15 April 2013

Pferdefleischkonto

Letztens war oft die Rede von den Fleischfälschern, die Kuhfleisch durch Pferdefleisch ersetzt hatten. Dagegen spricht eigentlich gar nichts, außer, dass sich nicht ausschließlich das versprochene Kuhfleisch in der Packung befindet. Normalerweise ist Pferdefleisch teurer als Kuhfleisch, und sofern das Pferd keine tödliche Infektion hatte, wurde die Nahrung dadurch sogar eher aufgewertet, merkantil jedenfalls. Aber die Leute wollen ja etwas zu nörgeln haben.

Von den Pferdefleischkaufleuten hieß es dann im Ton der Entrüstung, sie hätten bis zu 500.000Euro in einem Monat damit verdient. Einige kamen sogar in Haft.

Als Investmentbanker in Frankfurt und anderswo davon hörten, konnten sie sich vor Lachen und Unverständnis kaum halten: Dass man wegen so einer mickrigen Summe in Haft gehen sollte mochten sie einfach nicht glauben. Es bildete sich eine große Solidaritätsbewegung. Bei einer Spendensammlung unter Investmentbankern kamen innerhalb von 20 Minuten über 3 Millionen Euro für die Kaution und die Verteidigung der unglücklichen Pferdefleischhändler zusammen.

Mehrere der Banker hatten dabei sicher auch ihre eigenen Töchter im Sinn, denen sie zum letzten Weihnachtsfest nach endlosen Szenen und Nervereien einen teuren aber trotzdem hässlichen Gaul kaufen mussten. So konnten sie es ihren tussigen Töchtern gleich heimzahlen. Mehrere Investmentbanker machten vor der Schule am Frühstückstisch die Pferdelasagne zum Hauptthema, monatelang.

Mitleid hätte von Investmentbankern an sich niemand erwartet. So wenig wie Sachkenntnis von Unternehmensberatern. Aber der Beweggrund war wohl tatsächlich so etwas wie Mitgefühl.

Schnell entwickelte sich aber eine wütende Gegenbewegung zu den Mitleidsbankern: Die Kompetenzler. So nannten sie sich. Sie entfachten einen empörten Pressesturm mit der zentralen Botschaft, die 500.000€€ seien mit ein paar Tagen Haft dramatisch unterbewertet. Sie heischten um die Zustimmung der schweigenden Mehrheit und verkündeten, dass großes Risiko auch mit großen Verlusten belohnt werden sollte. Ein wirklich sachkundiger Händler würde ihrer Meinung nach jedenfalls nicht bei so einer Kleinigkeit erwischt.

Besonders engagierte Kompetenzler richteten ebenfalls ein Spendenkonto ein. Innerhalb weniger Tage kamen so nur bei den Hauptakteuren an der Börse und den Seitenstraßen 6 Millionen Euro für die Verfolgung und Bestrafung der erbärmlichen Versager zusammen, die den Ruf aller kompetenten Händler und Kaufleute ruinierten.

Allerdings hatten die Kompetenzler ein Detail übersehen: Bei der Staatsanwaltschaft wusste niemand etwas mit direkten Spenden aus der Privatwirtschaft anzufangen. Bei einer deutschen Behörde sind zweckgebundene Spenden durch Privatleute einfach nicht vorgesehen. Es gab kein geeignetes Konto für das Geld. Nicht einmal der Spendenzweck "Publicprivate partnership" zog.

Die Staatsanwaltschaft benutzte den bösen Begriff "Korruption", wo es sich bei dem Geld doch nur um eine Belohnung und Motivation handeln sollte. Eine Art Prämie, wie sie anderswo durchaus üblich ist.

Nachdem die Spendenaktion publik geworden war, wollte überhaupt keine deutsche Behörde mehr das Geld anrühren. So landeten die inzwischen elf Millionen ... nach reiflicher Überlegung ... am Ende ... notgedrungen ... aus Verlegenheit ... im Spendeneingang von Brot für die Welt, Stichwort: Pferdefleisch.

Bei der wohltätigen Organisation erkannte man die völlige Fehleinschätzung der Kompetenz-Kaufleute nicht, sondern hielt das verlegene Stichwort für die Zweckbindung der Spende. Es war gerade ein großes günstiges Angebot am Markt, und daher kaufte man mit dem Geld alle Bestände an Lasagne auf, die irgendwie erreichbar waren.

 

11 April 2013

Wasser Musik

Da steht der alte Sack in seinem Büro und tanzt Händels Wassermusik¹.

Meine bedeutende Unwenigkeit wieder mal.

Was ist es das mich zwickt und zwackt?
Es ist der Frühling, der mich packt...

 


¹ die Jazz-Variante von Jacques Loussier

10 April 2013

Geheimnis Cyanogenmod

Ich versuche diesmal, die Vorrede weitgehend wegzulassen. Es geht hier um smarte Telefone mit dem Android-Betrübssystem, und da wiederum um solche, bei denen man die fragwürdige und eigennützige Software des Mobilfunkanbieters durch unabhängigere ersetzt hat: Den Cyanogenmod im Speziellen (Version 7.2.0). neuhochdeutsch sagt man geflasht.

Dieser Mod hat (oder hatte, weiß nich so genau) die Schwäche, dass nach der Installation der Google-Play-Store und die Google-Apps fehlen, es liegt wohl am Urheberrecht. Deshalb muss (oder musste) man die Apps und den Play-Store separat herunterladen und installieren. Das ist kein so großes Problem, wenn man bereits den Cyanogenmod eingespielt hat.

Ein Problem wird es allerdings danach, wenn man zum Anmelden des Google-Kontos keinen normalen Google-Account, sondern nur einen Exchange-Account angeboten bekommt: Dann funktionieren all die Annehmlichkeiten eines smarten Smartfons nicht - man kann einfach nicht online gehen, weder für Mail noch für alles übrige. Und der Google-Account wird einem ums Verrecken nicht angeboten, auch wenn man die Google-Apps und den Market/Play-Store zwanzigmal neu installiert hat: Es geht nicht!

Das Internet ist voll von verzweifelten Anfragen und klugscheißenden Leuten, die einem empfehlen, dann halt andere Google-Apps zu installieren, neuere, ältere, Hauptsache andere: Nein, so geht es nicht!

Was man stattdessen braucht, ist eine weitere kleine Ergänzung namens "gapps-fixer". Das ist eine Zip-Datei, die gapps-fixer.zip, die man immer mal wieder woanders findet und herunterladen kann, nicht schwer und deshalb hier nicht verlinkt. Sie wird genauso eingespielt wie der Play-Store und die Google-Apps, und wenn man das weiß, ist alles ganz einfach.

Dass ich es anfangs nicht wusste, hat mich Tage meines Lebens gekostet. Jetzt aber!

 

09 April 2013

Drohpotenzial

Derzeit gibt es ja diese hysterische Kriegsdrohungen aus Nordkorea, die von Woche zu Woche noch ein wenig absurder werden - bei denen man aber nun mal nicht weiß, was man davon halten soll. Wir alle wollen ja keinen Krieg, die wenigsten von uns, denke ich.

Bei dieser Kriegsrethorik, die bis zur atomaren Drohung reicht, und dem wenigen, das unsereiner über Nordkorea weiß ... zu wissen glaubt ... na wie auch immer ... kommt mir immer wieder das folgende in den Sinn.

Nicht umsonst ist Russland ja der zweitgrößte Waffenexporteur der Welt, wie es diesen Rang verdient, kann man hinter dem Link verfolgen. Und dann kommt man auf den Gedanken, dass Nordkorea vielleicht Kunde dieser Firma ist:

 

 

Wer genau hinsieht bemerkt es wahrscheinlich selbst: Die Teile sind aufblasbar. Es gibt eine ganze Kollektion davon. "Vergrößern sie ihr Drohpotenzial noch heute!"

07 April 2013

Jugend heute

Heute morgen vor dem Hostel auf der Straße: Gibt es etwas uncooleres als fünfzehnjährige Jungs mit Rollkoffer?


05 April 2013

Risiko

Eins der Lieblingsthemen des Großen Bloguators™ sind Akademiker, die nicht rechnen können. Das ist die wahre Bildungsmisere: Dass man in Deutschland den höchsten Schulabschluss, nämlich Abitur, bekommt, ohne Prozentrechnung zu beherrschen, und oft sogar ohne die Grundrechenarten.

Am auffälligsten betrifft dies Journalisten, weniger auffällig aber ebenfalls sehr häufig Architekten und anscheinend auch Mediziner.

Bei den Journalisten ist es dramatisch, weil sie mit ihren selbstgemachten Milchmädchenrechnungen die öffentliche Meinung formen. Bei Architekten und Medizinern ist es folgenschwer, weil sie direkt weitreichende Fehlentscheidungen treffen.

Wer das nicht glaubt soll einmal darauf achten, wie oft Journalisten die Zehnerpotenzen durcheinander werfen und zehntausend Liter ausgelaufenes Öl genauso schlimm finden wie zehntausend Tonnen: Ölkatastrophe!

Der Psychologe Gerd Gigerenzer beschäftigt sich mit Entscheidungsfindung auf Grund mathematischer oder eben scheinmathematischer Grundlagen. Er nennt sein Thema Risikokompetenz und hat neulich im Tagesspiegel einen sehr schönen Artikel darüber verfasst. Das Medizinbeispiel stammt aus England, könnte aber genauso gut in Deutschland handeln.

 

 

 

 


naja, und zur Bildungmisere in Deutschland gehören natürlich auch promovierte Juristen ganz ohne Grundkenntnisse in Geschichte. Oder Ministerinnen die nicht wissen, dass man seine Doktorarbeit nicht abschreiben darf.

03 April 2013

Limit

Beim Segeln is es immer ganz schön, wenn man ans Limit gehen kann - und dieses ist oft unerwartet schnell erreicht:

kommt via Segelreporter

Der Große Bloguator™ war an dieser Segelei nicht beteiligt. Ehrlich! Auch wenn er sicherlich Talent dafür hätte.¹

 

 

 

 

 

 


¹ sonst hätte sich das große Boot doch bestimmt komplett überschlagen

02 April 2013

Sprechstunde

Telefonklingeln in der S-Bahn. Junger Mann auf der Bank gegenüber geht ran:
"jahallo?

...

ja!

...

ja!

...

ja?

...

nee!

...

ja!

...

okay!

...

die festplatte?

...

ja!

...

ja?

...

können wir gerne machen!

...

ja, bis dann!"

Und da sage nochmal einer, die Jugend sei sprachlos.


01 April 2013

Fremdsprachen



Pinguicula rectifolia.

Der Lateiner in mir meldet sich ungefragt und übersetzt zwanghaft "Das ist Toilettenpapier für Schwimmvögel!"

Zwanghaft, aber falsch wohl.

29 März 2013

Musikterror

Feiertag - und in der Berliner U-Bahn sind alle Horrormusikanten Zentraleuropas unterwegs.

...naja, außer der Nachtigall von Ramersdorf wenigstens. Das ist ein schwacher Trost.

