahrt nicht gestatten!" "Öcht?" Immerhin funzelt da ja auch noch die Kennzeichenbeleuchtung. Wirklich sehr funzelig. "Ja."

Das also hatte das Geblinke all der Autos zu bedeuten, die uns überholt haben. "Ja äh ... was machen wir denn da?" "Den ADAC rufen." "Öcht?" ADAC ist heute nicht einfach Hilfe, sondern auch beleidigender bürokratischer Aufwand. Ohne Rücklicht weiterfahren wäre eigentlich viel leichter. "Ja, dann ..."

Und der Polizist: "Wissen sie, wir haben einen Anruf bekommen, dass da ein Fahrzeug ohne Rücklicht auf der Autobahn fährt..."  In Ostfriesland rufen die Leute sofort bei der Polizei an und geben eine genaue Personenbeschreibung durch, wenn jemand mit wenig Rücklicht auf der Autobahn fährt. "Sie haben einen Anruf bekommen?" "Ja."

Die Polizei wiederum rückt uns nicht von der Pelle bis wir mit dem ADAC gesprochen und unsere Daten einschließlich präziser Wegbeschreibung hinterlegt haben. "Ja, der ADAC kommt gleich - wo sind wir hier eigentlich?" Irgendwo zwischen Oldenburg, Emden und ostfriesischer Steppe Leer. Die Gegend macht ihrem Namen alle Ehre.

Sie beschreiben und buchstabieren den Namen der Stelle. "Der ADAC-Mann sagt, dass er in 20 Minuten da ist." "Sehr gut! Wir müssen dann mal wieder, wir haben noch einen Einsatz..." Es war windig und lausig kalt draußen, da hätte ich als Beamter auch lieber einen dringenden Einsatz gehabt, auf der beheizten Wache beispielsweise.

Irgendwann kam der Mann vom ADAC. Wartezeit bis zur Ankunft 30min., Fehlersuche und Reparatur 30min., verwaltungstechnische Abwicklung im ständigen Telefonkontakt mit der Zentrale 30min.

Ziemlich frisch. Kalt. Verspätete Weiterfahrt mit viel intaktem Rücklicht. Motor mit diskretem Dampfmaschinensound.


01 Oktober 2010

Labsal und Erlösung

Oh jaaa! Ich schätze es, wenn meine Pläne aufgehen! Wenn reißerische Überschriften und halbseidene Missverständnisse in unaufhaltsam steigenden Besucherzahlen ... kumu ... kulo ... kulminieren ... ?

Die Auswertung der Statistik ist dem Großen Bloguator™ ein steter Quell der Freude. Anbei der Beweis.



Grafik 1 zeigt, dass da doch tatsächlich jemand über die Suchbegriffe "lara croft titten" Zugang zu diesem intellektuellen Blog gefunden hat. Er ist wahrscheinlich ein direkter Verwandter oder mit einem Tip des anderen Suchbruders gekommen, der mit den aussagekräftigen Suchworten "Muschibilder voller schleim" die große Suchmaschine zum Glühen brachte. Höret wie der Große Bloguator spricht:

"Hier findet ihr Labsal & Erlösung!"



Grafik 2 zeigt, dass nach langem Anlauf der Artikel über Pferdeporno endlich doch die Spitzenposition erreicht hat, nach wie vor gefolgt von der Abhandlung über Kindergartennamen.

Wie bei allen Hitparaden sind aber die nachfolgenden Platzierungen am interessantesten. Wenn man die Vielzahl der hier behandelten Themen betrachtet, erstaunt es den Betrachter, zu sehen, wie großes Interesse das Tor zur Hölle findet, die albanischen Sprichwörter und der Federtürschließer. Gleichzeitig ist es aber doch beruhigend, dass selbst die Kleinanziegen noch Klodysseus überholt haben.

Aber wirklich jeder (!) Leser und jede (!) Leserin möge eine Weile über die inzwischen 93 Treffer für "jut tup" meditieren.

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