27 März 2013

Baggerführer


ich zeig dir meine comicsammlung
ich zeige dir den staub auf dem klavier
ich kann dir auch was kochen
kommst du jetzt mit zu mir?



warum Der Große Bloguator™ keine Frau kennenlernt - nämlich weil er im entscheidenden Moment  schlimme Gedichte aufsagt, beispielsweise.

26 März 2013

Geschichten aus der Gegenwart

Weil sie mit der letzten Maus zufrieden war, hat eine nahe Verwandte von mir gestern eine neue Microsoft™-Maus gekauft. Kostspieliges Hightech zertifizierter Herkunft. Diese nagelneue Microsoft™-Maus ist mit dem unabhängigen Betrübssystem Linux sehr kompatibel - aber nicht mit Windows XP™ von Microsoft™.

Die nahe Verwandte benutzt jetzt ein namenloses Billig-Teil aus dem Supermarkt, welches nach einfachem Anstöpseln sofort reibungslos läuft.


25 März 2013

Betrübssystem

Computerfritzen sind die Leute, die einem immer wieder vortragen, wie unglaublich intuitiv es ist, auf der Kommandozeile kryptische Befehle in den Rechner zu hacken. Befehle aus dem englischen Sprachraum, die der Laie selbstverständlich nicht kennt. Und bei denen er sich folgerichtig vertippt, wenn er sie von einem Computerfritzen in Pidgin-Englisch buchstabiert gesagt bekommt. Ich habe noch keinen Computerfritzen getroffen, der das nicht behauptet, Kommandozeile sei intuitiv. Es geht wohl um Herrschaftswissen.

Ich habe aber auch bisher noch keinen getroffen, der halbwegs brauchbares umgangssprachliches Englisch sprach. Wenn man Computerfritzen bei einer in Englisch geführten Unterhaltung zuhört, rollen sich einem die Fußnägel hoch. So weit reicht das Herrschaftswissen dann auch wieder nicht. Das ist ja auch das Kennzeichen von Herrschaftswissen: Dass es zwar dafür genügt, bei abseitigen Spezialfällen einen hilflosen Anwender hochmütig zu quälen, aber nicht für die Bewältigung von Alltagsaufgaben.

 
(der simple Befehl um den Müll zu löschen, der entsteht, wenn der Administrator etwas löscht - das ist nämlich anderer Müll als der eines Benutzers)


Interessanter Weise ist die meiste Software durchaus in der Lage, die versprochenen Tätigkeiten durchzuführen - wenn man sich in einem halbjährigen Lehrgang die überaus abwegige Bedienungslogik angeeignet hat. Software-Entwickler stellen sich vor, dass man am besten auch Grafikprogramme oder Spracheingabe allein auf der Kommandozeile bedient. Das verstehen sie eben unter "intuitiv". Wer das nicht möchte, den bezeichnen sie als DAU¹.

Ab hier geht es nicht um Grafik, sondern um Betriebssystem. Jüngst hat nämlich ein automatisches Update auf dem Ubuntu-Linux-Laptop des Großen Bloguators™ den Netzwerktreiber zerschossen.

Die Linuxfreunde sind noch etwas fanatischer, was die Kommandozeile angeht. Sie benutzen gerne den verächtlichen Begriff "Klickibunti" für grafische Oberflächen oder überhaupt alles intuitiv bedienbare oder selbsterklärende. Genau ALLES in Linux wird erstmal anhand der Kommandozeile erklärt. Die notwendigen Kenntnisse soll man im Internet nachschlagen. Dafür benötigt man allerdings ein funktionsfähiges Netzwerk.

Besser wäre wohl, wenn so haarsträubende Fehler erst gar nicht aufträten, solche wie der automatische Ersatz einer intakten Datei durch eine defekte. Aber was solls.

Wenn man den Lösungsweg erst im Internet nachschlagen muss, kann man ohne Netzwerk nur schwer reparieren, insbesondere unterwegs. Es sei denn, man hätte zufällig ein weiteres internetfähiges Gerät dabei. Hat ja heutzutage jeder, was? Es schleppt ja heute jeder zwei Laptops in den Urlaub, für den Fall, dass der eine kaputt geht. Ubuntu-Anwender sollten das besser tun.

Aber einige haben heute ein smartes Phon, mit dem man Dateien herunter laden und speichern kann.

Leiderleider sagt einem Ubuntu zwar in der Fehlermeldung sehr präzise, welche Dateien zum ordnungsgemäßen Betrieb fehlen - aber es handelt sich um zwei Dutzend Dateien, deren Namen sich von den anderen nur in einem von dreiundfünfzig Buchstaben unterscheidet, unter Beachtung von Groß-/Kleinschreibung und Sonderzeichen. Alles Notwendige auf einmal herunterladen kann man selbstverständlich nicht, als Paket "Netzwerk" beispielsweise.

Sucht man also nach einem anderen Weg.

Da gibt es nämlich noch die Installations-CD. Falls man sie versehentlich nicht mit in den Urlaub genommen hat, kann man sie sogar aus dem Internet herunterladen. Allerdings füllt diese Installations-Datei auch wirklich eine ganze CD, sie ist also riesengroß. So viel freier Speicherplatz ist auch auf dem smartesten Fon nicht die Regel. Zum Verständnis: Die fehlende Netzwerkdatei hat 45kB, die Installations-CD 700MB. Es bleibt einem nur nichts anderes übrig.

Falls der Download der 700MB geklappt hat, muss man sie auf CD brennen. Etwas anderes haben die Ubuntu-Leute im Zeichen der vielfältigsten Speichermedien nicht vorgesehen.
"Öhm, kann ich diese winzige einzelne Datei nicht einfach auf die Festplatte kopieren?"

"Du musst eine CD brennen."

"Kann ich nicht auf dem USB-Stick drauf zugreifen?"

"Du musst eine CD brennen."

"Aber - wenn ich dem Programm präzise den Pfad angebe, wo die Datei liegt, kann es dann nicht damit arbeiten?"

"Du musst eine CD brennen."

"Nochmal wegen dem USB-Stick..."

"Wenn dein Computer überhaupt direkt vom USB-Stick startet, darf dafür nichts anderes drauf sein als ausschließlich die Installationsdatei."

"Das heißt, ich müsste alles andere da drauf löschen?"

"Genau. Und formatieren."

"Das meinst du nicht ernst, oder?"

"Du kannst aber auch eine CD brennen. Am besten von der Kommandozeile aus."
Nachdem der Download der aktuellsten Ubuntu-Version fünf mal bei etwa 90% abgebrochen ist, also nach immer einer halben Stunde Warten, lädt man die vorherige Version herunter, das geht reibungslos (selbstverständlich war auf dem smarten Fon vorher ausreichend Platz geschaffen worden).

Dann geht man im Urlaubsort in der dort üblichen Fremdsprache auf die Suche nach CD-Rohlingen.

Mit der vorletzten Version kommt allerdings das bereits aktualisierte Betriebssystem nicht klar:
"Nein, du musst die aktuelle Version aktualisieren."

"Aber an der Datei hat sich doch gar nichts gändert seit dem letzten Update? Netzwerktreiber mit 45kB?"

"Du musst die aktuelle Version aktualisieren."

"Wenn ich jetzt die aktuelle Netzwerk-Version gänzlich lösche ... dann könnte ich doch von der Installations-CD die alte Version installieren, das ist doch auf der Installations-CD alles drauf und funktioniert?"

"Nein, du musst die aktuelle Version aktualisieren."
Na gut, denkt man und will sich flexibel zeigen. Lädt also mit letzter Verzweiflung schließlich doch die ganz aktuelle 700MB-Datei herunter und es klappt zufällig einmal. Auch diese muss natürlich auf CD gebrannt werden. Nein, auf DVD, es sind 732MB - und das sind 32MB zu viel für eine CD. Sehr clever. Zum Glück liegen da jetzt sowieso DVD-Rohlinge herum, etwas anderes hatten sie in dem Laden nicht.

Und dann bekommt der naive Anwender die Meldung, dass etwas ganz Schlimmes passiert ist. Ich zitiere:
"W: Die Datei »http://archive.ubuntu.com/ubuntu/pool/main/p/ppp/ppp_2.4.5-5ubuntu1_i386.deb« konnte nicht heruntergeladen werden. Beim Auflösen von »archive.ubuntu.com:http« ist etwas Schlimmes passiert (-5 - Zu diesem Hostnamen gehört keine Adresse)

W: Die Datei »http://archive.ubuntu.com/ubuntu/pool/main/p/pptp-linux/pptp-linux_1.7.2-6_i386.deb« konnte nicht heruntergeladen werden Beim Auflösen von »archive.ubuntu.com:http« ist etwas Schlimmes passiert (-5 - Zu diesem Hostnamen gehört keine Adresse)

W: Die Datei »http://archive.ubuntu.com/ubuntu/pool/main/n/network-manager-pptp/network-manager-pptp_0.9.4.0-0ubuntu1_i386.deb« konnte nicht heruntergeladen werden Beim Auflösen von »archive.ubuntu.com:http« ist etwas Schlimmes passiert (-5 - Zu diesem Hostnamen gehört keine Adresse)

W: Die Datei »http://archive.ubuntu.com/ubuntu/pool/main/n/network-manager-pptp/network-manager-pptp-gnome_0.9.4.0-0ubuntu1_i386.deb« konnte nicht heruntergeladen werden Beim Auflösen von »archive.ubuntu.com:http« ist etwas Schlimmes passiert (-5 - Zu diesem Hostnamen gehört keine Adresse)"
Das ganze ist eine einzige Meldung, welche sich in einem winzigen Fensterchen präsentiert, in dem volle drei Wörter nebeneinander passen.

Dass "zu dem Hostnamen keine Adresse" gehört, könnte man in verständlichen Worten auch so formulieren, dass es keine Internetverbindung gibt. Nicht sehr überraschend, das Netzwerk ist ja kaputt. Das Programm empfiehlt einem sinngemäß, die Dateien, die einem fehlen, weil man keine Netzwerkverbindung hat, doch über das Netzwerk herunter zu laden. Ein Zirkel.

Irgendwie lässt sich diese ganze verquere Logik mit Hilfe des smarten Fons und gewisser krimineller Energie letztlich doch noch überwinden und nach nur zwei Tagen sinnloser Tätigkeit hat man wieder ein funktionierendes Netzwerk.

So viel zu den Computerfritzen und ihrer Auffassung von "anwenderfreundlich", "durchdacht" und "intuitiv". Aber sie bezeichnen den Anwender als DAU und eine leicht verständliche grafische Oberfläche als "klickibunti".




¹ für den älteren Leser:
Eine Zeit lang galt das Akronym DAU für den schlimmsten Feind der Computerfritzen, den Benutzer. Sie kürzten ihn gerne pauschal als Dümmster Anzunehmender User ab.
Dass man einen User auch ganz einheimisch Anwender nennen könnte, hat ihnen boshafter Weise über Jahre hinweg niemand gesagt. Es sind dieselben Leute, die bis heute nicht wissen, ob eine heruntergeladene Datei nun "downgeloadet" oder "gedownloadet" wird.



22 März 2013

Werber und Botschaft



Allerdings! Meine Mudda kocht!

Deine Mudda kann nicht kochen. Deshalb bestellst Du labberige Mahlzeiten aus dem Karton und wartest eine Stunde auf die Lieferung. Dann drehst du dir schlimmen lauwarmen Lieferando-Fraß rein, weil du nicht mal weißt, wie richtiges Essen schmeckt. Woher auch?




diese billige Provokationswerbung von besonders billigen Provokationswerbern hängt ausgerechnet gegenüber vom Balkon des Großen Bloguators™ . Boah sind die billig - steh ich nicht drauf. Graffitti anyone?

20 März 2013

Eindruck

- imposant -    
- im Hintern Steine -    
- im Arsch Geröll -    
Steigerungsformen im Volksmund

Es ist nämlich ganz leicht, den Großen Bloguator™ zu beeindrucken: Etwa, wenn jemand überragende Fähigkeiten nicht nur behauptet, sondern auch wirklich beweisen kann.

Hier zum Beispiel hat jemand Material im Gegenwert einen alten Fahrrads verwendet. Und dann hat er daraus einen funktionieren Helikopter gebaut. Also: Nicht ein Modell, sondern einen zum Personentransport. Und der Mann ist nicht alleine.

Kommt über Englishrussia

Geil!


18 März 2013

Fragebogen


"Was siehst du dir im Sportkanal lieber an: Fußball oder Snooker?"

"Wie möchtest du sterben!?!"



17 März 2013

Weissagung

und weil ich weiß dass heute
die welt nicht untergeht
muss ich nicht morgen
am kürbispflänzchen baumeln.


War das jetzt kryptisch? Ich hoffe.

Im Klartext: Die Blumenkästen am Balkon sind fertig, jetzt muss noch diese verdammte Kältewelle abziehen und dann kanns endlich losgehen mit den Kürbissen von diesem Jahr. Yesss!





der Große Bloguator™ mag alles Obst mit Ausnahme von Äpfeln und stellt soeben fest, dass das Äpfelbaumzitat dem Martin Luther ohnehin fälschlich zugeschrieben wird. Na dann.

16 März 2013

Trampelpfade

Das hier ist hübsch: Olifantenpaadjes.

Elefantenpfad ist das niederländische Wort für Trampelpfad, in Englisch sagen sie angeblich desire lines, also "Wunschlinien".

Was macht den Trampelpfad aus? Er entsteht da, wo kein Weg ist. Allerdings kennen wir ihn hauptsächlich aus dem städtischen Raum - und Trampelpfade entstehen da, wo die Planer keine Wege vorgesehen haben. Das ist ein Unterschied. Gemeint ist: Die Planer hätten durchaus Wege vorsehen können, wenn sie nur nicht so entsetzlich hochnäsig oder unbedarft wären.

In der Stadt ist der Trampelpfad meist eine Abkürzung, die an einer Stelle entsteht, wo ein Weg sein könnte - aber unverständlicher Weise keiner ist. Wo sich die Planer über eine grundsätzliche menschliche Regung hinweggesetzt haben: Den Wunsch, Energie zu sparen¹. Dieses Verhalten ist wohl eine entscheidende Grundlage der Evolution, hat sich aber noch nicht überall herumgesprochen.

Man sieht sich die Bilder an und freut sich darüber, dass sich das Leben doch selbst organsiert, anstatt von bornierten Planern ins Nirgendwo geführt zu werden. (der Film ist da auch sehr aufschlussreich)


... allein schon dieses Foto, wo der Passant zusätzlich mit Hilfe einer rot-weißen Drohkulisse genötigt werden soll, dem abseitigen Wegeverlauf Folge zu leisten.




¹ wenn man sich als Planer in seiner allumfassenden Weisheit missachtet fühlt, kann man dieses Verhalten aber auch mit dem Stichwort "Faulheit" abwerten

...btw: Ein missgünstiges Schicksal sorgt dafür, dass in weiten Teilen Berlins die Radwege von Leuten geplant und unterhalten werden, die selbst am liebsten mit dem Auto fahren.

14 März 2013

Fühling

Es fühlt sich immer prima an
wenn man der Kundschaft ein Ergebnis verspricht

Es fühlt sich immer furchtbar an
wenn man den versprochenen Termin halten muss


Ebenfalls fernöstliche Weisheit, diesmal des Weisen Füh-ling, durch den Großen Bloguator™ in verständliche Worte übersetzt.

13 März 2013

Fernöstliche Weisheit


Wenn jemand sagen kann
"Ich liebe dich nicht mehr!"
dann war es auch vorher keine.


der Weise Kung Fu Tsö in der morgendlichen Standardunterweisung an den einen seiner beiden Schüler. Dsingdao, ca. 1.228v. Chr.


12 März 2013

Schöne...

...feld?

Andererseits müssen wir ja froh sein, dass Gerhard Schröder keine Zeit hatte. Der ist immerhin alter Parteigenosse von Platzek und Wowereit.

Sonst wäre als einzige die exklusive Oligarchenlandebahn fertig geworden. Sie reicht von Schönefeld bis zum Kurfürstendamm, damit seine Freunde nicht so weit laufen müssen.


08 März 2013

Personifizierter Supergau

Vorhin beim Frühstück bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen: Hartmut Mehdorn soll den neuen Berliner Flughafen fertigstellen!

Wenn man ein Projekt wirklich gegen die Wand fahren will - also wirklich wirklich! - und glaubt, dass man das alleine nicht schafft, dann ruft man Hartmut Mehdorn.

Wir erinnern uns: Die Bahn sollte dem Flugzeug Konkurrenz machen, die Bahn sollte privatisiert werden. Heute dauert eine Bahnreise mit dem Hochgeschwindigkeitszug von Berlin nach München viermal so lange wie mit dem Flugzeug, aber dafür kostet sie nur doppelt so viel. Der Kunde erhält also einen echten Mehrwert.

Dafür wurde ein weitreichendes Netz von Hochgeschwindigkeitstrassen angelegt. Auf diesen fahren die Züge so schnell, dass sie in einigen Landeshauptstädten gar nicht anhalten können. Mittlerweile fährt die Bahn auf bestimmten Strecken selbst lieber Bus, als sich auf ihr Schienennetz zu verlassen.

Verkaufen kann man am besten Sachen, die funktionieren. Oder die wenigstens so aussehen als würden sie irgendwann. Deshalb hat man das mit der Privatisierung der Bahn inwischen sein lassen. Mehdorn ist gegangen. Vermutlich haben alle übrigen Beteiligten in diesem Moment erleichtert durchgeatmet.

Teilerfolg des Privatisierungsversuchs ist aber immerhin, dass die Berliner S-Bahn - eine DieBahn-Tochtergesellschaft - nicht mehr zum Personentransport sondern nur noch als Konversationsthema taugt.

Dann kam die Air-Berlin-Episode: Mehrdorn wurde Chef einer maroden Fluggesellschaft. "Prima", konnte man sich denken, "dann wird endlich weniger geflogen!" Kaum ist Mehdorn da, wird auch bereits ein Mini-Gewinn ausgewiesen... Erfolg! ... weil ein wesentlicher Teil des Geschäfts verkauft wurde, und der Erlös auf den Verlust angerechnet werden kann. Nach nicht ganz so langer Zeit war Mehdorn wieder weg.

Jetzt also der sogenannte Hauptstadtflughafen. Damit kann die Bahn vielleicht am Ende doch noch mit dem Flugzeug konkurrieren: Weil man von Berlin aus mit dem Zug Bus eher in Frankfurt ist als draußen am Flughafen Schönefeld.



UPDATE!

Es hat nochmal geschneit, 5cm in drei Tagen, anderswo keine Katastrophe. Der Tagesspiegel hat zum aktuellen Wintereinbruch einen Bericht geschrieben, eigentlich über den Berliner Verkehr - aber es liest sich wie eine Aufzählung der größten Erfolge von Hartmut M.

Wir beachten die Stichwörter "S-Bahn" "Schönefeld" oder "Hauptbahnhof". Der Hauptbahnhof mit seinem halben Dach gilt nämlich auch als Erfolgsgeschichte des Spitzenmanagers. Die andere Hälfte ist produziert,  liegt aber bis heute auf Halde und wird nicht eingebaut.


06 März 2013

Intermezzo und Zwischenspiel

Für einen kreativen Menschen gibt es ja viele Gründe, nicht lukrativ und gewinnträchtig zu arbeiten, owbohl man am Schreibtisch sitzt die ganze Zeit. Einer könnte sein - rein hypothetisch - dass das Internet so interessant ist. Rein hypothetisch!

Ein anderer könnte sein - ganz unhypothetisch - dass das Mailkonto der Kollegin gehackt wurde. Ganz unhypothetisch! ... und dass von dort zuerst noch eine täuschend echte Bettelspammail an das gesamte Adressbuch verschickt wurde, sodann alle dort vorhandenen Mails an einen unbekannten Empfänger umgeleitet und anschließend im eigentlichen Mailaccount gelöscht wurden. Wichtige, bedeutende, aber auch einige wenige unmaßgebliche.

Was zur Folge hat, dass zuerst etwa das halbe Adressbuch im Büro anruft und darauf aufmerksam macht, dass ihm eine Bettelspammail zugeschickt wurde. Auch Behörden, Auftraggeber, ehemalige Auftraggeber, ehemalige, gegenwärtige und zukünftige Auftragnehmer sowie der eine oder andere Kollege und ein paar private Bekanntschaften. Wer nicht anuft, schickt eine Antwort per Mail.

Anschließende Folge ist, dass der Mailaccount überhaupt erst wieder unter Kontrolle gebracht werden muss und bis ins Detail umkonfiguriert. Schwierig natürlich nur, wenn unterdessen das Telefon andauernd klingelt und man die Tragweite des Problems wie auch eventuelle Lösungswege noch gar nicht kennt.

Erweiterte Folge ist, dass auch alle Sicherungseinrichtungen und Speicherstände überprüft werden müssen, damit dort im Dunkeln nicht weiteres Ungemach lauert, Viren- und Trojanersuchprogrammme abgefahren werden, und dass neue Sicherungen den bereits bestehenden hinzugefügt werden müssen.

Ganz abgesehen von der Sorge, relevante Informationen könnten in die falschen Hände gefallen sein oder, ganz gegenteilig, ein beliebiger argloser Jemand könnte nun einen falschen Eindruck bekommen haben. Gerade das Sorgenmachen kann eine durchaus ergebnislose Beschäftigung sein.

Auch dies also eine Möglichkeit, nicht produktiv arbeiten zu müssen, während man doch den ganzen Tag rein körperlich am zuständigen Schreibtisch sitzt.


05 März 2013

Mix go Pogo!

Na, ich bin wahrscheinlich wieder einmal der letzte mit Internetanschluss, der diesen jungen Mann hier entdeckt - also den, der das zusammengemixt hat. Der heißt Nick Bertke und macht das anscheinend schon eine Weile:

Lead Breakfast ('Pulp Fiction' Remix)

Streckenweise bisschen heftig, aber auch lustig. So lustig wie der Original-Film jedenfalls.

Erinnert mich irgendwie ein wenig an Lemonjelly, obwohl die vordergründig überhaupt nichts miteinander zu tun haben:



04 März 2013

Werktag

Ich muss endlich aufhören, am Schreibttttisch zu essen - die Krümel verklemmen immer die Ttttastttttttttttttatttur.

So ... die geneigte Leserin ahnt es schon: Wenn ich meine Tastatur umdrehe, fällt eine vollwertige Mahlzeit heraus.


02 März 2013

Empörung


Letzte Woche war Pferdefleischskandal. Erinnert sich noch jemand?

Inzwischen war Legebatterieneierskandal und eben höre ich im Radio etwas von verunreinigtem Gertreide. Mal sehen, wie groß da die Halbwertzeit ist. Der Pferdefleischfund lieferte immerhin eine pferdammt große Anzahl an Kalauern.

Studios

Ich war ein wenig betrübt, weil neulich ein ganz schnuffiges Café an der Dudenstraße nahe beim Flughafen Tempelhof geschlossen wurde. Weiß gar nicht, was da passiert sein mag - der Laden schien gut zu laufen.

Genau gegenüber von dem früheren Café befindet sich ein Kosmetiksalon, mit der zusätzlichen Spezialdisziplin Tattoo-Entfernung. Und in den Räumen des früheren schönen Cafés hat jetzt - man ahnt es bereits - ein Tätowierungsfachbetrieb neu eröffnet. Der besorgte Tätowierer berät die Eltern minderjähriger Castingshow-Teilnehmerinnen:
"... und wenn die tochter ihr tattoo nich mehr brauch, denn könn se dit gleich da drüben wieder wegmachen lassen - heutzutage is dit janz einfach! Die nähen ooch piercing-löcher zu."

28 Februar 2013

Faszination Motor

Es ist ja doch nicht so, dass "Auto" immer gänzlich zwingend mit "Dummheit" einhergeht. Dieser direkte Zusammenhang ist zwar häufig zu beobachten, jedoch beim Fußball immer noch naheliegender. Aber hier scheint er ebenfalls vorzuliegen. Im folgenden Film fühlen sich viele Menschen gehalten, ihr Kraftfahrzeug in die salzige See zu fahren und dort auf Hilfe zu warten:

27 Februar 2013

Heilig heilig

Gibt der zukünftige Ex-Papst eigentlich weiter Audienzen? Ich kann es kaum erwarten, ihn mit seinem neuen Titel anzusprechen: "Eure frühere Heiligkeit".

Spannend ist auch die Frage, wie der dann gültige neu gewählte Papst und sein Ex sich gegenseitig ansprechen. Sagt der Benny dann vielleicht ein wenig boshaft "Eure gegenwärtige Heiligkeit"?

Schon interessant, einen amtierenden Stellvertreter Gottes zu haben, und außerdem einen, der noch ganz unerkannt unter uns wandelt. Also: Nicht unter mir...

26 Februar 2013

Inselgentrifiz 2013

Irgendwann ist auch der letzte dran. Auch die Rote Insel, da wo Schöneberg nicht ganz so schön ist, wird zuletzt genitrifiziert.

Man merkt das spätestens daran, dass jetzt in der Leberstraße, einer der gottverlassensten Straßen unter der Sonne, ein Café nach dem anderen aufmacht.







real life: die Leberstraße ist die Sorte Straße, in der Lokale gerne einmal ganz naheliegend "Leberfleck" heißen. Nicht anders.

25 Februar 2013

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (Epilog)

Sprachwissenschaft - EPILOG speziell für Nic

"Käptn, ich wage nicht, mir vorzustellen was passiert, wenn wir mit diesem Übersetzungscomputer tatsächlich auf eine außerirdische Zivilisation treffen sollten."

"Glauben sie jetzt an Außerirdische, Doc?"

"Wieso glauben? Natürlich! Sie etwa nicht? Das erfahre ich erst jetzt?"

"Doch schon, natürlich. Sonst wäre ich vielleicht nicht mitgefahren."

"Na bitte!"

"Und?"

"Wenn wir mit diesem Übersetzungscomputer den Außerirdischen Gedichte vortragen, glauben die womöglich, wir wollten ihnen den Krieg erklären. Tod durch Birkenrinde!"

"Sie wollen jetzt auch noch
den Außerirdischen Gedichte vortragen?"

"Na, ein Gespräch fängt man doch immer erst einmal mit Smalltalk an. Wie wollten sie denn anfangen?"

"Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht..."

"Was? Wirklich nicht?"

"Nein. Um ehrlich zu sein: Nein."

"Ja, aber man braucht doch einen Einstieg in das Gespräch..."

"... mit Außerirdischen ..."

"Naja, wen wollten sie denn sonst hier treffen? Ihre Schwester?"

"Ich habe keine Schwester."

"Also ihre Schwester treffen wir hier schon einmal nicht. Gut. Schade."

"Äh, Doc...?"

"Naja, aber wen wollten sie denn hier treffen? Sie müssen sich doch vor dem Abflug Gedanken gemacht haben? Irgendeine Vorstellung..."

"Oh, ich wusste nicht, dass wir hier verabredet sind, hundertzwölf Lichtjahre von der Erde entfernt. Da hätten wir doch auch bei uns daheim in ein Café gehen können mit den Außerirdischen."

"Was?"

"Für Außerirdische ist es doch auf jeden Fall weit, egal wo sie hin fahren."

"Das wissen sie doch gar nicht!"

"Vielleicht. Aber ich vermute es."

"Was? Sie vermuten darüber?"

"Das sind eben die Gedanken, die ich mir zu dem Thema so mache."

"Gedanken nennen sie das?"

"Dann eben Vorstellungen! Sind wir hier in einer Semantikvorlesung?"

"Aber egal wo sie auf die Außerirdischen treffen - mit diesem Übersetzungscomputer werden die sie nicht verstehen!"

"Das ist doch gar nicht gesagt."

"Oh doch! Sie wollen den Außerirdischen ihre Kochrezepte erläutern und ..."

"Was will ich?"

"Ein Einstieg in das Gespräch. Das macht man so. Man fängt mit unwichtigen Dingen an, um erst einmal eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Man nennt es Smalltalk."

"Mit Außerirdischen?"

"Ja sicher, wovon reden wir denn hier die ganze Zeit?"

"Atmosphäre? Die haben doch sicher wichtige Dinge zu besprechen ... da brauchen die doch keine Atmosphäre."

"Aber sie können die doch nicht sofort nach den existentiellen Sachen fragen!"

"Kann ich nicht?"

"Sie fallen doch nicht mit der Tür ins Haus und fragen als erstes, wie ihre Zivilisation den Geiz und das Fastfood besiegt hat. Oder ob sie ein wirksames Rezept gegen Spam oder
vielleicht Liebeskummer haben. Und ob sie unterwegs Gott getroffen haben. Nicht einmal sie würden das tun, so direkt."

"Da haben sie recht. Ich ... würde ... so ein Gespräch ... vermutlich ... anders beginnen, vermutlich."

"Sehen sie! Dann wollen sie denen beispielsweise ihre Kochrezepte vorstellen und übersetzen das mit unserem Computer und die Außerirdischen denken, sie wollen ihnen drei verschiedene Arten Auflauf von Birkenrinde erläutern."

"Bitte?"

"Oder sie wollen die Tiefen ihres Verständnisses von Lyrik darstellen und die Außerirdischen denken, sie wollen ihnen etwas von der selbstlosen Hingabe zur Baumrinde erzählen."

"Aber..."

"Schließlich beeindrucken sie die Fremden mit ihrer höchsteigenen Version der Zeitrechnung auf verschiedenen Trabanten der Planeten unseres Sonnensystems..."

"Doc!"

"... unter besonderer Berücksichtigung der Sonnenfinsternisse auf dem Mond! Aber die Außerirdischen müssen denken, sie haben überhaupt kein anderes Thema als öde blöde Birkenrinde. Und dann empfinden diese hochentwickelten Fremden die menschliche Zivilisation nach einer kurzen Konversation als überflüssig und sie zetteln einen hässlichen galaktischen Krieg an."

"Die ... Außerirdischen?"

"Oder ihnen wird einfach nur langweilig wenn sie sich andauernd über Birkenrinde unterhalten sollen, weil dafür haben sie den langen Ausflug ja vielleicht nicht gemacht. Und sie reisen wortlos wieder ab. Wenn sie Glück haben, lassen sie ihnen noch einen Zettel da, auf dem
in sauberer Außerirdischen­schönschrift steht:
Fuck Birkenrinde!
So werden sie, Käptn, nie erfahren, ob die unterwegs Gott getroffen haben. Und wo er gegebenenfalls wohnt."

"... aber ich ..."

"Und das alles nur, weil unser Übersetzungscomputer ein bisschen schief justiert war. Welch ein schmerzlicher Verlust! Was für eine verpasste Chance!"

"Na gut."

"Käptn, wo wollen sie hin? Wollen sie sich aufhängen? Das ist sinnlos, wissen sie doch! Ich stelle sie aus dem Backup wieder her!"

"Nein, ich gehe nur ein paar Keile suchen, mit denen ich den Computer neu ausrichten kann."


Weitere Ideen

Der Einfallsreichtum, den ich am meisten bewundere - außer meinem eigenen selbstverständlich - kommt von den Leuten, die mir täglich Viagra- und Penis­vergrößerungsspam schicken und sich dafür jedes mal neue Absendernamen ausdenken.

Heute frisch in meinem Junk-Ordner: Abbey Rosendorn - Sonja Rebhuhn - Detox Pflaster - Mina Ahavah - Nina Jehoshaphat - Hanna Solarz - Gitta Bufmann - Rilley Ribeisen - Adelheid Rabinovitch und Nikki Eibenschitz.

Gibt es Programme für sowas? Also zum Erfinden von klingenden Namen? Oder ist das einfach das Telefonbuch von Ramallah, aber in einer sehr böswilligen Übersetzung?

Dann hat die Übersetzungs­computer-Fachkraft vielleicht nur nicht bemerkt, dass im Arabischen von rechts nach links geschrieben wird?

Fragen über Fragen.





Edit, kurze Zeit später:
Aber zwischen all den Porn-Spammern mit den klingenden Namen ist doch tatsächlich einer, der sich Charles Vögele nennt und für Frühjahrsmode wirbt. Da weiß man jetzt nicht, ob Lachen oder Weinen unangebrachter wäre.


24 Februar 2013

Muss

Tut mir leid, ich muss das hier verlinken, Gemüsemusik nämlich:

Wofür auch immer.

Hab ich bei Frau Vogel gefunden.

Und weil es da um Tango geht, und weil das ein ganz schöner Tango ist, noch der Link zu einem weiteren Stück vom selben Künstler

22 Februar 2013

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (9)


Heute: Sprachwissenschaft (9)



"Der dritte Baum enthält übrigens einen Kalender."

"Einen ... Kalender?"

"In der Tat: Der Übersetzungscomputer zeigt regelmäßig wiederkehrende Ereignisse in unterschiedlichem Rhythmus."

"Und ... wo gilt dieser Kalender: Hier? Oder auf der Erde?"

"Ähm, nun ja, ich fürchte weder - noch."

"Sondern? Was haben sie denn noch untersucht?"

"Er gilt auf dem Mond."

"Ach, auf dem Mond!"

"Äh, ja."

"Einem Mond von hier oder dem der Erde?"

"... der Erde."

"Bestimmt nicht Io oder Callisto? Das haben sie doch geprüft, oder?"

"Ja."

"Ich gehe doch recht in der Annahme, dass sie alle 20 Jupitermonde untersucht haben?"

"Die größeren, ja."

"Die sieben großen von Saturn und die drei von Neptun und auch alle anderen Monde in unserem heimischen Sonnensystem?"

"Ähm, ja."

"Und letztlich hat der Kalender zum Mond der Erde gepasst?"

"Ja. Den habe ich leider zuletzt geprüft."

"Sie hätten doch jeden einzelnen Brocken der Saturn-Ringe probiert, wenn es für ihre abseitigen Theorien nötig gewesen wäre!"

"Vielleicht. Mag sein."

"Wie sind sie überhaupt auf die Idee mit dem Kalender ... ach, ich frage schon gar nicht mehr!"

"Na, Muster ... regelmäßig ... das ist doch naheliegend?"

"Das ist überhaupt nicht naheliegend!"

"... da habe ich eben etwas wiedererkannt. Astronomie gehört immerhin zu den Grundlagen unserer Raumfahrerausbildung."

"Allmählich wünschte ich, es wäre nicht so."

"Doch, das ist nützlich für die Raumfahrt!"

"Und ich wünschte, unsere Raumfahrtbehörde wäre weniger wählerisch."

"Was?"

"Sie könnten Raumfahrer auswählen, die deutlich weniger intelligent sind, keine durchgedrehten Übergenies. Sondern am besten total stumpf. Aber die ihre Arbeit machen ohne zu fragen."

"Ich nenne es Kreativität!"

"Sicher. Und wozu sollte man auf dem unbewohnbaren Mond einen Kalender brauchen?"

"Man kann damit Jahreszeiten bestimmen, zum Beispiel."

"Jahreszeiten? Auf dem Mond?"

"Nur so ein Beispiel. Warum nicht? Oder man kann damit Sonnenfinsternisse vorhersagen."

"Natürlich, das ist doch völlig klar: Mit diesen Angaben kann man auf dem Mond jahreszeitlich abgestimmte Gerichte kochen. Und wenn es plötzlich dunkel wird hört man kurz auf."

"Was meinen sie?"

"Naja, Wurzelgemüse im Winter, Früchte im Sommer und Wild im Herbst..."

"Ich bin Vegetarier!"

"... meinetwegen vegetarisches Wild ... genau das ist es doch, was man auf dem Mond wollen würde. Wenn man da wohnen würde und kochen könnte.
Und wenn es dunkel wird hört man kurz auf."

"Nehmen sie mich auf den Arm, Doc?"

"Niemals würde ich es wagen!"

"Oh doch! Sie sind zynisch. Unromantisch!"

"Ich? Finden sie?"

"Allerdings!"

"Na gut: Auf einem Baum hier auf Frankensteins Zoo steht also, im Muster der Rinde verschlüsselt, ein Kalender, der auf dem Mond unserer Erde gilt, für Sonnenfinsternisse, zum Beispiel. Außerdem ein Kochbuch und ein Gedichtband?"

"Ganzer Gedichtband weiß ich nicht, dafür müsste ich noch weitere Bäume untersuchen."

"Himmel bewahre! Aber also mindestens ein einzelnes Gedicht?"

"Ja. Genau. Das ist mein Ergebnis."

"Also Käptn, wenn das das Ergebnis ihrer Arbeit mit dem Übersetzungscomputer ist..."

"Ja?"

"Käptn, dann, fürchte ich, müssen wir unseren Übersetzungscomputer ganz neu justieren."





- over and out -

21 Februar 2013

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (8)

Heute: Sprachwissenschaft (8)


"Aha. Sogar noch mehr."

"Genau. Der eine Baum war mit Lyrik beschriftet, der andere mit einem Kochbuch. Also mit Rezepten."

"Mit Kochrezepten?"

"Ja, auf dem nächsten steht

Nimm drei Klubel von dem Donnergraupel.
Zerbriesele sie.
Zu mittleren Orpseln!
Und blandiere sie 3min.10
in sehr weichem Wasser!"
"Das stand da?"

"Steht noch. Ich habe es nicht abgemacht."

"Was sind denn Orpsel?"

"Weiß ich nicht. Eine wotische Sättigungsbeilage vielleicht."

"Das wissen sie nicht?"

"Die wotische Küche ist anscheinend noch nicht so sauber digitalisiert. Ich bin kein Koch."

"Aber die interpunktion stand da so?"

"Sage ich doch."

"Sicher?"

"Ja doch. Sicher! Wieso?"

"In wotischen Kochbüchern wird man angeschrien?"

"Wird wahrscheinlich nötig gewesen sein."

"Und, äh, ist Donnergraupel eine Zutat von hier oder von der Erde?"

"Ich habe keine Ahnung.
Ich bin kein Koch. Das steht da nicht."

"Aber weiches Wasser, drei Minuten zehn?"

"So ist es."

"Erstaunlich."

"Nicht wahr?"


20 Februar 2013

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (7)


Heute: Sprachwissenschaft (7)



"Ich kann die Absurdität ihres Ansatzes in seiner ganzen Tragweite immer noch kaum erfassen, Käptn."

"Na, na!"

"Sie sprechen diese Sprachen gar nicht selbst, oder? "

"Ein paar hundert Sprachen? Sind sie wahnsinnig, Doc?"

"Ich nicht! ... aber wie können sie das Ergebnis kontrollieren?"

"Na, ich sehe es mir an und schaue, ob es einen Sinn ergibt. Ich konnte ja vorher nicht wissen, was die Bäume so zu sagen haben werden."

"Und ... dann haben sie sich aus den Ergebnissen herausgesucht, was ihnen gefallen hat?"

"Nun, so viel Auswahl gab es da nicht."

"Kein Wunder."

"Aber bei Kukkusi-Wotisch gab es schließlich ein paar Treffer. Wusste ich doch die ganze Zeit."

"Und? Was haben die Bäume mitzuteilen? Schamanische Melodramen aus Zentralsibirien? Also, dem Zentralsibirien auf der Erde? Oder einfach Name und Nummer der Parzelle auf der sie hier stehen?"

"Aber Doc, wer sollte denn hier auf Frankensteins Zoo Parzellen nummerieren?"

"Käptn! Und wer wohl sollte hier Bäume pflanzen, die uralische Botschaften von der Erde auf ihrer Rinde eintätowiert haben? Wer? Los, sagen sie es mir!"

"Werden sie schon wieder hysterisch, Doc?"

"Ach, es ist so sinnlos."

"Ist es nicht!"

"Also gut: Was steht da auf der Birken-Rinde?"

"Das fällt eigentlich sogar eher in ihr Fachgebiet."

"Meines? Medizin?"

"Lyrik."

"Das ... das überrascht mich."

"Mich auch. Sehen sie mal, das hat der Computer übersetzt:

haben zu sein,
ach
finsternis der trübsal gar,
weil.
hannibals zwerchfellgeposel.
"Aha."

"Aha? Eindrucksvoll, nicht?"

"Sicher, ja, irgendwie."

"Irgendwie?"

"Ich staune, dass sie das als Lyrik erkannt haben. Sie sind doch Ingenieur..."

"Warum sollte ich nicht auch meine feinfühligen Momente haben?"

"Ja, sicher. Warum auch nicht."

"Eben!"

"Die Interpunktion stand da auch so?"

"Ja."

"Der Zeilenumbruch auch?"

"Nein."

"Schade. Mich hätte sehr interessiert, wie westwotischer Zeilunumbruch aussieht."

"Kukkusi!"

"Meinetwegen kukkusischer Zeilenumbruch, transuralisch."

"Von da, wo meine Großmutter wohnte, war es cis-uralisch."

"Sie wollen nur das letzte Wort haben, oder?"

"Keineswegs nur."

"Sondern?"

"Sondern nichts. Ich habe sogar noch mehr entdeckt."

"... noch ... mehr ...?"


19 Februar 2013

Tanzmusik

Ich habe schwer das Gefühl, dass ich an dieser Stelle wieder einmal einen Tanz einflechten sollte. Hier Beispielsweise aus Sardinien:



'türlich hauptsächlich wegen der schönen ebenso melancholischen wie hypnotischen Musik und dem Mann, den man kaum zu sehen bekommt und der sich die Seele aus dem Leib singt...

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (6)


Heute: Sprachwissenschaft (6)



"Nun entspannen sie sich mal, Doc!"

"Ich schließe mich jetzt in ihrem illegalen Weinkeller ein und trinke ihn leer! Holen sie mich erst wieder raus, wenn ich tot bin!"

"Kein Grund zur Verzweiflung, Doc."

"Oh doch! Ich bin für meinen Heimweg über Lichtjahre Entfernung auf einen verstockten Ingenieur und einen wahnsinnigen Käptn angewiesen. Das ist ein Grund zur Verzweiflung!"

"Nur wegen der Sprache auf den Birken?"

"Und wegen allem anderen!"

"Ich habe natürlich nicht alle zweiunddreißig Sprachfamilien mit je zehn bis fünfzehn Sprachen von Hand durchprobiert."

"Nicht?"

"Natürlich nicht."

"Wie können sie dann behaupten, dass es ein Ergebnis gibt?"

"Weil es ein Ergebnis gibt."

"Also doch!"

"Nein, ganz anders."

"Wie sonst?"

"Ich habe einen Algorithmus geschrieben, der die Sprachen durchprobiert."

"Das können sie?"

"Sicher. Ist nicht schwer. Wenn man die Sprachen hat."

"Und die Sprachen ... haben ... sie?"

"Sicher. "

"Sie ganz allein? Sie?"

"Ich habe sie mir schicken lassen."

"Schicken?"

"Das ist inzwischen auf der Erde alles sauber digitalisiert."

"Ach so."

"Was dachten sie denn?"

"Ich dachte ... ach, nichts. Das muss doch irrsinnig Rechenleistung kosten?"

"Rechenleistung haben wir."

"Ich meine: Die irrsinnige Rechenleistung muss irrsinnige Energie gekostet haben. Ich staune, dass wir hier im Raumschiff überhaupt Licht haben. Wie haben sie diese riesige Menge Energie dem Ingenieur abgeschwatzt? "

"Ich habe ihn im Lager eingeschlossen und das Programm gestartet."

"Kein Wunder, dass er nicht spricht."

"Der sprach schon davor nicht. War aber sehr hilfreich."

"Und er hat das Programm nicht angehalten?"

"Ich hatte ein System eingebaut, so dass dann seine Programme unwiderruflich auch beendet werden."

"Das hat er zugelassen?"

"Da hatte er keine Wahl. Und er war im Weinlager eingeschlossen."

"Sie haben unseren einzigen Ingenieur mit Alkohol betäubt?"

"Ich nicht. Not kennt kein Gebot. Er hätte ja nicht saufen müssen. Sein Problem."

"Käptn! Wenn Wissenschaftler skrupellos sind, dann ist das bereits schwer zu ertragen. Aber was sie da skrupellos betreiben ist gar keine Wissenschaft."

"Wohl!"

"Intuitives Raten mit gigantischer Rechenleistung ist keine Wissenschaft!"

"Und wenn schon."

18 Februar 2013

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (5)


Heute: Sprachwissenschaft (5)



"Wie haben sie es gemacht? Haben sie ein Programm dafür geschrieben?"

"Wie sollte ich so ein Programm schreiben? Bin ich ein verdammter Linguist?"

"Also, dann haben sie manuell probiert nehme ich an, oder? "

"Ja."

"Wie viele Sprachen mussten sie dafür durchprobieren?"

"Zusätzlich zu den bekannten größeren?"

"Ja."

"Ging so."

"Wie viele? Los, sagen sie es! Geben sie es endlich zu: Wie viele?"

"Zweiunddreißig."

"Zwei-und-drei-ßig Sprachen?"

"Sprachfamilien."

"Sprachfamilien, ist das ein Unterschied?"

"Naja, eine Sprachfamilie besteht aus mehreren Sprachen, die oft kaum äußerliche Ähnlichkeit haben."

"Ist das so?"

"Sicher. Die Familie der uralischen Sprachen zum Beispiel besteht aus zehn bis fünfzehn Sprachen, vielleicht sogar dreißig, je nachdem, wie man zählt."

"Bitte?"

"Na, manche behaupten, dass West-Wotisch und Kukkusi-Wotisch nur verschiedene Dialekte sind und andere nennen sie Sprachen."

"Sie haben zwei-und-drei-ßig solcher Sprachfamilien durchprobiert, die jede aus zehn bis fünfzehn Sprachen bestehen, vielleicht sogar dreißig?"

"Naja, warum nicht?"

"Ohne die geringste Ahnung zu haben, was dabei herauskommt?"

"Und wenn?"

"Wo es dem gesunden Menschenverstand ... ach was sage ich: dem rationalen Raumfahrerverstand unvorstellbar unwahrscheinlich sein muss, dass überhaupt irgend etwas sinnvolles dabei herauskommt!?!"

"Werden sie hysterisch Doc? Soll ich ein Medikament holen?"

"ICH! BIN! HIER! DER ARZT! Und der Kranke sind mit Sicherheit sie!"

"Gar nicht, ich fühle mich prima. Vor allem jetzt, wo ich weiß, dass es wirklich ein Ergebnis gibt, einen Zusammenhang."

"Es gibt keinen Zusammenhang, Käptn! Es kann keinen geben! Hier die Birken und in zwölf ...""

"... hundertzwölf ..."

"Nein! Hier die ... birken ... artigen Pflanzen, die entfernte Ähnlichkeit mit Bäumen auf unserer Erde haben, und in Lichtjahren Entfernung eine sehr seltene Sprache, die seit Jahrhunderten kaum noch jemand benutzt! Es gibt keinen Zusammenhang!"

"Was, wenn doch?"

"Nein!"

"Jetzt, wo ich schon die offensichtliche Ähnlichkeit gezeigt habe, kann ich sicher bald auch die Ursache dafür beweisen."

"Erbarmen, Käptn! Erbarmen!"


17 Februar 2013

Klang und Geräusch

Die Musik, von der man Kopfschmerzen bekommt, ist leider auch überhaupt nichts zum Einschlafen.

Ich habs versucht...


Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (4)


Heute: Sprachwissenschaft (4)



"Wie haben sie überhaupt irgend etwas gefunden? Der Computer kann doch nur vergleichen, was er hat oder schon kennt."

"Der Hersteller behauptet etwas anderes..."

"Ich weiß. Aber der Hersteller lügt. Ein Hersteller, der Wörter wie 'Heuristik' ¹ verwendet, lügt offensichtlich. Und wie haben sie trotzdem etwas gefunden?"

"Der Computer hat zuerst automatisch nach allem möglichen gesucht, Muster, Systeme, und zuerst hat er natürlich die größeren Sprachfamilien getestet."

"Die er kannte. Also zwangsläufig die von der Erde."

"Genau."

"Aber der Computer alleine
hat nichts gefunden, oder?"

"Ähm, nein."

"Dachte ich mir. Und dann haben sie, mit ihrem ausgewählt genialen Raumfahrerverstand, sich daran gemacht und ihre maßlos teure Raumfahrerarbeitszeit eingesetzt, um unserem überaus leistungsfähigen Computer auf die Sprünge zu helfen."

"Wie sie das formulieren klingt das irgendwie negativ, Doc."







¹ "Heuristik bezeichnet die Kunst, mit begrenztem Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen". Und das sagt ja schon alles.

16 Februar 2013

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (3)


Heute: Sprachwissenschaft (3)



"Aber ich bin ganz gesund!"

"Sind sie nicht! Niemand scannt Baumrinde und beschäftigt damit einen Übersetzungscomputer."

"Na und?"

"Und schon gar niemand tut das so hartnäckig, dass er auch noch zu einem Ergebnis kommt!"

"Aber daran ist doch nichts schlechtes? Wissenschaft erfordert nun mal Ausdauer. Und Kreativität."

"Ich nenne es W-A-H-N-S-I-N-N! Wie um alles in der Welt kommen sie auf so eine Idee?"

"Den Bäumen ist dabei noch nicht einmal etwas passiert. Früher hätte man dafür sicher die Rinde abgeschält und der ganze schöne Baum wäre zum Teufel gewesen."

"Das war nicht die Frage."

"War gar nicht so einfach. Diese Genies erfinden täglich neue Funktionen die kein mittel­­begabter Mensch je braucht. Seit Jahrhunderten können Kameras Panorama-Aufnahmen machen, voll automatisiert. Aber um einen Zylinder, etwa einen Baumstamm, herumgehen und die Oberfläche zu scannen, das hat seit Jahrhunderten niemand vorgesehen."

"Weil es so einen Bedarf nicht gibt."

"Doch. Sehen sie doch!"

"Weil es außer in ihrem kranken Hirn so einen Bedarf nicht gibt, Käptn."

"Ich bin nicht krank."

"Also: Wie kommen sie dann auf so eine Idee?"

"Nun, das Muster, das erschien mir irgendwie einen Sinn zu ergeben."

"... irgendwie einen Sinn, ja?"

"Richtig."

"Ich hoffe, die Steuerung unseres Schiffes ergibt auf dem Heimflug für sie auch irgendwie einen Sinn."

"Aber Doc, haben sie Zweifel?"

"Allerdings! 'Irgendwie ein Sinn'! Und dann sind sie auf den völlig abseitigen Gedanken gekommen, so etwas komplexes wie dieses Rindenmuster mit etwas anderem noch komplexeren wie einer Sprache zu vergleichen?"

"Ja. So ähnlich war es."

"Nur dass das Rindenmuster direkt von hier und die Sprache aus zwölf ... hundertzwölf ... also aus schier unüberwindlicher Entfernung stammt."

"Na, eine Sprache von hier haben wir ja nicht. "

"Gott sei Dank!"

"Noch nicht. Die hirnlosen Tiere sprechen nicht und der Schleimpilz ist leider ein begabter Pantomime. Vielleicht finden wir ja noch mehr."


15 Februar 2013

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (2)


Heute: Sprachwissenschaft (2)



"Und die hiesigen Birken ... sprechen ... das?"

"Wotisch. Erstaunlich, nicht?"

"Woher wissen sie das? Dass diese Birken, also, die
baumartigen ... birkenähnlichen ... Gewächse auf diesem Planeten, dass die..."

"... Wotisch sprechen?"

"Diese Pflanzen sprechen nicht! Das sind auch gar keine Birken. Das KÖNNEN keine Birken sein! Wir ... wir sind zwölf Lichtjahre und ein Sonnensystem von der nächsten Birke entfernt."

"Hundertzwölf Lichtjahre, Doc."

"Sie wissen es doch auch nicht genau, Käptn!"

"Stimmt."

"Aber das können keine Birken sein! Es sei denn, sie hätten wieder verantwortungslose Freisetzungsversuche unternommen."

"Bin noch nicht dazu gekommen."

"Käptn!"

"Na gut, habe ich nicht. Aber sie sehen fast wie Birken aus. Mit diesem interessanten weiß-schwarz-grünen Muster auf dem Stamm."

"Und woher wissen sie, welche Sprache diese birkenähnlichen Gewächse ... also meinetwegen: Diese Birken ... sprechen?"

"Ich habe das Muster auf den Stämmen in unseren Übersetzungscomputer eingegeben."

"Sie haben WAS getan?"

"Was war daran unverständlich?

"Alles!"

"Wie? Ach so, also, ich habe die Stämme abfotografiert, auf eine Fläche projiziert und in den Computer eingegeben. Und der sagt: Wotisch."

"Käptn, unter uns, zwischen Arzt und Patient: Ich könnte sie einfrieren und im Tiefkühler zurück zur Erde bringen."

"Wieso das denn?"

"Das fragen sie noch?"

"Der Ingenieur kann doch kaum fliegen und sie gar nicht. ICH bin der Navigator und Käptn dieses Schiffes! Ich würde mich selbst tiefgefroren zu Tode fürchten, wenn ich wüsste, dass sie beide dieses Schiff steuern."

"Sogar wenn ich es selbst fliege erscheint mir das immer noch sicherer, als die Kiste ihnen in ihrem Zustand zu überlassen."

"Aber warum denn?"

"Sie sind wahnsinnig. "

"Bin ich nicht. Nicht mehr als sie."

"Oh doch! Der Grad ihrer geistigen Fehlentwicklung übersteigt jedes auf der Erde bekannte Ausmaß. Intergalaktischer Irrsinn. Sie sind der wahnsinnigste Mensch im Umkreis von zwölf Lichtjahren."

"Hundertzwölf."

"Sie! Wissen! Es! Auch! Nicht! ... und bei ihrer atemberaubenden Art von Wahnsinn sollte es besonders gleichgültig sein, wie weit wir vom nächsten Wahnsinnigen ihrer Dimension entfernt sind!"


14 Februar 2013

Billy

Ha!

Ich wiederhole: HA!

Für heute, Donnerstagabend um 20.30h, hab ich Karten für Billy Bragg gewonnen. Da tritt er im Funkhaus des RBB in Babelsberg auf.

Das klingt voraussichtlich etwa so (einschließlich Mitgegröhle des Publikums):
oder so (beginnt nach der länglichen Anmoderation bei 45''):

Ich freu mich schon so! Will jemand mitkommen?



... wir sind sogar zum Soundcheck zugelassen - ich glaube, ich werde das ganze Konzert lang heulen... :-) ... der Sender heißt übrigens Radioeins, die Sendung ist von Christine Heise und man kann es dort nachhören.





... aber wenn man besonders nett zu mir ist kann man es auch bei mir nachhören: Ich habe es mitgeschnitten und um die entbehrlichen Teile wie Wetterbericht und Verkehrsmeldungen gekürzt. Und in meinem Mitschnitt kann man auch vor und zurück scrollen.

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft (1)


Heute: Sprachwissenschaft (1)

Wir befinden uns in nicht allzu ferner Zukunft, auf einem Planeten, den die ersten Besucher von der Erde "Frankensteins Zoo" getauft haben. Das hat mit den Eigenheiten des Planeten zu tun, die nicht in allen Punkten den menschlichen Erwartungen entsprechen.

Die ersten Besucher von der Erde sind eine dreiköpfige Raumschiffbesatzung, bestehend aus dem Kapitän, dem Arzt und einem Ingenieur, der nicht spricht. Ein riesiger Schleimpilz wandert, liest Gedanken und formt mit seinem flexiblen Fruchtkörper zuweilen die vorgefundenen Phantasiebilder eins zu eins nach, ein unheimlicher Pantomime.

Im Zuge der ersten relativistischen Reise wird den ersten relativistischen Reisenden immer unklarer, ob dieser Planet und sein Sonnensystem nun zwölf oder hundertzwölf Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Oder irgendeine beliebige andere unüberwindliche Entfernung. Sie werden von Heimweh, Sehnsucht und einer gewissen schöpferischen Unruhe heimgesucht. Manchmal ist ihnen langweilig.




"Hören sie mal, Doc, hätten sie gedacht, dass die hiesigen Birken Wotisch sprechen?"

"Was?"

"Wotisch."

"Was soll das sein?"

"Das ist eine uralische Sprache."

"Uralisch? Käptn, womit beschäftigen sie sich gerade? Ausscheidungen? Stimmt was nicht mit ihrem Stoffwechsel? Ich bin hier der Arzt, wissen sie."

"Ural, nicht Urin! Uralisch, wie das Gebirge namens Ural!"

"So? Das Gebirge namens Ural auf der Erde, ich vermute?"

"Sicher doch, hier gibt es ja keinen."

"Nicht dass ich wüsste. Wir sind auch leider nicht autorisiert, die Geografie hier zu benennen."

"Sehen sie: Kein Ural hier."

"Aber Wotisch?"

"Genau, meine Großmutter sprach Wotisch. Das ist eine Sprache mit einem erstaunlichen Mangel an stimmhaften Frikativen! Meine Großmutter sprach allerdings Westwotisch. Die hiesigen Birken sprechen Kukkusi-Wotisch."

"Die hiesigen Birken sprechen ... zu ihnen. Muss ich mir wieder Sorgen machen, Käptn?"

"Nein. Unsinn! Wieso denn?"

"Weil die Birken zu ihnen sprechen
. Zu mir sprechen sie nicht, nicht einmal mit ausreichend Frikativen."

"Seien sie doch nicht so kleinlich, Doc!"

"Ich bin nicht kleinlich."

"Nur dass die hiesigen Birken Wotisch sprechen, das ist doch ungewöhnlich, nicht?"

"Richtig, Westwotisch. Sehr ungewöhnlich."

"Kukkusi-Wotisch."

"Ist das ein Unterschied? Oder nur ein teuflischer Zungenbrecher, den sie sich ausgedacht haben?"

"Ja. Nein. Natürlich! Das ist so ein Unterschied wie zwischen Finnisch und Ungarisch."

"Wie kommen sie jetzt darauf?"

"Das sind auch uralische Sprachen.
Die uralische Sprachfamilie ist riesig, flächenmäßig."

"Wirklich? Ich staune immer wieder, in welch überraschendem Umfang sie unbrauchbares Wissen mit sich herumtragen, Käptn."

"Nicht wahr? Ich auch."


12 Februar 2013

Skandal

Da wurde doch kürzlich Pferdefleisch in der Lasagne entdeckt. Pferdefleisch statt ... ähm ... Kuhfleisch?

In England ist das ein Skandal.

Vermutlich, weil Pferde die Tiere sind, auf denen sie zur Fuchsjagd reiten.

Humppaaah .... äh ...

... nee, Polka! Glaubich. Ach egal, macht jedenfalls Spaß:



DelaDap hat eine Webseite, lerne mehr.

Hab ich vom Funkhaus Europa, Sonntagssendung, die INDIGO heißt.




je öfter ich mir das Video ansehe, desto hinreißender finde ich die ganze Performance, mal ganz abgesehen von der unechten aber ebenfalls sehr coolen Blondine

11 Februar 2013

Natriumhydrogencarbonat



Natron ist gut gegen Sodbrand und gegen stinkende Schuhe.

Hm? Och, nur so...


10 Februar 2013

Der Postmann


Genau: Wenn der Postmann einmal ... äh ... klopft?


Hin und wieder Englishrussia kucken hilft dem Unverständnis der Welt.



hat zufällig jemand eine Idee wie man verhindert, dass der Player automatisch startet? Nervt ja doch, sorry.

... update, 1 Std. später: Habs herausgefunden. Ist nur halblegal, geht aber nicht anders, die Nervensägen wollen es so.

05 Februar 2013

Nachricht

"EUROPOL DECKT WELTWEITEN WETTSKANDAL AUF!
700 Fußballspiele von Singapur aus manipuliert."

China. Sack Reis.

04 Februar 2013

Die Pest

"Bonuspunkte? Treueherzen? Ja, Entschuldigung, ich muss das fragen..."

"Nein! Nein!! Nein!!! Habichnicht! Willichnicht! NEIN!!!"

Es handelt sich dabei wohl um Rabattsysteme. Nicht dass ich es genau wüsste, nur der Namensgebung nach ist es zu vermuten.

Rabattsysteme sind die Pest - immer schon! Früher noch, als der Urberliner Feinkotztladen Butter-Schwindler ... sorry, schon gehen sie mit mir durch: Es handelt sich um ein FeinKOSTgeschäft. Und sein Name ist Butter-Lindner¹. Jedenfalls, diese Laden-Kette hatte bis in die späten achtziger Jahre hinein Rabattmarken, vermutlich als letztes Geschäft weltweit.

Der Theorie nach dienen Rabattsysteme der Kundenbindung. In Wahrheit schaffen sie nur eine qualvolle Beziehung zwischen einem sadistischen Psycho-Krüppel und einem masochistischen Psycho-Krüppel. Immer.

Für einen Einkauf bekam man bei Butter-Schwindler Rabattmarken im Wert von ca. 3% des Umsatzes, den man unbedacht verursacht hatte. Dafür musste man aber die winzigen und unpraktischen Rabattmarken erstens einkleben und zweitens ins Geschäft zurücktragen. D.h. das vermeintliche Rabattgeschenk machte einem erstens Arbeit und zweitens durfte man es nicht vergessen, wenn man einkaufen ging.

Ich habe in beiden Disziplinen immer jämmerlich versagt, Einkleben UND Zurücktragen, und der stetig wachsende Stapel von Rabattmarkenheftchen in der Schublade erinnerte mich permanent an meine Inkompetenz zu einer so simplen Tätigkeit wie der Verwaltung von ein paar Rabattmarken.

Etwa alle zwei Jahre war der Stapel so weit angewachsen, dass die Schublade nicht mehr zu ging. Weil die Rabattmarken aber konkreten Geldwert darstellten, mochte man sie keinesfalls einfach wegwerfen. Das wäre das naheliegendste gewesen. Statt dessen plagte man sich weitere lange Monate mit einer klemmenden Schublade und der vom Kaufmann aufgezwungenen Notwendigkeit einer unnötigen, überaus sinnleeren Tätigkeit.

Er hätte einem die Sachen einfach 3% billiger geben können - und wir hätten trotzdem dort eingekauft. Ehrlich! Aber irgendjemand dort hatte eine verschrobene Vorstellung von Kundenbindung.

Heute würde man sagen "Auf so eine urdämliche Idee kann nur ein Unternehmensberater kommen!" Sachen, die auf dem Papier gut aussehen und in der Praxis der größtmögliche Stachel im Fleisch sind. Aber damals war diese Branche noch nicht so erfolgreich und der Kaufmann mit seiner Feinkotztkette pestete seine Kundschaft einfach auf der Grundlage eigenen Einfallsreichtums.

Die Schublade klemmte natürlich weiter. Nach drei Anläufen und einer mehrstündigen Gewaltaktion waren die Marken irgendwann aufgeklebt und konnten in den Laden getragen werden. Dort gab es beim Bezahlen ein sekundenkurzes Erfolgserlebnis als erbärmliche Belohnung für langwährende Qualen, für die man den Kaufmann mit seinen ätzenden Rabattmarken persönlich verantwortlich machen konnte.

Immerhin wusste man damit, dass die Stammkundschaft ihm 3% Nachlass wert wäre. Heute kann man das nicht mehr so genau sagen.
"Bonuspunkte? Treueherzen? Ja, Entschuldigung, ich muss das fragen..."

... die sehr charmante Bedienung im Stammcafé bot mir heute eine Bonuskarte mit Stempeln an ... aaaaaaaargh!





¹ der Laden heißt gar nicht mehr so. Der heißt inzwischen einfach LINDNER. Wahrscheinlich seit über 30 Jahren. Warum merkt man sich sowas so lange?

01 Februar 2013

Benn

"Wer redet, ist nicht tot."
Das ist von Gottfried Benn, und ich werde es in Zukunft all denen entgegen schleudern, die irgendwas am Redefluss der Großen Bloguators™ auszusetzen haben.




aaaach , vielleicht sollte ich es doch vom Kopf auf die Füße drehen und vollzutrefend feststellen: "Wer tot ist, redet nicht!"

30 Januar 2013

Geschäft

Im kleinen Bioladen. Kunde betritt  das Geschäft.
Chef:
"Ah, der Stalker!"
Kunde:
"Ge-nau! Ich komme, um ihre charmante Verkäuferin zu stalken. Falls sie nicht da ist, nehme ich ein Brot."
Chef:
"Doch, sie ist ... komm mal nach vorne, dein Stalker ist da!"
Kunde:
"Oh, sie sind da!"
Verkäuferin:
"Höchstselbst. Und in Farbe!"
Kunde:
"Super - dann nehme ich ein Brot."

Beim Verlassen streift der Kunde mit dem Rucksack ein Regal. Man hört ein Geräusch. Kunde dreht sich um und sucht am Boden.
"Ich dachte, ich hätte was herunter gerissen?"
Kopfschütteln bei Verkäuferin und Chef.
"Echt nicht?"
Erneutes Kopfschütteln.
"Ich bin enttäuscht!"


29 Januar 2013

Kontakt und Kommunikation

Heutzutage muss man die Postfächer des Empfängers mitverwalten, wenn man verstanden werden will.
"Sag mal - du hast mir die Unterlagen immer noch nicht geschickt?!?"

"Doch, vor Stunden schon."

"Ich hab aber nichts bekommen."

"Ich habe aber was geschickt."

"Hier ist nichts angekommen."

"Warte, ich sehe nochmal nach. Ich habe es vor drei Stunden an ...@...de geschickt."

"Was? Doch nicht an DIE Adresse!"

"Die trägt aber sogar Deinen Namen als Domain, ist das nicht richtig?"

"Da sehe ich doch nie rein - da kommt immer nur Spam an! Du musst die andere Adresse nehmen!"

"Aha? Ähm, ja."





der Große Bloguator™ ist bei allem, was auch nur als leiser Vorwurf verstanden werden kann, sehr empfindlich. Sehr empfindlich.

28 Januar 2013

Ängste





Irgendjemand in der Leitungsebene der unteren Landeshydrantenverwaltung musste furchtbare Angst gehabt haben. Furchtbare Angst davor, dass jugendliche Vandalen das passende, wenn auch extrem seltene Spezialwerkzeug für den ramponierten Hydranten vielleicht ja doch dabei haben könnten.

Mit so einem extrem seltenen, im Handel gar nicht erhältlichen Feuerwehr-Drei-Dreikant-Spezialschlüssel würden sie dann sicher versuchen, die Stopfen des ramponierten Hydranten zu entwenden und der kleine rostige Hydrant stünde dann mit Frostriss, aber ohne Stopfen da.

Deshalb mussten die Stopfen mit Stahldraht gegen Diebstahl geschützt werden. Dann würde sie niemand mehr mitnehmen können.

Diese Idee war sehr gut. Wirklich sehr gut. Bis jemand mit entsprechendem Spezialwerkzeug vorbei kam und ein paar sehr kurze Stücke Stahldraht brauchte.


Der Mitarbeiter der Leitungsebene ließ sich erst wieder mit dem Hinweis beruhigen, dass der TÜV des Hydranten kurze Zeit vorher abgelaufen war.

26 Januar 2013

Geschmack

Mein Vater sagt:
"Die meisten Leute würden von der Musik, die du hörst, Kopfschmerzen bekommen."

"Und Du nicht?"

"Nasenbluten."






als Großer Bloguator™ ist man einsam

25 Januar 2013

Kochkurs

Och, warum denn nicht? Ist ja kein Geheimnis... und los:

BORSCHTSCH
  • Kokosfett
  • Weißkohl
  • (Rotkohl)
  • (Paprika)
  • Zwiebeln
  • Würfelbrühe
  • Rote Bete
  • Möhren
  • Sellerie
  • Kartoffeln, festkochend
  • Lauch
  • Distelöl
  • gemahlener Piment, (Koriander)
  • (Lorbeer)
  • Salz, Pfeffer
  • Schmand
  • Essig

Achtung, Einkauf:
  • ein ganzer Weißkohl ist meist ganz schön viel. Wenn sie halbe haben, genügt auch ein halber
  • durch die Vielzahl der übrigen Zutaten kommt ein großes Volumen zusammen, von jedem nur ein oder zwei Stück, oder sehr kleine, bis auf die rote Bete
  • die Sachen in Klammern kann man auch gut weglassen
  • der Rotkohl ist für den Fall, dass die Rote Bete nur so lachsrosa ist und nicht richtig färbt. Geht auch ohne, ist dann aber u.U. nicht so schön rot
  • als Brühe nehme ich triviale Würfel von Maggi, die sind sogar vegan und kriegt man überall
An dem Borschtsch ist eigentlich kein besonderes Geheimnis .... außer, dass es schwierig ist, den Weißkohl anzubraten. Normales Öl taugt dafür nicht, deshalb das Kokosfett.

Aber dann:
  • zuerst alles kleinhacken und nach Sorten trennen - vor dem Kochen! Dauert länger als das Kochen selbst
  • die Wurzeln schälen und würfeln (Rote Bete, Möhren, Sellerie, Kartoffeln)
  • vom Lauch den weißen Teil kappen und in Scheiben schneiden, den grünen Teil der Länge nach (!) halbieren, dann kann man ihn gut zerlegen und waschen
  • bei Brüllhitze den Weißkohl und ggf. Rotkohl und Paprika in Kokosfett kräftig anbraten. Dauert eine Weile, am Topfboden muss brauner Satz sein und der Kohl auch an vielen Stellen richtig dunkelbraun
  • wenn der Weißkohl fast so weit ist, die Zwiebeln mit reinwerfen und anbraten. Sie brauchen aber nur einen Bruchteil der Zeit vom Weißkohl, sonst verbrennen sie
  • rote Bete, Möhren und Sellerie hinzugeben
  • mit Wasser auffüllen bis das Gemüse bedeckt ist
  • 2-3-4 Brühwürfel oder nach Mengenangabe auf der Packung
  • kochen lassen
  • wenn die rote Bete und Möhren angefangen haben weich zu werden, kommen die Kartoffeln dazu
  • zum Schluss den Lauch
  • irgendwann zwischendurch würzen: Piment ist wichtig, aber sehr kräftig!
  • Salz, Pfeffer
  • ordentlicher Schuss Distelöl am Ende macht die Sache geschmeidiger, anderes Öl taugt dafür nicht.
Schmand und Essig stehen beim Servieren daneben, macht man sich selbst auf
den Teller.

24 Januar 2013

Abnehmen

Verfeinerung des Konzepts "Abnehmen durch Erkältung" indem man jede Mahlzeit durch eine Packung Hustenbonbons ersetzt.


23 Januar 2013

Täglich

Mehrmals täglich ins eigene Blog schauen, ob nicht jemand etwas interessantes geschrieben hat.

Der einzige Autor dieses Blogs sein.

20 Januar 2013

Alternative

Als Alternative zu den kommerziellen und in vieler Hinsicht verdächtigen Betriebssystemen gilt Linux. Der Große Bloguator™ setzt es in seiner Erscheinungsform UBUNTU ein. Es kann fast alles, was andere Betriebssysteme auch können und ist anwenderfreundlich, in Maßen.

UBUNTU hat nämlich eine klitzekleine Schwäche: Man braucht daneben immer einen zweiten Rechner mit Internetzugang, um im Internet nachzuschlagen, warum der erste Rechner nicht geht und wie man ihn wieder zum Laufen bringt. Außerdem braucht man die erforderliche Neugier und Geduld.

Und wenn man nur genug Zeit aufgewendet hat läuft er irgendwann tatsächlich wieder, vielleicht.



Update, kaum 10min. später (sic!)

Nach dem Einspielen der letzten Systemaktualisierung zeigt sich beim Starten statt des Browsers mit der erwarteten Webseite das folgende schöne Poster und dann geht es erst einmal nicht weiter:


Wer diese Meldung ohne weitere Rückfrage versteht hat sowieso eine Behandlung nötig.

Es braucht dann nur noch ca. 90min. (sic!) und mehrjährig-leidvolle Ubuntu-Erfahrung, um das Programm halbwegs (d.h. ohne die alten Lesezeichen) wieder in Gang zu setzen. So viel zu Sinn und Nutzen alternativer Software.

19 Januar 2013

Helferlein

Das Helferlein Rechtschreib vom Firefox hat echt Humor:


Will sagen: Cimbernstraße kann man nicht richtiger buchstabisieren, Dachaufbau vermutlich schon.

17 Januar 2013

Spaßvögel

Das schöne Schöneberg ist voller Spaßvögel:


... und der Große Bloguator™ ist wohl einer von ihnen.

15 Januar 2013

Meldung

Eben im Radio:
"...damit sterben in der amerikanischen Armee derzeit mehr Soldaten durch Selbstmord als bei Kampfeinsätzen."
Aha.

Wäre es demnach umgekehrt besser?

09 Januar 2013

Lebensumstände

Heute morgen war ich zehn Minuten vor dem vereinbarten Termin auf der Baustelle.

... Fragezeichen? ...

... gratt gratt gratt ...
¹

Ich beginne an mir zu zweifeln...








¹ eingetragenes Comic-Akronym für Kopfkratzen

... hm? Nee, nicht Kropfkatzen!

07 Januar 2013

Reale Gegenwart

Mal abgesehen davon, dass derzeit wieder einmal die Technik auffällig gehäuft unter meinen Händen zerbröselt, ist gerade erneut etwas vollkommen irrsinniges passiert.

Unten im Wohnhaus hängen die Briefkästen in einem engen Durchgang. Die Müllabfuhr brettert mit den großen fahrbaren Mülltonnen unermüdlich dagegen und hat meinen Briefkasten weitgehend zerstört. Deshalb habe ich die verbeulte und lose herumfliegende Tür mit Tape fixiert, meinen Namen sorgfältig überklebt und gut lesbar rangeschrieben, dass sich mein neuer Briefkasten etwas weiter vorne im selben Hausflur befindet.

Die Müllabfuhr bretterte weiter gegen den zerstörten Briefkasten. Dabei muss sich die festgeklebte Tür gelöst haben. Irgendjemand hat sie aufgehoben, die Überklebung abgerissen und die total verbeulte Tür mit dem nunmehr wieder lesbaren Namen in irgendeinen anderen zerstörten Briefkasten quer hineingeklemmt.

Das muss etwa vor vier Wochen gewesen sein. Dieses Datum trugen jedenfalls die Schriftstücke und auch die Zeitung dort drin, als ich gestern das Malheur bemerkte.

Eingeworfen wurden die Briefe und die Zeitung von den Briefträgern und Zeitungsboten, die seit langer Zeit Briefe und Zeitung in meinen neuen gut sichtbaren Briefkasten drei Meter weiter vorn geworfen haben. Der neue Briefkasten hängt immer noch da, ist groß, auffällig und deutlich lesbar beschriftet.

Ja, es waren mehrere wichtige Schriftstücke dabei.


06 Januar 2013

Sichtweise


Zuweilen besitzt M$-Windows eine ganz überraschende eigene Sicht auf die Dinge:



Und da heißt es immer, dass das Problem doch sicher vor dem Computer sitzt.


05 Januar 2013

Weisheit zum Wochenende

Der Weise Kung-Fu-Zeh¹ sagt:
Es genügt nicht, Sachen zum Kochen auf den Herd zu stellen.
Man muss die Herdplatte auch einschalten!







¹ also known as Der Große Bloguator™

04 Januar 2013

Verdammt

Der neue Büro-Rechner - ich betone: BÜRO-RECHNER! - hat 64bit und kann HD-Videos. Damit könnte kann man beispielsweise Segelvideos vom Americas-Cup auf dem 27-Zoll-Bildschirm in allerhöchster Qualität und gestochener Schärfe ansehen.

Oh, verdammt!

Das wird im neuen Jahr einiges an Charakterfestigkeit erfordern, wenn an diesem Bildschirm auch noch gearbeitet werden soll...








der neue Rechner wurde angeschafft, weil auf dem alten das anspruchsvolle CAD-Programmm nicht mehr so flüssig läuft. Lustiger Weise lst das einzige, was auf dem neuen Rechner nicht so recht zum Laufen zu bringen ist, das CAD-Programm.

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